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Was für eine Dramatik beim Final4

Zum ersten Mal nahm eine weibliche A-Jugend der SG BBM Bietigheim beim Final4 um die Deutsche Meisterschaft teil. Am 05. und 06. Juni 2021 spielten in Leipzig die SG BBM Bietigheim, der Buxtehuder SV, der HC Leipzig und der TSV Bayer Leverkusen um den Titel 2021.

Am Samstagmorgen kurz vor der Abfahrt die erste Überraschung, als der Mannschaftsbus der Bundesligaherren „Handballhochburg Bietigheim“ vor die Viadukthalle fuhr und das Team Bundesligareif nach Leipzig gebracht hat.

Angekommen in Leipzig und nach dem Erledigen aller Formalitäten inklusive einem weiteren Coronaschnelltest, ging es für das Team um das Trainerteam um Brian Ankersen, Markus Lenz, sowie Physio Eva Mayer dann auch langsam zum Warmmachen in die „Brüderhölle“. Die Juniorenelfen aus Leverkusen, viermal Deutscher Meister und siebenmal seit 2013 in einem Endspiel waren schon am Vortag angereist und bereiteten sich ebenfalls intensiv vor.

Dann war es soweit. Beide Teams liefen ein und dann ging es pünktlich, sportdeutschland.tv hat alle vier Spiele live übertragen, um 17:00 Uhr los. War es die lange Anreise, vielleicht auch die Nervosität der jungen Truppe, aber Brian Ankersen musste schon in der 6. Minute, beim Stand von 4:0 für Leverkusen, die grüne Karte legen und seine Mädels neu einstellen. Wie schon oft in der Saison fand er die richtigen Worte. Bietigheim war jetzt wach und konnte den Abstand Tor um Tor verkürzen und in der 21. Minute das erste Mal, beim Stand von 8:9, in Führung gehen. Mit einem 15:16 ging es in die Pause.

Nach dem Wechsel konnte die SG den Vorsprung auf 19:22 in der 45. Minute ausbauen. Danach holte Leverkusen wieder auf und ging selber mit einem Tor in Führung. Diesen 1-Tore-Vorsprung hielt der Favorit bis zum Ablauf der 60 Minuten. Aber Bietigheim hatte noch einen direkten Freiwurf. Laila Ihlefeld trat an, überwand die Mauer und der Ball schlug in das linke oberer Eck.

Ausgleich, Freudentaumel, Verlängerung!

In der Verlängerung beginnt Leverkusen stark und ging gleich wieder in Führung. Groß absetzten konnte sich die Juniorenelfen nicht, dennoch führten sie 100 Sekunde vor Schluss mit zwei Toren. Wer jetzt dachte, das Spiel ist gelaufen, kennt die Moral der Bietigheimerinnen nicht. Vorne gelangen zwei schnelle Tore und hinten wurde dichtgemacht.

Ausgleich, 7-Meter-Werfen!

Leider gab es beim 7-Meter-Werfen kein Happy End und am Ende siegte der TSV Bayer Leverkusen mit 33:31. Natürlich hingen die Köpfe im Anschluss tief, aber wenn ein wenig Zeit vergangen ist, werden die Mädels Wissen, dass sie auf das Erreichte sehr stolz sein können. Wenn man bedenkt, wie das Team nach nur vier gemeinsamen Trainingseinheiten in die Jugendbundesligasaison gestartet ist und mit welcher taktischen und spielerischen Intelligenz und auch Körperlichkeit die Vorgaben von der Seitenlinie mittlerweile umgesetzt werden, ist das eine beachtenswerte Entwicklung. 

Magdalena Probst: „Bei diesem Turnier sind wir als Mannschaft gewachsen, jeder hat alles aus sich rausgeholt und hat alles gegeben. Es ist natürlich schade, dass es so knapp war und dann nicht gereicht hat, aber ich denke auf unserer Entwicklung von Anfang der Saison bis jetzt, können wir stolz sein.“

Im Anschluß ging es ins Hotel, Abendessen, Taktikbesprechung und Vorbereitung auf den kommenden Gegner Buxtehuder SV, der sich dem HC Leipzig geschlagen geben musste.

Am Sonntagmorgen ging es in die Halle, bewegen, warmmachen und die Müdigkeit aus den Knochen bekommen. Danach das Einlaufen mit dem Buxtehuder SV und der nächste Gänsehautmoment, als die die Nationalhymne gespielt wurde. Dann ging es los. Bietigheim, trotz dem langen Spiel am Vortag und der kürzeren Regenerationszeit, kam etwas besser ins Spiel. Nach einem zähen torlosen Start, mit zwei starken Abwehrreihen, gelang erst in der 5. Minute das 1:0. Die Führung konnte bis zum 5:3 in der 15. Minute ausgebaut werden. Danach wechselte aber das Momentum. Ein 4-Tore-Lauf des Teams aus Buxtehude bescherte Ihnen die 5:7 Führung in der 21. Minute und mit einem 7:10 Rückstand ging es für die SG-Mädels in die Kabine. Aufgeben war an diesem Wochenende aber kein Thema. Wieder auf der Platte konnte in der 41. Minute zum 14:14 ausgeglichen werden, wobei Buxtehude im Anschluss wieder 14:17 davonziehen konnte. Aber Bietigheim kam auch jetzt wieder zurück und konnte in der 53. Minute zum 19:19 ausgleichen. Jetzt waren aber die letzten Körner aufgebraucht. Im Angriff gelang nichts mehr und Buxtehude traf noch viermal zum Endstand von 19:23. Glückwunsch an den Buxtehuder SV zur Bronzemedaille.

Trainer Brian Ankersen und Markus Lenz: „Die Medaille ist vielleicht nicht goldfarben, aber sie wird die Mädels für immer an dieses Wochenende erinnern. Sie ist der Lohn für die harte Arbeit und die Bereitschaft sich auf neue Dinge einzulassen. Wir als Trainer sind stolz auf das gesamte Team, auch auf diejenigen die nicht zum Einsatz kamen. Das Strahlen in den Augen werden wir niemals vergessen. Wir werden wieder kommen.“

Glückwunsch an den Gastgeber HC Leipzig zum Titel. Leipzig setzte sich im Finale gegen den TSV Bayer Leverkusen mit 22:21 durch und freute sich über die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft.

Am Ende waren es vier spannende Spiele auf hohem Niveau, die endlich auch wieder vor Zuschauern stattfinden konnten. Coronabedingt war die Zuschauerzahl auf 50 Personen pro teilnehmenden Verein begrenzt, jede in der Halle befindliche Person musste einen tagesaktuellen negativen Coronatest vorweisen und alle in der Halle, außer den beiden Teams auf dem Spielfeld, mussten permanent eine Maske tragen. Ein großen Dank an die Stadt Leipzig, die das Hygienekonzept bewilligten und das OK gaben, um das Finalwochenende mit Zuschauern zu ermöglichen und ein Dankeschön an den HC Leipzig für dieses perfekt organisierte Wochenende mit einem überaus freundlichen Umgang.

Für Nina Gottschalk, Carlotta Hees, Helena Jooß, Nina Kranich und Claire Bäcker waren es am Wochenende die letzten beiden Jugendspiele. Wir wünschen alles Gute für die weitere Handballkarriere bei den Aktiven. 

Nina Gottschalk: „Für mich war es ein gelungener Abschluss meiner Jugendzeit. Wir als Mannschaft haben uns vom Anfang der Saison bis zum Final 4, sowohl menschlich als auch spielerisch, enorm weiterentwickelt und das hat sich im Spiel gegen Bayer Leverkusen widergespiegelt. Dieses Spiel wird für mich unvergesslich bleiben, besonders weil wir als Team alles gegeben haben.“

Für die SG BBM Bietigheim beim Final4 2021 in Leipzig:

Rena Keller, Claire Bäcker, Laila Ihlefeldt, Sophie Räuchle, Marleen Gaiser, Lillian Roith, Nadine Frohna, Gianna Bianco, Carlotta Hees, Nina Gottschalk, Magdalena Probst, Melanie Walter, Matilda Ehlert, Caroline Maier, Elisa Reißberg, Helena Jooß, Nina Kranich, Jette Hamann, Anne Hochmuth, Lotta Gerstweiler, Brian Ankersen, Markus Lenz, Eva Mayer

 

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