Zehn Siege in Serie - SG fährt selbstbewusst nach Rimpar
Die Männer der SG BBM Bietigheim gehen mit sieben Punkten Vorsprung auf den Tabellendritten in die Nachholpartie des 32. Spieltages. Am Dienstag wartet bei den Rimpar Wölfen (20 Uhr, s.Oliver-Arena Würzburg) eine ganz schwere Prüfung auf die Jungs von Hartmut Mayerhoffer.
Von welchem Ende aus man die Rangliste auch betrachtet, der Tabellenzweite benötigt aus den ausstehenden sieben Partien noch höchstens drei Siege. Dann wäre der zweite Aufstieg ins Oberhaus des deutschen Handballs perfekt. Doch das alles wird Mayerhoffer und sein Team in bewährter Weise komplett ausblenden, wenn es in der „Turnhölle“ in Würzburg gegen die DJK Rimpar Wölfe geht, den aktuellen Sechsten der Tabelle. Ähnlich wie Bietigheim in der EgeTrans Arena, muss sich das Team von Dr. Matthias Obinger seine Heimspielstätte mit einem weiteren Topteam teilen. In Würzburg sind das die Bundesliga-Basketballer. Konflikte an den Doppelspieltagen der 2. Handball-Liga, die eigentlich nur mit festen Spieltagen am Freitag und Sonntag ohne Wettbewerbsverzerrung funktionieren, sind da vorprogrammiert.
„Die letzten Spiele gegen Rimpar waren eine regelrechte Berg- und Talfahrt“, erinnert sich der Bietigheimer Coach an die letzten zwei Begegnungen. In der Hinrunde lag die SG BBM zur Halbzeit bereits mit 8:15 zurück, um sich ganz am Ende noch eine Siegchance zu erspielen. Man trennte sich 26:26. Auch in der vergangenen Saison gab es in der s.Oliver Arena beim 31:31 eine ähnlich verrückte Begegnung, in der die SG BBM einen 14:21-Rückstand noch egalisierte. Fakt ist: Rimpar wartet gegen die SG BBM noch auf den ersten Sieg überhaupt. Diese Marke müsste am Dienstag fallen, wenn sich die Franken weiterhin Chancen auf den dritten Tabellenplatz ausrechnen wollen. Das wäre dann sogar eine Verbesserung der letztjährigen Platzierung, als Rimpar als Vierter nur knapp am Aufstieg vorbeischrammte.
Doch das alles ist etwas für Statistiker. „Wichtig ist, dass wir das Spiel physisch annehmen“, sagt Mayerhoffer und erinnert an die starke körperliche Präsenz, die das Wolfsrudel insbesondere im heimischen Revier entwickeln kann. Die Haupttorschützen der Franken finden sich im Rückraum. Patrick Schmidt (135 Saisontore), Steffen Kaufmann (123), Benedikt Brielmeier (85) und Benjamin Herth (81) führen die interne Torschützenliste an. „Das wird ein großer Kampf in Rimpar, und ich bin auf jeden Fall dabei“, gibt Patrick Rentschler, den eine Fußverletzung in den letzten Partien einschränkte, nach dem Sieg gegen Konstanz Entwarnung. Gut, dass mit Panagiotis Erifopoulos der zweite Kreisläufer der SG BBM rechtzeitig nach seiner Schulterverletzung wieder mitmischen konnte. Der Grieche entlastete zusammen mit dem per Zweitspielrecht von Drittligist SG Köndringen/Teningen ausgeliehenen Jonathan Fischer den Kapitän offensiv wie defensiv ganz vorzüglich.
„Dennoch, in Rimpar wird jeder einzelne von uns gefordert sein“, ist sich Mayerhoffer sicher. Psychologisch umso wichtiger ist für den Coach, dass sein Team nach dem 30:22-Sieg gegen die HSG Konstanz mit einem Erfolgserlebnis nach Würzburg fährt. Es war der zehnte Sieg in Folge für die Schwaben, die mit dieser Serie mächtig viel Selbstvertrauen aufgebaut haben. „Klar, irgendwann wird jede Serie reißen“, pflegt in solchen Situationen SG- Urgestein Robin Haller sich zu Wort zu melden. „Doch das wollen wir möglichst noch ein wenig hinauszögern.“
Bericht: Bernhard Gaus