Handball Hochburg Bietigheim

„Wir sprechen nicht über die Platzierung“

Zum letzten ausstehenden Nachholspiel treten die Handballer der SG BBM Bietigheim am Mittwoch (19:30 Uhr) bei Bundesliga-Absteiger TUSEM Essen an. Die Jungs von Iker Romero wollen in den vier restlichen Spielen der Saison das Optimum erreichen. Die Partie wird als kostenfreier Livestream unter www.handball-deutschland.tv übertragen.

Gleich zweimal musste die Partie des 25. Spieltages Corona-bedingt verschoben werden. Einmal traf es Anfang März die Schwaben, dann mussten die „Ruhrpott Schmiede“ passen. Aber noch immer dürfte beim TUSEM die klare 34:25-Schlappe aus dem Hinspiel im Hinterkopf sein, wenn die Partie am Mittwoch von jungen Schiedsrichtergespann Hillebrand/Umbescheidt angepfiffen wird.

Bietigheims Trainer Iker Romero ist bekanntlich kein Freund von Rückblicken. Deshalb wird das Hinspiel in der Vorbereitung wohl nicht mehr thematisiert werden. Und der Spanier ist auch kein Freund vom Tabellenranking – selbst nicht kurz vor dem Saisonfinale in der 2. Liga, jetzt da sich die durch die zahlreichen Spielverlegungen chronische Schieflage der Tabelle langsam, aber sicher ausbalanciert. „Wir sprechen überhaupt nicht über die Platzierung“, unterstreicht der frühere Weltklassespieler. „Ja, wir haben in den letzten vier Spielen noch ein Ziel, wir wollen alle Spiele voll gehen. Für mich ist wichtig, dass wir in jedem Spiel alles geben. In den nächsten drei Wochen ist für uns jedes Spiel ein Finale. Danach haben wir genug Pause.“

Gleichwohl steht die Gesundheit der Spieler auch für Romero an oberster Stelle. Das betrifft den potenziellen Einsatz von Dominik Claus, als auch den von Tim Dahlhaus im Saisonendspurt, bei beiden wird der Spanier „null Risiko“ eingehen. Und so wird im rechten Rückraum der SG BBM vermutlich auch im Essener Sportpark „Am Hallo“ kräftig rotiert werden. 35 Tore beim Heimsieg gegen den VfL Lübeck-Schwartau sind der Beweis, dass das Team um den zuletzt so torhungrigen Kapitän Paco Barthe auf die Ausfälle reagieren kann. Mit dem am Samstag folgenden Spiel beim abstiegsgefährdeten TuS Ferndorf schließt die SG BBM die Serie von fünf Spielen in 15 Tagen ab.

Niederlagen in Nachbarschaftsduellen sind immer bitter - zumal in der eigenen Halle. Und so eine 25:29-Heimniederlage gegen den TSV Bayer Dormagen muss in diesen Tagen der TUSEM Essen verarbeiten. Doch nicht mangende Motivation gegen die mit aller Macht um den Klassenerhalt kämpfenden „Wiesel“ aus Dormagen hat TUSEM-Coach Jamal Naji als Ursache ausgemacht. Der 35-Jährige beklagt allgemein die Heimschwäche seines Teams, das bislang in fremden Hallen sogar einen Zähler mehr erkämpft hat als im heimischen Sportpark. Schon seit vier Spielen wartet der TUSEM dort auf etwas Zählbares.

Die Weichen für die kommende Saison sind derweil beim aktuellen Tabellenachten längst gestellt. Zusammen mit Linksaußen und Top-Torjäger Noah Beyer (173/104) wechselt Jamal Naji zum Bundesligisten Bergischer HC. Seit wenigen Tagen ist offiziell bekannt, dass Michael Hegemann sein Nachfolger werden wird. Der frühere Nationalspieler sitzt seit 2017 als Co-Trainer auf der Essener Bank, war zuvor als Spieler drei Jahre auch Kapitän der „Ruhrpott Schmiede“.

Viele Beobachter sehen die Stärken des TUSEM in einer eingespielten, ausgeglichen besetzten Mannschaft, die auf vielen Positionen torgefährlich werden kann. Essen hat diese Einschätzung im Laufe der Saison bestätigt, spielt einen variantenreichen attraktiven Handball. Die meisten Feldtore erzielte bislang der 24-jährige Eloy Morante Maldonado, der alle deutschen Nachwuchs-Auswahlteams durchlaufen und 129/18 Saisontreffer auf seinem Konto hat. Die Zukunft des Spielmachers mit den spanischen Wurzeln liegt perspektivisch gesehen in der ersten Liga, er folgt in der übernächsten Saison seinem aktuellen Trainer zum Bergischen HC.

Foto: Alexander Keppler

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