Handball Hochburg Bietigheim

„Wir dürfen den Fokus nicht verlieren“

Nicht einmal 24 Stunden nach dem überraschenden 31:29-Pokalerfolg über Erstligist TSV Hannover-Burgdorf holt Iker Romero seine Jungs wieder in den Alltag der 2. Liga zurück. Denn am Sonntag (17 Uhr) erwartet der Tabellenzweite SG BBM Bietigheim in der Viadukthalle den VfL Lübeck-Schwartau.

Regenerationstraining und Videostudium standen am Donnerstag auf der Agenda der Schwaben. „Wir müssen ehrlich sein: So ein Pokalsieg ist eine coole Sache, aber für uns zählt die 2. Liga“, sagt der spanische Cheftrainer der SG BBM. „Wegen eines historischen Sieges im Pokal dürfen wir nicht den Fokus verlieren“, so Romero, „wir müssen am Sonntag gegen Lübeck-Schwartau genau da weitermachen.“ Und der 43-jährige frühere Weltklassehandballer weiß, dass seine Spieler bei diesem Spagat und der Doppelbelastung voll mitziehen. Er freue sich über Einstellung, Wille und das Vertrauen der Mannschaft, sagt der Spanier.

Neben dem Aufstieg ist eines der Saisonziele der Romero-Jungs, die Viadukthalle und die EgeTrans Arena zusammen mit ihren Fans zur uneinnehmbaren Festung werden zu lassen. Als eines der Defizite der vergangenen Saison hatte man die Heimbilanz ausgemacht. Zwölf Punkte blieben nicht an Enz und Metter. Auf dem Weg zu diesem Teilziel ist der VfL Lübeck-Schwartau genau der richtige Prüfstein. Rückblick: Die Hoffnungen der Schwaben, den Rückstand zur Spitzengruppe der 2. Liga im letzten Saisondrittel noch verkürzen zu können, erhielten durch die 24:25-Heimniederlage im April einen empfindlichen Dämpfer.

Vor dem Spiel am Sonntag schweben weiterhin die verletzungsbedingten Ausfälle über dem Kader. Christian Schäfer laboriert an Beschwerden im Fuß. Max Öhler jubelte bereits wenige Tage nach seiner Fersenoperation mit Gehschiene im Kreis seiner Spielerkollegen. Der 22-Jährige wird im Optimalfall im Dezember wieder zur Verfügung stehen. Auf eine schnellere Genesung hofft Nikola Vlahovic, der sich im Mannschaftstraining eine Bänderverletzung am Fuß zugezogen hatte.

Aber das Pokalspiel gegen Hannover-Burgdorf hat gezeigt, dass die SG BBM über reichlich Alternativen im Kader verfügt. Jona Bader spielte als Schäfer-Vertreter eine Klasse-Partie, mit Niklas Michalski steht eine weitere (ausgeruhte) Alternative für die rechte Seite bereit. Auch auf dem linken Flügel, auf dem Max Öhler zuhause ist, ist Bietigheim in dieser Saison dreifach besetzt. Und die Lücke im Innenblock, die der Ausfall von Nikola Vlahovic geschlagen hat, war im Spiel gegen Hannover-Burgdorf beherrschbar.

Auch der VfL Lübeck-Schwartau reist mit einer Doppelbelastung an. Am Dienstag unterlagen die Ostsee-Handballer dem SC DHfK Leipzig mit 25:33 Toren, nehmen jedoch eine gute erste Hälfte aus dem Pokalspiel mit. In der Liga musste sich die Mannschaft von David Röhrig, der seit 2022 die sportlichen Geschicke bei Lübeck-Schwartau leitet, zuletzt in eigener Halle dem Dessau-Roßlauer HV mit 34:39 torreich geschlagen geben. 6:4 Punkte bedeuten aktuell Platz 10 für die Mannschaft um Kapitän Finn Kretschmer. Der 29-jährige Rechtsaußen zählt neben Torwart-Routinier Dennis Klockmann und Jasper Bruhn im rechten Rückraum zu den erfahrensten Spielern bei den Hansestädtern.

Im Gegensatz zum Umbruch der Vorsaison, die Lübeck-Schwartau auf dem 12. Tabellenplatz beendete, musste das Team diesmal nur auf wenigen Positionen ergänzt werden. Ex-Kapitän Martin Waschul hängte die Handballschule an den berühmten Nagel, den 34-jährigen Dominik Weiß zog es zum BSV Bern. Die größte Lücke schlug der Wechsel von Mex Raguse zu den Eulen Ludwigshafen. Dafür bringen Kaj Geenen (NED), Örn Vésteinsson Östenberg (NLübbecke /ISL), Niko Blaauw (Lemgo/NED) und Einar Nickelsen (Frederiksberg/DEN) internationalen Flair ins Team.

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