Handball Hochburg Bietigheim

"Wichtige Punkte" für die SG BBM

Der ausgelassene Jubel nach dem Schlusspfiff war verständlich. Die SG BBM Bietigheim gewinnt gegen den EHV Aue mit 31:20 (14:10) Toren und beendet mit dem ersten doppelten Punktgewinn unter Interimstrainer Brian Ankersen einen Negativlauf. Aue bleibt mit jetzt ausgeglichenen 23:23 Punkten auf Rang 8.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so hoch ausgeht“, freute sich der Däne an der Bietigheimer Seitenlinie. „Siege sind das Einzige, was uns hilft in unserer Situation“. Nur eine der vorhergehenden neun Partien konnten die Schwaben bis zum Sonntag für sich entscheiden. „Das heute war wirklich gut für Kopf und Seele, gut fürs Selbstvertrauen.“ - „Bietigheim war in allen Bereichen besser als wir“, konstatierte Rúnar Sigtryggsson, der bei den Erzgebirgs-Handballern den Corona-erkrankten Stephan Swat vertritt. „Wir sind in solchen Spielen nicht bereit, im kämpferischen Bereich Paroli zu bieten.“

Bietigheim war es, das nach einer torreichen Anfangsphase zuerst die Abwehr dicht machen konnte. Bis zum 7:7 nach 12 Minuten waren die Tore wie reife Früchte gefallen. Danach konnten die Gäste bis zum 14:10-Halbzeitstand nur noch drei Treffer draufpacken. EHV-Coach Sigtryggsson hat wohl frühzeitig erkannt, welche Wendung das Duell zweier Mittelfeld-Teams nehmen würde. Mit zwei Auszeiten in kurzer Folge versuchte der Isländer korrigierend einzugreifen, ohne jedoch seinem Team mehr Torgefahr einimpfen zu können. Dazwischen hatte der EHV noch seinen Halbrechten Arnar Birkir Halfdansson verloren. Der Isländer sah nach einem Foul am agilen Jonas Link die Rote Karte.

„Ich bin sehr zufrieden mit unserer Abwehr“, analysierte Bietigheims Ankersen. „Das war zusammen mit unserer guten zweiten Welle der Knackpunkt im Spiel.“ Bietigheims Defensive neutralisierte weitgehend EHV-Topwerfer Adrian Kammlodt im linken Rückraum, wirkte beweglich und wacher. Im Zusammenspiel mit seiner Abwehr wurde Aron Edvardsson mehr und mehr zum Faktor. Der isländische Torwart-Hüne hatte am Ende 13 Paraden auf dem Zettel und fischte sich 40 Prozent der auf sein Tor abgegebenen Würfe.

Vor der Pause war es Tim Dahlhaus, der mit seinen fünf Treffern die lange vermisste Torgefahr aus dem Rückraum hochhielt. Nach dem Seitenwechsel trat Christian Schäfer erstmals in Erscheinung. Der aktuelle Top-Werfer der 2. Liga steuerte vier Tore zur 19:12-Führung der SG BBM bei. Paco Barthe netzte anschließend zweimal ins verwaiste EHV-Tor ein, als die Gäste ohne Wirkung den siebten Feldspieler brachten. Das 22:12 war eine Vorentscheidung - sollte man meinen. Wie schnell es manchmal im Handball in die andere Richtung gehen kann, demonstrierte die folgende Phase, als die Sachsen mit vier schnellen Toren innerhalb von zwei Minuten auf 22:16 verkürzten.

Doch das blieb am Sonntag ein kurzes Intermezzo. „Wir haben zusammengehalten, als wir das kleine Loch hatten“, unterstrich Mario Urban. „Das waren heute auch nur 2 bis 3 Minuten im Gegensatz zu den letzten Spielen.“ Die Ankersen-Truppe blieb vor allem mit ihrem Umschaltspiel auf der Spur. Alleine zehn Tore fielen nach der Pause in der ersten und zweiten Welle. Martin Marčec und zweimal Patrick Rentschler stellten so den Abstand wieder auf 25:16. „Ich bin sehr froh, dass wir diese Leistung gebracht haben“, strahlte nach dem Spiel Aron Edvardsson. „Die zwei Punkte in der Tabelle sind ganz wichtig für uns.“


SG BBM: Edvardsson, Lehmann; Dahlhaus (7), Schäfer (5/3), Rentschler (4), Marčec (4), Barthe (3), Link (3), Vlahovic (1), Fischer (1), de la Peña (1), M. Urban (1), Boschen (1), Claus, Asmuth, Öhler.

EHV Aue: Petursson, Suljakovic, Bochmann; Bornhorn (4/3), Paraschiv (4), De Santis (3), Kammlodt (3), Schneider (2), M. Lux (1), Slachta (1), Halfdansson (1), Ribeiro (1), K. Lux, Roth, Dutschke, Tsuyama.

Spielverlauf: 5:5 (9.), 8:8 (19.), 11:8 (26.), 14:10 (30.), 16:12 (33.), 22:12 (40.), 22:16 (42.), 25:16 (47.), 26:18 (52.), 29:18 (54.), 31:20 (60.).

Zeitstrafen: Claus (25.), Öhler (58.) - K. Lux (12., 60.), De Santis (34.), Schneider (52.)

Rote Karte: Halfdansson (20.)

Siebenmeter: 3/3 – 3/3

Schiedsrichter: Tobias Biehler / Fabian Dietz (DHB Bundesligakader)

Zuschauer: 0 (Sporthalle am Viadukt, Bietigheim)

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