Handball Hochburg Bietigheim

Bietigheim will gegen Aue zurück in die Erfolgsspur

Nach fünf sieglosen Spielen soll am Sonntag endlich der Knoten platzen. Die SG BBM Bietigheim empfängt in der Halle am Viadukt den EHV Aue (17 Uhr). Die Partie wird online auf www.sportdeutschland.tv kostenfrei zu sehen sein.

Wer von den letzten neun Partien nur eine gewinnen kann, der landet im ausgeglichenen Feld der 2.HBL schnell im unteren Mittelfeld und wenig später beim Thema Abstiegsgefahr. Die Bietigheimer Handballer sind inzwischen mit 19:27 Punkten auf Rang 13 abgerutscht. Auch der EHV Aue holte nur einen Zähler aus den letzten 4 Spielen. Mit 23:21 Punkten haben sich die Erzgebirgshandballer auf Rang 8 zuvor jedoch eine wesentlich bessere Position verschafft als die SG BBM.

Selbstvertrauen, Tore, Siege – ein Dreieck, in dem eins ins andere greift. Schnell wird daraus eine Negativspirale. Im Idealfall jedoch läuft es für ein Team, das die entsprechenden handballerischen Fähigkeiten in sich trägt, oftmals scheinbar wie von selbst. Von diesem „Flow“ ist die SG BBM auch unter Interimstrainer Brian Ankersen aktuell weit entfernt.

Selbstvertrauen

Das Thema lässt selbst die Routiniers im Team, die teilweise schon zwei Aufstiege in die Handball-Bundesliga mitgemacht haben, nicht kalt. Selbst einen wie Christian Schäfer nicht. Zusammen mit seinen zehn Toren bei der 23:27-Niederlage in Konstanz erzielte der 32-Jährige ligaweit zwar die meisten Saisontore (149, davon 61 Siebenmeter). Zuletzt hatte der Rechtsaußen, der seit 2007 bei der SG BBM ist, aber auch vom Siebenmeterpunkt den einen oder anderen liegen lassen. Schäfer ist dabei noch derjenige, der in der aktuellen Situation vorangeht, siehe seine zehn Tore in Konstanz.

Tore

593 erzielt die SG BBM bislang, 60 Prozent der Würfe landen im gegnerischen Tor. Eine Wurfquote, die ins Mittelfeld passt, aber weit weg ist von den Zahlen der letzten Saison. Weit schwerer fällt ins Gewicht, dass sich die SG BBM immer mal wieder lange Spielphasen mit wenig Torerfolgen leistet. In Konstanz gelangen in 20 Minuten nach der Pause nur fünf Tore. Aus einer 18:16 Führung wurde ein 18:22-Rückstand. Spielentscheidende Torflauten.

Siege

Der letzte doppelte Punktgewinn datiert vom 5. März (35:26 gegen Hüttenberg), es folgten vier Niederlagen und zum Ankersen-Einstand das 27:27-Unentschieden in Lübbecke. Die Rückrundenbilanz bislang: 2:8 Punkte und damit ähnlich wie beim Corona-geprägten Saisonauftakt.

 

Corona ist auch beim kommenden Gegner das große Thema. Insgesamt 15 Spieler erkrankten beim EHV Aue im Laufe der Saison. Viel Anteilnahme erfuhr Cheftrainer Stephan Swat. Der 43-Jährige lag viele Wochen auf der Intensivstation. Er hat den langen Kampf gegen das Virus gewonnen, es geht wieder aufwärts, die Genesung schreitet voran. Letzte erfreuliche Meldung war, das Swat wieder nach Hause durfte. Wann er an die Seitenlinie zurückkehren kann, ist noch offen. Anfang Dezember und bis zum Saisonende übernahm Rúnar Sigtryggsson seine Aufgaben. Der Isländer kennt den EHV. Bereits von 2012 bis 2016 war er beim EHV Aue als Cheftrainer tätig. Bedenkt man, dass Aue aktuell auch einige Langzeitverletzte zu beklagen hat, ist es umso erstaunlicher, wie sich die Erzgebirgshandballer unter dem 48-jährigen früheren Nationalspieler in dieser Saison schlagen.

Zuletzt zeigten die Sachsen beim 24:24 im Derby beim ThSV Eisenach wieder eine aufsteigende Formkurve. Top-Torjäger Adrian Kammlodt (104 Tore) wurde nach der starken Leistung gegen Eisenach auf Halblinks in die Mannschaft des 24. Spieltages nominiert. Im Ost-Derby gab der Portugiese Goncalo Ribeiro auf der Spielmacherposition nach überstandenem Handbruch ein vielbeachtetes Comeback, erzielte fünf Tore.

Der EHV kann nach einer Woche Pause ausgeruhter antreten als die SG BBM, die gegen Aue das fünfte Spiel innerhalb von zwei Wochen absolviert. Vielleicht ist es jedoch von Vorteil, wenn Bietigheim jetzt im kurzen Rhythmus bleiben kann. Denn nicht alles war negativ in den letzten Spielen. Die kämpferische Einstellung stimmte, handballerische Qualität steckt ohnehin im Team. Allein das Selbstvertrauen muss über 60 Minuten zurückkehren.

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