Handball Hochburg Bietigheim

„Von der Wertigkeit viel höher einzuschätzen“

Die Handballer der SG BBM Bietigheim bereiten sich auf einem komfortablen zweiten Tabellenplatz auf die Rückrunde vor. Die 2. Liga nimmt nach der EM-Pause wieder Fahrt auf, Bietigheim trifft am Freitag, 9. Februar auf den Bundesliga-Absteiger HSC Coburg (19.30 Uhr, EgeTrans Arena). Wir bitten Hartmut Mayerhoffer, Trainer der SG BBM, zu einer Zwischenbilanz.

 

Die SG BBM steht wie schon in der letzten Saison erneut in der Spitzengruppe der 2. Liga Das hatten diesmal die Wenigsten erwartet. Gibt es dahinter ein Erfolgsrezept?

Von der Wertigkeit ist diese Hinrunde im Vergleich viel höher einzuschätzen. Wir hatten einige wichtige Abgänge zu kompensieren und haben dafür sehr konstant gespielt - trotz derselben Punktausbeute konstanter als in der letzten Saison. Das Erfolgsgeheimnis liegt in der Mannschaft. Man sieht, dass wir als Mannschaft funktionieren, die Spieler sich in unserem Spielsystem sehr gut zurechtfinden und sich sehr, sehr gut ergänzen.

 

Wenn man das erste Rückrundenergebnis hinzunimmt, liegt die SG BBM sogar noch zwei Punkte über der letzten Saison. Ist es da nicht an der Zeit, über die Saisonziele erneut nachzudenken?

Das glaube ich nicht. Ein Grund, warum wir jetzt da oben stehen, ist, dass wir immer nur die nächste Aufgabe sehr fokussiert angegangen sind. Warum sollten wir das jetzt ändern? In der Rückrunde kann noch so viel passieren.

 

Ins Auge sticht, dass die fünf Neuzugänge ausnahmslos eingeschlagen haben.

Das kann ich hundertprozentig unterschreiben. Wir machen uns vor einer Verpflichtung natürlich schon viele Gedanken. Die Spieler müssen einmal spielerisch, aber auch von ihrer menschlichen Seite in die Mannschaft passen. Wir definieren uns schließlich über die Mannschaft. Wichtig ist, dass jeder seinen Teil zu diesem Mannschaftsgefüge beiträgt. Und das trifft für alle Neuzugänge wie die Faust aufs Auge zu.

 

Der zweite Punkt ist, dass viele Spieler in dieser Saison einen Schritt nach vorne machen.

Man kann da wirklich einige aufzählen. Und darin liegt auch der momentane Erfolg begründet. Das ist etwas, was wir über die letzten Jahre trotz starker Abgänge immer wieder geschafft haben: Spieler nach vorne zu bringen, in ein funktionierendes System hineinzubekommen und ein hohes Leistungsniveau zu erreichen. Spieler, die zu uns kommen, wissen, dass sie hier die Möglichkeit haben, sich zu entwickeln und besser zu werden. Das ist es, was Verein und Mannschaft ausgezeichnet.

 

Dritter Faktor ist, dass die Saison bislang erneut ohne schwerwiegende Verletzung verläuft.

Grundsätzlich muss man bei dem Thema die Arbeit unsere medizinische Abteilung herausheben, die Teamärzte und die Physios mit dem Reha-Zentrum Hess. Auch unser Athletiktrainer Nils Heinze ist in diesem Kontext ein wichtiger Faktor. Mit diesem Team versuchen wir, die Trainingssteuerung der Belastung - auch individuell – anzupassen. Aktuell haben wir beispielsweise Patrick Rentschler, Panagiotis Erifopoulos, Robin Haller und Jürgen Müller zeitweise aus der Vorbereitung herausgenommen, um Blessuren auszukurieren.

 

Wie wichtig ist es, dass der Kader aktuell zwei Spieler mehr umfasst als in der vergangenen Saison und in den Spielen in dieser Saison 16 statt 14 Akteure mitwirken können?

Das ist grundsätzlich in einer sehr langen Saison immer hilfreich. Zunächst hilft es schon im Training, die Belastung für den Einzelnen besser zu steuern. Im Spiel hat der eine oder andere dann eher mal eine Pause, was früher in gewissen Situationen nicht möglich war. Unser Kader ist dafür momentan sehr gut aufgestellt.

 

Interview: Bernhard Gaus

 

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