Handball Hochburg Bietigheim

Volle Konzentration auf den ersten Heimerfolg

Wenig Zeit über vergebene Chancen nachzugrübeln oder zurückliegende Siege zu feiern haben die Teams der 2. Handball-Bundesliga. Die nächste Englische Woche steht auf dem Spielplan. Die SG BBM Bietigheim empfängt am Mittwoch (19.30 Uhr, Viadukthalle) den VfL Lübeck-Schwartau und muss am Samstag zu Aufsteiger TuS Fürstenfeldbruck.

Dabei hätten gerade die Bietigheimer Handballer nach der jüngsten 27:28-Niederlage beim EHV Aue einiges aufzuarbeiten. Zwei Ein-Tore-Niederlagen aus den ersten drei Saisonspielen bringen die Schwaben ins Mittelfeld der Liga. Noch allzu gut ist den Handballfans an Metter und Enz die Konstellation der vergangenen Saison in Erinnerung, als die SG BBM als Bundesliga-Absteiger nach einen durchwachsenen Start als Hypothek durch die Saison schleppte und gleich am Saisonanfang Zähler liegen ließ, die in der Endabrechnung zu einem Aufstiegsplatz fehlten.

Damit aus dem noch wenig aussagekräftigen 15. Tabellenplatz nicht Mittelmaß wird, soll gegen die mit 8:4 Punkten gestarteten Ostsee-Handballer jetzt der erste Heimsieg her. Alle Spiele im November finden ohne Zuschauer statt. Das Match wird live mit zusätzlichen Kameraperspektiven und erweiterter Moderation unter www.sportdeutschland.tv als kostenfreier Streamingdienst angeboten.

Seiner Enttäuschung ließ Hannes Jón Jónsson in der Pressekonferenz nach dem Spiel beim EHV Aue freien Lauf. „Wir haben im Angriff von Anfang bis Ende schlecht gespielt“, so der Trainer der SG BBM. „Spielerisch war da keine Qualität, wir haben lange nur von individuellen Aktionen gelebt“. Dass Dominik Claus mit seinen neun Toren und Jonas Link mit fünf Treffern in der Statistik herausragten, diente dem Isländer nur als schlagender Beweis. Mit etwas Glück hätte sich die SG BBM fast noch mit einem Punkt schadlos halten können, denn eine Minute vor dem Ende fiel nach einem 27:25-Rückstand der Ausgleich zum 27:27. Aue traf im Gegenzug per Siebenmeter und rettete den Sieg über die Zeit. „Am Ende haben wir nach diesem Spiel genau null Punkte verdient“, bilanziert Jónsson.

Und so ist klar, dass der Isländer gegen den VfL Lübeck-Schwartau von seinem Team eine ganz andere Herangehensweise fordert – in der Offensive wie im Defensivverbund. Das wird gegen die „Tiger“ von VfL-Coach Piotr Przybecki auch dringend nötig sein. Die Mannschaft des früheren polnischen Nationalspielers, die ihre körperlichen Vorteile in der Abwehrarbeit einzubringen weiß, kommt mit der Empfehlung von vier Siegen in Folge und mit viel Selbstvertrauen in die Viadukthalle. Dank eines günstigen Flugplanes und der Unterstützung eines Sponsors geht es am Mittwoch per Flugzeug Richtung Süden. „Wir haben den Kopf oben und nehmen das positive Gefühl mit nach Stuttgart“, sagt VfL-Torsteher Dennis Klockmann, das Flugziel wohl schon im Kopf. Der 38-Jährige ist eine der Identifikationsfiguren im Team.

Auch gegen die Rimpar Wölfe haben die Hansestädter zuletzt mit einer starken zweiten Hälfte den 23:21-Erfolg klargemacht. Der VfL wird in dieser Saison deutlich stärker eingeschätzt als Rang 12, den die Schwartauer bei Abbruch der vergangenen Saison belegt hatten. Dazu beitragen sollen die Verpflichtung der beiden Schweden Julius Lindskog Andersson vom Ligakonkurrenten TuS Ferndorf und Carl Löftström (Dormagen). Diese Rechnung scheint aufzugehen. Spielmacher Andersson führt mit seinen 28/16 Toren in sechs Spielen die Statistik beim VfL an, Löftström erzielte am Kreis bereits 24 Tore. Genauso muss die SG BBM-Defensive auf den 20-jährigen Zwei-Meter-Mann und Distanzwerfer Niels Versteijnen im rechten Rückraum ein besonderes Auge haben. Und mit seinen 34 Jahren ist Jan Schult im linken Rückraum immer noch der Dreh- und Angelpunkt im druckvollen Schwartauer Rückraumspiel.

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