Handball Hochburg Bietigheim

Verfolgerduell in Ludwigshafen

Der nach einem Sieg übliche trainingsfreie Tag fällt diesmal aus. Schon am Sonntag (16 Uhr) wartet auf die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim die nächste Aufgabe bei Tabellennachbar Eulen Ludwigshafen.

„Donnerstag Video und Training, Freitag Video und Training, Samstag Video und Training“, das ist die Antwort von Iker Romero auf die Frage nach der Vorbereitung auf das Südwest-Derby in der Friedrich-Ebert-Halle im Ludwigshafener Stadtteil Friesenheim. Die SG BBM hat am Mittwoch gegen den HSC Coburg mit 29:22 Toren gewonnen, die Eulen holten zeitgleich in letzter Sekunde ein 34:34 gegen den 1.VfL Potsdam.

Vor dem 23. Spieltag sind beide Teams auf Rang 6 und 7 mit jeweils 25 Pluspunkten Tabellennachbarn. Und sie eint ein gemeinsames Thema. „Konstanz“, sagt Iker Romero und meint damit selbstredend nicht den baden-württembergischen Ligakonkurrenten. „Die Konstanz ist das, was uns noch zu den Spitzenteams der Liga fehlt.“ Wobei den Spanier nicht so sehr die eine Woche zurückliegende Niederlage in Dresden (33:31) wurmt, bei der sein Team bis zum Schlusspfiff im Rahmen seiner Möglichkeiten kämpfte und erst in der Crunchtime das Nachsehen hatte. Dieser Nervenkitzel blieb den Bietigheimer Fans am Mittwoch erspart. Die SG BBM ließ es nach einer deutlichen 7-Tore-Führung gegen die Oberfranken am Ende nicht eng werden. „Mit etwas mehr Konstanz hätten wir jetzt 4 bis 6 Punkte mehr, das ist sicher realistisch“, bemerkt Romero. Wohin das die Bietigheimer Handballer in der Tabelle gebracht hätte, darf sich jeder ausrechnen.

Auch bei Eulen-Coach Michel Abt fällt das Schlagwort. „Konstanz ist gefragt“, wird er vor dem Heimspiel gegen den ThSV Eisenach zitiert, das die Ludwigshafener vor einer Woche mit 23:26 Toren abgeben mussten. Damit wartet Ludwigshafen im Jahr 2023 noch auf den ersten doppelten Punkterfolg, die Distanz zur Spitzengruppe ist angewachsen. Michel Abt fehlt am Sonntag aus privaten Gründen auf der Trainerbank und wurde schon in den letzten beiden Spielen von Co-Trainer Andrej Kogut vertreten. Auch Rückraum-Kanonier Julius Mayer-Siebert musste erkrankt gegen Potsdam passen. Doch der Rückraum bleibt das gefährliche Prunkstück der Eulen. Dafür sorgte beispielsweise Top-Torjäger Jannek Klein, der in dieser Saison schon 96 Tore aus dem Feld erzielte und mit den letzten beiden seiner insgesamt 11 Toren den Eulen das Unentschieden gegen Potsdam rettete.

„Ich glaube, es steigt der auf, der sich gegen vermeintlich schwächere Gegner keine Ausrutscher leistet, auch diese Spiele gewinnt“, bemerkte Abt noch vor Wochenfrist. Konkret aber äußert sich der 32-Jährige defensiv zu den kurzfristigen Aufstiegsambitionen. Jetzt ist im dritten Heimspiel in Folge gegen die SG BBM erst einmal der erste Sieg 2023 und der Anschluss an die Spitzengruppe die Aufgabe. Schon der Start in Saison war für die Eulen mit 1:5 Punkten ähnlich holprig verlaufen wie die aktuelle Phase. Ausgerechnet der 29:31-Hinspielerfolg bei der SG BBM läutete dann Mitte September den Auftakt zu einer Siegesserie ein.

„In der Ebert-Halle ist immer gute Stimmung“, sagt einer, der es wissen muss. Dominik Claus hat eine Vergangenheit in der Friesenheimer Jugend und liefert seit seinem Wechsel 2017 konstante Leistungen für die Schwaben ab. Momentan ist der Linkshänder, der am Sonntag seinen 27. Geburtstag liebend gerne mit einem Auswärtserfolg krönen würde, mit 82 Treffern aus dem Spiel heraus erfolgreichster Bietigheimer Werfer. „Das wird ein schwieriges Spiel, aber wir fahren dorthin, um zu gewinnen. Eine andere Devise gibt es für uns nicht.“

Ein Satz wie gemalt für Iker Romero: „Wir wollen in Ludwigshafen mit Charakter auftreten, aber die Eulen sind ein schwieriger Gegner, keine Frage.“ Offen ist noch, ob Konstantin Poltrum schon am Sonntag wieder in den Kader der SG BBM zurückkehren kann. Der Torsteher trainiert wieder, hat aber nach einem Kopftreffer in der Vorbereitung in diesem Jahr noch kein Punktspiel mitgemacht. Für Rückhalt und die richtige Stimmung im Südwest-Schlager sorgen die Fans der SG BBM in Ludwigshafen wie in keinem zweiten Auswärtsspiel. Gleich zwei Fanbusse steuern am Sonntag die Ebert-Halle an.

 

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