Toller Schlagabtausch im DHB-Achtelfinale
Die SG BBM Bietigheim feiert ihr Highlight-Spiel im Achtelfinale des DHB-Pokals. Der 33:42(16:19)-Sieg der favorisierten Füchse aus Berlin tut der tollen Stimmung in der EgeTrans Arena keinen Abbruch. Der Tabellenzweite der 1. Liga marschiert verdient in die nächste Runde.
3024 Zuschauer in der EgeTrans Arena sorgen am Dienstagabend von Beginn an für eine super Atmosphäre, auch weil die Schwaben nach einer Viertelstunde nach dem Treffer von Dominik Claus mit 7:6 Toren in Führung liegen. Die SG BBM ist bis zur Pause in Schlagdistanz, dann vergrößern die Füchse im zweiten Abschnitt ihr Torepolster und steuern ungefährdet ins Viertelfinale.
„In der 1. Halbzeit waren wir drin im Spiel, haben immer gekämpft“, zollt SG BBM-Coach Iker Romero seiner Mannschaft Respekt. „Das Ergebnis aber spricht für sich. Es war ein total verdienter Berliner Sieg.“ Die Enttäuschung hielt sich beim Spanier in Grenzen. „Klar, die technischen Fehler gefallen mir nicht. Aber Kompliment an meine Mannschaft, 33 Tore gegen die Füchse sind super.“
Nach der Bietigheimer Führung ziehen die Hauptstadt-Handballer mit klaren Spielzügen kurz das Tempo an, räumen wiederholt die rechte Abwehrseite der SG BBM ab und führen wieder mit 7:10 Toren. Berlins Linksaußen Tim Freihöfer steuert in dieser Phase drei Tore bei, bleibt über das gesamte Spiel bei seinen acht Versuchen fehlerfrei. Weil Dejan Milosavljev im Füchse-Tore bei vielen Würfen die Finger dran hat, ist für den Zweitliga-Spitzenreiter bei Halbzeit nicht mehr drin als das 16:19. Bietigheim hat seine Stärken ausgespielt, Fabian Wiederstein und Jonathan Fischer treffen vom Kreis bis zur Pause sechsmal, Alexander Pfeifer steuert von Linksaußen bis dahin erneut drei Tore bei.
Berlins Trainer Jaron Siewert: „Ich bin natürlich megahappy, dass wir das Spiel gewonnen haben. Bietigheim hat uns das Leben extrem schwer gemacht und Mathias Gidsel aus dem Spiel genommen“. Der dänische Ausnahmespieler hat am Ende dennoch zwölfmal den Ball im Gehäuse der SG BBM versenkt. Und Berlin bekommt das Spiel schließlich immer besser in den Griff, zeigt mit 82 Prozent Trefferquote Abschlussqualität und führt eine Viertelstunde vor dem Ende beim 24:33 erstmals mit neun Toren.
Das Spiel bleibt temporeich, jeweils 69 Angriffe fahren beide Teams am Ende. „In vielen Momenten haben wir das heute wirklich gut gemacht“, unterstreicht Romero den Einsatzwillen seines Teams, das noch einmal auf 33:38 verkürzen kann. Fünf Tore Rückstand fünf Minuten vor dem Ende. Weil in vier Tagen bereits die Ligapartie beim Dessau-Roßlauer HV auf der Agenda steht, hatte Iker Romero angesichts einer deutlichen Gästeführung da längst durchgewechselt. „Am Samstag in der Liga in Dessau, das ist unser Kampf“, gibt Iker Romero seinem Team gleich nach dem Schlusspfiff den Fokus mit auf den Weg.
„Das Ergebnis spiegelt am Ende nicht den Leistungsunterschied wider“, verteilt Füchse-Trainer Jaron Siewert artig Komplimente. Berlin wirft die letzten vier Tore, macht es am Ende deutlich. „Das Spiel hätte genauso nur mit Plus 5 für uns ausgehen können“, sagt Siewert. Dennoch bleibt festzuhalten: Favorit Berlin hat seine Pokalaufgabe mit viel Ernsthaftigkeit gelöst.
SG BBM: Baranasic, Genz; Vlahovic (4), Michalski, Claus (4), Wolf, Schäfer (2), de la Peña (2), Wiederstein (5), Velz (3), Barthe (2), Hejny (1), Bader (1), Pfeifer (4), Kaulitz (1), Fischer (4).
Füchse Berlin: Kireev, Milosavljev; Darj (3), Tollbring, Andersson (3), Nowak (1), Lichtlein (4), Lindberg (4/4), Gidsel (12), Freihöfer (8), Orlov, av Teigum (3), Kopljar, Jacobs, Marsenic (4).
Zeitstrafen: Barthe (19.) – Darj (29.)
Siebenmeter: 0/0 - 4/4
Spielverlauf: 3:3 (5.), 7:6 (15.), 7:10 (18.), 11:16 (23.), 16:19 (30.), 21:25 (38.), 22:30 (43.), 28:35 (50.), 30:38 (54.), 33:38 (56.), 33:42 (60.)
Schiedsrichter: Andre Kolb / Markus Kauth (Elite-Anschlusskader)
Zuschauer: 3024 (EgeTrans Arena Bietigheim)