THW Kiel dominiert die Partie bei der SG
20 Minuten dauerte die Lehrstunde des Deutschen Meisters, dann durfte der Aufsteiger mitspielen. Der THW Kiel sicherte sich mit einem ungefährdeten 37:25 (22:12) beim Neuling SG BBM Bietigheim die Punkte. 4392 Zuschauer in der Bietigheimer EgeTrans-Arena sahen dabei eine ganz starke erste Hälfte des Kieler Rekordmeisters, der bereits nach 20 Minuten beim Stand von 16:6 für glasklare Verhältnisse gesorgt hatte. Die SG-Fans feierten am Ende dennoch ihre Helden für einen couragierten Auftritt und den THW Kiel für eine engagierte Leistung.
„Das war eine überragende Abwehrleistung von uns in der 1. Halbzeit“, freute sich Kiels Coach Alfred Gislason über den Start seines Teams. Dazu blieb bis zum 16:6 überhaupt nur ein Angriffsversuch der Gäste ohne Torerfolg. „Wir wollten unbedingt stark beginnen und Bietigheim nicht ins Spiel kommen lassen“. Das ist dann auch vollständig gelungen. Bietigheims Trainer Hartmut Mayerhoffer sah seine Mannschaft denn auch anfangs „zu drucklos und mutlos“ agieren. „Hinzu kam, dass wir gleich zu Beginn unsere Chancen nicht verwerten konnten, selbst die Siebenmeter gingen heute nicht rein“, klagte der SG-Coach. André Lohrbach und Christian Schäfer, beide in den bisherigen Bundesligaspielen mit einer perfekten Quote vom Punkt, scheiterten je zweimal.
Lohrbach musste nach einer roten Karte gleich zu Beginn der zweiten Hälfte das Spiel von der Tribüne aus verfolgen. Auf der Ersatzbank der Bietigheimer wurde es übersichtlich. Neben dem Verletzten-Trio Lindt, Barthe und Heuberger fehlte am Mittwoch auch der erkrankte Patrick Rentschler, für den Nils Boschen ins Team rückte. Dennoch spielten die SG-Handballer jetzt munter mit, ließen den Vorsprung der Kieler nicht mehr anwachsen. Kreisläufer Julius Emrich war am Ende nicht nur wegen seiner 6 Tore Spieler des Tages auf Seiten der Gastgeber. „Wir haben nach der Anfangsphase eine kämpferische Leistung gezeigt, wie sie auch gegen den HBW Balingen Weilstetten nötig sein wird“, dachte Emrich schon an die weit wichtigere nächste Heimpartie am Sonntag in der Ludwigsburger MHPArena. Und auch Mayerhoffer bestätigte: „Wir haben versucht, den Kopf oben zu behalten und unseren Zuschauern im 2. Abschnitt noch etwas zu bieten. Jetzt gilt die volle Konzentration dem Spiel gegen Balingen.“
Kiel rückte durch den Erfolg auf Rang 2 der Tabelle vor. Gislason: „Wir haben gesehen, dass jedes der letzten 4 Spiele besser war als das vorhergehende. Wir sind auf einem guten Weg.“ Doch die Härteprüfung für den THW beginnt erst. Die Partie beim Neuling war das erste von zehn Pflichtspielen innerhalb von 32 Tagen.
SG BBM: Radovanovic, Kulhánek; Emrich (6), Schäfer (4), Dahlhaus (3), Schmid (2), Scholz (2), Lohrbach (2), Marco Rentschler (2/1), Haller (1), Blodig (1), Salzer (1), Boschen (1).
THW Kiel: Sjöstrand, Palicka; Vujin (6), Klein (6), Canellas (6/2), Duvnjak (4), Sprenger (4/1), Toft Hansen (3), Weinhold (3), Ekberg (3/1), Palmarsson (1), Dahmke (1), Wiencek, Jicha.
Spielverlauf: 1:8 (11.), 4:9 (13.), 6:16 (21.), 10:18 (26.), 12:22 (30.), 15:23 (33.), 17:29 (43.), 20:30 (48.), 23:32 (53.), 25:37 (60.).
Strafminuten: Haller (10., 50.), Schmid (26.), Emrich (34.), Lohrbach (35. Disq.), Salzer (39.) Blodig (54.) – Klein (12.), Canellas (19.), Dahmke (51.)