Spitzenspiel in der MHPArena
In der Ludwigsburger MHPArena treffen am Samstag zwei der drei noch unbesiegten Teams der 2. Handball-Bundesliga aufeinander. Bietigheim (6:0 Punkte) erwartet den VfL Bad Schwartau (5:1) zu einem ersten Gipfeltreffen der Saison. Anpfiff ist zu ungewohnter Stunde um 17 Uhr.
Der Grund für die frühe Anwurfzeit ist das unmittelbar folgende Spiel der Frauen der SG BBM in der Qualifikation zum EHF-Cup gegen das serbische Team von ZRK Naisa Nis. Die Zuschauer kommen am Samstag für den Preis eines Tickets in den Genuss eines handballerischen Doppelpacks der Spitzenklasse.
Teams mit Frühform
Vor der Europapokal-Premiere der SG BBM-Ladies hoffen die Männer um Kapitän Julius Emrich in ihrem zweiten Heimspiel vorlegen und ihre bislang blütenweiße Weste in der 2. Liga sauber halten zu können. Inklusive Pokal lautet die anfängliche Erfolgsserie: fünf Siege aus fünf Spielen. Eines haben die ersten Durchgänge der 2. Liga indes unter Beweis gestellt. Eingespielte Teams mit einer stabilen Abwehrleistung haben zu Saisonauftakt einen Vorteil. Diese Attribute treffen neben Spitzenreiter Friesenheim sowohl auf den VfL Bad Schwartau wie auch auf die heimische SG BBM zu. Bietigheims Geschäftsführer Jens Lause hofft mit dem Doppelspieltag in der MHPArena die bisherige Zuschauer-Rekordmarke der ersten drei Spieltage knacken zu können. Für die sorgte der VfL Bad Schwartau bei seinem 33:25-Erfolg über Bundesliga-Absteiger ThSV Eisenach mit exakt 1627 Zuschauern. „Wir wollen unsere Serie natürlich fortsetzen“, sagt Lause. „Mit den Tugenden aus dem Spiel in Konstanz, wo wir über den Kampf zu unserem Spiel gefunden haben, müssen wir unsere Chance auch gegen Bad Schwartau suchen.“
SG BBM hofft auf Saisonrekord
Dabei wird vor allem aus dem starken Rückraum des VfL Bad Schwartau einiges auf den Defensivverbund des Tabellenzweiten zurollen. Gegen Eisenach fehlte dem VfL mit Jan Schult zwar einer der ganz erfahrenen Rückraumstrategen mit Wadenproblemen. Der 29-jährige gehörte in den letzten Jahren regelmäßig zu den torgefährlichsten Werfern der Liga. Aber gegen Eisenach vertrat ihn der zweite Halblinke Oliver Milde mit neun Treffern ganz vorzüglich. SG BBM-Trainer Hartmut Mayerhoffer notierte eine souveräne Leistung der Schleswig-Holsteiner: „Bad Schwartau hat eine stabile Abwehr gestellt, das war gegen Eisenach wirklich eine überzeugende Leistung.“
Es gibt auffallende Parallelen zwischen beiden Teams. Torge Greve muss in seiner sechsten Saison als Trainer beim VfL nur zwei junge Nachwuchsleute ins Team einbauen. Der Rest des Kaders blieb zusammen, ähnlich wie bei der SG BBM. Mit Daniel Pankofer hat sich der Routinier und Spielmacher mit 35 Jahren aus dem Team verabschiedet, genau wie Timo Salzer auf Seiten der SG BBM. Mit Thees Glabisch links und Christoph Wischniewski rechts baut der letztjährige Tabellendreizehnte auf eine starke Flügelzange, nächste Parallele zur SG BBM. Denn Rechtsaußen Christian Schäfer, der letztjährige Torschützenkönig der Liga, hat sich nach drei Spieltagen bereits wieder in die Riege der Top-Werfer eingereiht. Zur Stabilität der Defensivabteilung der Gäste trägt ganz entscheidend Dennis Klockmann bei. Der Tormann gehört mit seinen 34 Lenzen zu den ganz Erfahrenen. Und bei der SG BBM ist der isländische Schlussmann Aron Edvardsson zur großen Stütze geworden.
Tagesform oder Kleinigkeiten im Spiel entscheiden
Selbst die aktuellen Aussagen in beiden Lagern klingen verblüffend ähnlich. „Wenn wir so diszipliniert spielen, können wir jeden schlagen“, wird Bad Schwartaus Antonio Metzner nach dem Eisenach-Coup zitiert. Und Hartmut Mayerhoffer sagt: „Wenn wir 100 Prozent unseres Leistungsvermögens abrufen können, dann sind wir auf einem oberen Niveau dabei.“
Vielleicht ist es erst die viel zitierte Tagesform oder die genauso häufig genannten Kleinigkeiten im Spiel, die am Samstag über die Vergabe der Punkte entscheiden werden. Genau deshalb wollen die Bietigheimer Handballer von Beginn an hellwach sein. „Die Tabellensituation ist nicht mehr als eine Momentaufnahme“, sagt Mayerhoffer, „aber jeder, der am Samstag kommt, wird tollen Handball von beiden Seiten und ein spannendes Spiel zu sehen bekommen.“