SG-Männer wollen weiter dranbleiben
Bietigheims Handballer spielen in der der 2. Bundesliga bislang eine glänzende Rückrunde. Einer Niederlage stehen seit Ende Dezember 9 Siege gegenüber. Am Freitag (19 Uhr, Erzgebirgshalle Lößnitz) will der Tabellenzweite seine Serie beim heimstarken EHV Aue verteidigen.
Jeder weiß, dass Hartmut Mayerhoffer ungern auf den aktuellen Tabellenplatz angesprochen werden will. Platz 2 würde am Ende der Saison nicht weniger als den Aufstieg in die 1. Bundesliga bedeuten. „Natürlich heißt es für uns jetzt dranzubleiben“, sagt der Trainer der SG BBM. „Aber das bedeutet einfach nur dasselbe wie die Wochen zuvor: Wir konzentrieren uns auf nichts anderes als das nächste Spiel und versuchen, gegen den nächsten Gegner zu gewinnen.“
Der steht momentan mit dem Rücken zu Wand. Der Erzgebirgische Handballverein belegt aktuell den 17. Rang, der für den letzten Absteiger reserviert ist. Und gerade das ist in den Augen von Mayerhoffer das gefährliche am Freitagsspiel. „Keine Frage, Aue muss punkten, egal wer in der stimmungsvollen Erzgebirgshalle auftaucht. Das ist eine Situation, auf die wir uns gefasst machen müssen.“
Für die Sachsen lief die Saison bislang alles andere als optimal. Das Team von Stephan Swat rutschte in der Hinrunde schnell in die Abstiegszone. Das Spiel in der Bietigheimer EgeTrans Arena Anfang November markierte dabei einen Tiefpunkt. Das 41:19 der SG BBM über den EHV Aue ist ligaweit noch immer der Rekordsieg in der laufenden Runde. Noch nie hat Bietigheim in seiner Bundesligageschichte mithin einen deutlicheren Erfolg einfahren können. Doch das alles ist bereits Geschichte. „Das war eine schwierige Phase für Aue“, bemerkt Mayerhoffer. Zum Ende der Rückrunde hat sich das Swat-Team aber gefangen, wozu sicher auch die Rückkehr des langzeitverletzten Kapitäns Eric Meinhardt beigetragen hat. Momentan bekommt Aue Woche für Woche zu spüren, wie schwierig es ist, sich wieder aus der Abstiegszone herauszuarbeiten. „Wir müssen die Tabelle ausblenden“, sagte Swat denn auch nach der jüngsten 24:28-Niederlage beim Tabellendritten VfL Lübeck-Schwartau.
„Die Belastung einer langen Saison ist bei uns langsam spürbar“, bemerkt Hartmut Mayerhoffer. Der Coach der Schwaben hatte gehofft, dass sich seine Akteure in der Länderspielpause weitgehend regenerieren könnten. Jetzt stehen hinter dem Einsatz von Valentin Schmidt (Achillessehne) und Max Emanuel (Leiste) Fragezeichen. Bei Beiden resultieren die Verletzungen nicht unmittelbar aus der letzten Begegnung, als die SG BBM vor den eigenen Fans einen 28:23-Erfolg über den ThSV Eisenach feiern konnte.
„Das war letztendlich ein ungefährdeter Erfolg, auch wenn wir sicher nicht unser bestes Spiel gezeigt haben“, analysiert Mayerhoffer. „Aber das Spiel hat wieder bewiesen, dass einige Grundabläufe bei uns jetzt einfach funktionieren und auf die wir immer zurückgreifen können.“ Der Trainer meint damit Mechanismen, die helfen, auch die engen Begegnungen positiv zu entscheiden. Mayerhoffer beobachtet vor allem in der Spielsteuerung bei seiner Mannschaft einen Lernprozess. Die Spieler hätten gelernt, was in welcher Spielsituation getan werden müsse. Mit einer gewissen Ruhe, Besonnenheit und Selbstvertrauen werde das angepackt, was in der jeweiligen Spielphase erforderlich sei. Auffallend ist dabei tatsächlich: immer wieder geht, wenn’s eng wird, die Crunch-Time an die Schwaben.
Dennoch gilt in Aue wie auch zuletzt gegen Eisenach: Jedes Erfolgserlebnis muss hart erarbeitet werden. „Der Einsatz muss auch am Freitag zu hundert Prozent da sein“, so Mayerhoffer.