SG-Männer wollen sich weiter absetzen
Wer das Kunststück fertig bringt, sich zwei Drittel der Saison im Spitzenfeld der Liga zu halten, kann seine Fans zwangsläufig mit einer Reihe von Spitzenspielen beglücken. Am Samstag erwartet der Tabellenzweite SG BBM Bietigheim den Dritten ASV Hamm-Westfalen zum Showdown (19.30 Uhr, EgeTrans Arena).
Vier-Punkte-Spiel, Aufstiegsgipfel, vorgezogenes Endspiel - Es lassen sich viele Superlative finden für das Duell am Samstag in der EgeTrans Arena zwischen Bietigheim und Hamm. Vermutlich greift noch keines so richtig, dafür dauert die Saison am 27. von 38 Spieltagen einfach noch zu lange. „Das ist noch kein saisonentscheidendes Spiel“, sagt auch SG BBM-Coach Hartmut Mayerhoffer. „Keine Frage, es ist ein Spiel, in dem wir unser Polster vergrößern und einen der Verfolger auf Abstand halten können. Das macht die Begegnung interessant.“ Fünf Punkte Vorsprung sind noch kein Ruhekissen für die Schwaben. Zu hartnäckig sind die Verfolger, zu gut die Qualität in der Spitzengruppe der 2. Liga. Eines lässt sich aber dennoch festhalten. Es ist eines der Top-Duelle in dieser Saison. In Bietigheim rechnet man mit einer sehr gut gefüllten EgeTrans Arena.
Viel wird in diesen Tagen über das Hinspiel geredet. Die Bietigheimer Handballer kassierten in Hamm beim 35:19 ihre höchste Saisonniederlage. Die Partie Anfang Oktober stand schon vor dem Anpfiff unter keinem günstigen Stern. Der SG BBM-Tross verspätete sich staubedingt auf der Anreise und bekam im Ruhrgebiet kein Bein auf den Boden. „Diese Scharte wollen wir natürlich ausmerzen“, bekräftigt der Trainer der SG BBM. Aber auch die Top-Leistung, die der ASV Hamm-Westfalen an diesem Tag abrufen konnte und bis zum Schlusspfiff durchzog, würdigt Respekt ab. Eine ganze Reihe von ähnlichen Leistungen führte das Team von Trainer und Sportlichem Leiter Kay Rothenpieler in dieser Saison bis auf den dritten Rang. Zuletzt bekam diese Qualität auch Tabellenführer Bergischer HC zu spüren, der gegen Hamm eine von zwei Heimniederlagen einstecken musste. Am letzten Sonntag allerdings beendete das 25:27 gegen den VfL Lübeck-Schwartau eine Hammer Serie von zwölf Spielen ohne Niederlage.
Die Zuschauer dürfen sich auf einen Begegnung zweier Mannschaften mit durchaus ähnlicher Spielanlage freuen. „Hamm spielt aus einer wirklich sicheren Abwehr mit viel Tempo nach vorn“, weiß Mayerhoffer. Nicht umsonst führen die Außenspieler Vyron Papadopoulos, letzte Saison noch im Trikot von Empor Rostock Torschützenkönig der Liga, mit 129 Treffern und Lukas Blohme (83) die interne Torschützenliste des ASV an. Dazu gesellt sich mit dem österreichischen Nationalspieler Christoph Neuhold (90) der torgefährlichste Rückraumspieler. „Supergefährlich“ lautet das Attribut von Mayerhoffer. „Mit diesem Kader war von Anfang an klar, dass Hamm um den Aufstieg mitspielen würde.“
Doch dieselbe Spielanlage und dasselbe Attribut gelten auch für seine Jungs, die mit einer Serie von jetzt 10 Siegen aus den letzten elf Spielen ebenfalls viel Selbstvertrauen im Tank haben. „Das Spiel in Hildesheim war kein einfaches für uns“, bemerkt Mayerhoffer zum 29:25-Erfolg beim Aufsteiger am letzten Sonntag. „Nach dem 24:24- Unentschieden haben wir weiter unseren Plan verfolgt und in den Schlussminuten auf den Punkt gespielt. Am Ende hat man wirklich gespürt, dass die Mannschaft den Sieg gewollt hat.“
Bei Kreisläufer Panagiotis Erifopoulos lässt die verletzte Schulter weiter keine Wettkampfbelastung zu, auch Youngster Nikola Vlahovic wird am Samstag noch nicht wieder im Kader stehen. Dafür ist Gerdas Babarskas nach überstandener Knieverletzung wieder ins Training eingestiegen. Mayerhoffer ist optimistisch, dass der eine oder andere Akteur, der unter der Woche die Belastung reduzieren musste, am Samstag dabei sein wird.
Gut möglich, dass am Samstag die Tagesform den Ausschlag geben muss oder der bessere Start in die Partie entscheidend sein wird. Für Mayerhoffer könnte deshalb die Kulisse am Samstag eine wichtige Rolle spielen. „Unsere Fans haben uns bis hierher immer ausgezeichnet unterstützt, selbst wenn es mal nicht so lief. Die Jungs brauchen die Zuschauer im Rücken und saugen dankbar jede Unterstützung auf.“