Handball Hochburg Bietigheim

SG-Männer wollen am Doppelspieltag vorlegen

Die Handballer der SG BBM Bietigheim haben mit Doppelspieltagen generell gute Erfahrungen gemacht. Das soll auch an diesem Wochenende so bleiben, wenn der Tabellenzweite am Freitag zunächst den HC Elbflorenz Dresden empfängt (19.30 Uhr, EgeTrans Arena). Am Sonntag folgt Teil 2 beim momentanen Schlusslicht HG Saarlouis.

„Aggressivität und Leidenschaft waren wieder da“, sagt Hartmut Mayerhoffer und meint die letzte Partie beim TuSEM Essen. „Diese beiden Pole sind enorm wichtige Teile unseres Spiels“. Das Resultat war ein torreicher 35:30-Erfolg in einer niveauvollen Partie beim Tabellenelften. „Das war ein munteres Spiel, in dem Essen durchaus dagegengehalten hat“, sagt der Coach des Tabellenzweiten. „Egal vor welche Aufgaben meine Jungs gestellt wurden, sie haben das sehr gut gelöst“, lobt Mayerhoffer. Und weil der hartnäckigste Verfolger VfL Lübeck-Schwartau beim 25:25 eben beim HC Elbflorenz einen Zähler liegen ließ, haben die Schwaben auf Rang 2 ihren Vorsprung auf die Verfolger wieder ein klein wenig ausbauen können.

Gerade dieses Ergebnis kann als Warnsignal dienen, die Handballer aus Dresden am Freitag nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Die Mannschaft spielt mit viel Tempo, die Qualität für die 2. Liga ist da. Dresden besitzt vor allem im Rückraum einen sehr breiten Kader“, schätzt Mayerhoffer den Aufsteiger ein und warnt vor dem Dresdner Aufbauspiel. Zudem müssen sich die Bietigheimer auf wechselnde offensive Abwehrsysteme des Neulings einstellen.

Kurz vor dem Ende der Wechselperiode musste der letztjährige Ost-Meister der 3. Liga vor wenigen Tagen einen seiner Besten ziehen lassen. Den Slowaken Patrik Hruščák zog es in die 1. Liga zu den Eulen Ludwigshafen. Positionsgerecht hat Dresden in Gabor Pulay (von Drittligist SV Anhalt Bernburg) einen wurfgewaltigen Ersatz für den rechten Rückraum gefunden. Der 24-Jährige führte sich im Spiel gegen Lübeck-Schwartau prompt mit einem direkt verwandelten Freiwurf ein. Während der EM-Pause hat ein anderer Elbflorenz-Akteur für Furore gesorgt. Spielmacher Roman Becvar (28), vor der Saison von Bundesligist DHfK Leipzig gekommen, war maßgeblich am guten Auftritt seiner tschechischen Nationalmannschaft beteiligt. Auch ein Neuer bei Elbflorenz ist der aktuell beste Werfer Julius Dierberg (87/27) auf der linken Außenposition. „Unsere Leistung gegen Lübeck-Schwartau war ein klares Ausrufezeichen“, sagt Elbflorenz-Trainer Christian Pöhler. „Wir haben uns klar gesteigert, darauf lässt sich aufbauen und dann werden auch mehr Punkte folgen.“ Der letzte Sieg der Elbflorenzler datiert von 17. Dezember. Das Team ist auf Rang 15 abgerutscht und damit den Abstiegsrängen gefährlich nahe gekommen. Ein Sieg in Bietigheim wäre also mehr als ein Ausrufezeichen.

„Wir werden keinen der Gegner am Wochenende auf die leichte Schulter nehmen“, verspricht indes Hartmut Mayerhoffer, der vermutlich mit der Aufstellung von Essen ins Freitagsspiel gehen muss. „Die Ausfälle kommen am Doppelspieltag natürlich zu keinem guten Zeitpunkt“, legt Mayerhoffer die Stirn in Falten. Unverändert fehlen Gerdas Babarskas (Knie), Panagiotis Erifopoulos (Schulter) und Youngster Nicola Vlahovic (Fuß). Beim ebenfalls angeschlagenen Christian Schäfer, der in Essen nur als Siebenmeterschütze auf dem Feld war, hofft Mayerhoffer auf Fortschritte. Dafür steht erstmals vor heimischem Publikum der mit Zweitspielrecht startende Jonathan Fischer im Kader. Das 20-jährige Talent von der SG Köndringen-Teningen soll zur Entlastung auf der Kreisposition und auch im Innenblock beitragen. Gut, dass sein mitten im Abstiegskampf der 3. Liga stehender Stammverein an diesem Wochenende spielfrei hat.

Eines sticht in dieser Saison in Bietigheim als großes Plus ins Auge: Immer wieder spielen und werfen sich beim Tabellenzweiten andere Akteure in den Vordergrund. In Essen galt das beispielsweise neben Rechtsaußen Jan Döll (7 Tore) in besonderer Weise für Robin Haller, der mit zehn Treffern und einer überdurchschnittlichen Wurfquote herausragte. Vor dem Bietigheimer Dauerbrenner waren die Gäste von der Elbe ohnehin schon gewarnt. Haller hatte im Hinspiel in Dresden sieben Tore aus dem linken Rückraum zum 28:33-Hinspielerfolg der SG BBM beigesteuert.

Bericht: Bernhard Gaus

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