SG-Männer vor Schlüsselspiel beim TV Hüttenberg
Können die Bietigheimer Handballer noch einmal kontern? Vor dem drittletzten Spieltag der 2. Liga ist die SG BBM Bietigheim nach drei Niederlagen in Folge aus den Aufstiegsrängen gerutscht. Ideale Gelegenheit dazu wäre am Samstag (15 Uhr) beim direkten Konkurrenten TV 05/07 Hüttenberg.
Betrachtet man die Rückrunde, springt eine Gemeinsamkeit der beiden Aufstiegskontrahenten sofort ins Auge. Beide Teams belegen in der Rückrundentabelle lediglich einen Mittelfeldplatz und konnten ihre Ergebnisse aus der Hinrunde, nach der beide mit nur 9 Minuspunkten in die zweite Saisonhälfte gingen, nicht mehr in gleicher Weise bestätigen. „Das ist absolut so“, sagt SG-Coach Hartmut Mayerhoffer für sein Team. „Wir bewegen uns im Durchschnitt und profitieren von einer guten Hinrunde.“ Wobei es auch in der Rückrundentabelle zwischen Rang 2 (Friesenheim) und Rang 12 (SG BBM) dicht an dicht zugeht. „Gerade die letzten Spiele haben uns nach unten gedrückt“, sagt Mayerhoffer, „deshalb ist es Zeit, dass wir wieder gewinnen.“
Und es gäbe in der Tat keinen besseren Zeitpunkt dafür als am Samstag beim hessischen Aufsteiger. Nur mit einem doppelten Punktgewinn können sich die auf Platz 4 rangierenden Schwaben noch realistische Hoffnungen auf einen der drei Aufstiegsränge machen. Und hätten ganz nebenbei wieder alle Karten selbst in der Hand. Am vorletzten Spieltag gibt es zwar noch das Duell zwischen den Rimpar Wölfen und Hüttenberg. Von Platz Fünf drängt aber die TSG Ludwigshafen-Friesenheim mit der besten Rückrundenbilanz und dem vermeintlich leichtesten Restprogramm mit Macht auf die Aufstiegsränge.
Interessant ist, wie die Kontrahenten mit der Situation im Kopf-an-Kopf Rennen umgehen. Rimpar und Hüttenberg kommunizieren mehr oder weniger deutlich ihre Pläne im Falle eines Aufstiegs, aus Friesenheim und Bietigheim hört man offiziell dazu weniger. „Das kann jeder machen, wie er will“, sagt Bietigheims Trainer zu dem Thema, „und hängt auch von der Zielsetzung ab, die vor der Saison ausgegeben wurde. Wir bewegen uns noch immer über unserer Zielsetzung, hatten wie sicher auch Hüttenberg den Aufstieg nicht auf dem Plan“. Doch Ziele können sich auch im Laufe der Saison intern innerhalb der Teams ändern.
Mayerhoffer gehört eher jener Trainer-Spezies an, die der den Druck von ihren Teams nehmen will. „Unabhängig von der Tabellensituation war es immer schon klar, dass es notwendig werden würde, in Hüttenberg zu gewinnen“, sagt er beispielsweise. Wie unangenehm die Aufgabe gegen den hessischen Traditionsverein werden kann, haben die Bietigheimer Handballer schon im Hinspiel erfahren müssen. Die Mannschaft von TVH-Trainer Aðalsteinn Eyjólfsson entführte mit einem 26:24-Sieg die Punkte aus der Viadukthalle. Der Isländer kann auf eine erfahrene Truppe zurückgreifen. Besonders die Defensive um Torhüter Matthias Ritschel und die Rückraumachse mit Tomáš Sklenák, Dominik Mappes und Ragnar Jóhannsson war für den Erfolg in Bietigheim ausschlaggebend. „Von der Klasse her hat es die Mannschaft im Kreuz aufzusteigen“, sagt Mayerhoffer.
Erneut werden die Bietigheimer Handballer nicht unter idealen Bedingungen in die Partie gehen können. In der Vorbereitung fehlten einige angeschlagene Akteure. „Wir sind noch mehr eingeschränkt als in der Vorwoche“, sagt Mayerhoffer. Neben den beiden Kreisläufern Julius Emrich und Patrick Rentschler mussten auch Robin Haller und Valentin Schmidt unter der Woche kürzer treten. Das alles soll spätestens am Samstagnachmittag aus den Köpfen und hoffentlich auch aus den Beinen sein. Und Mayerhoffer wird für die richtige Einstellung seiner Jungs sorgen. „Dieses Spitzenspiel hat sich die Mannschaft über die gesamte Saison betrachtet mehr als verdient. Entsprechend werden wir in die Partie gehen.“
Bericht: Bernhard Gaus