SG Männer verlieren das Kellerduell
Die Rote Laterne in der 1. Handball-Bundesliga bleibt fürs erste bei Aufsteiger SG BBM Bietigheim. Im Kellerduell der Liga unterlag der Neuling am Mittwoch beim punktgleichen Mitaufsteiger TSG Friesenheim mit 20:26 (7:9). „Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß“, so SG-Coach Hartmut Mayerhoffer.
Wenig, wenig war es, was beide Teams den Zuschauern in spielerischer Hinsicht boten. Nur etwas mehr als 1700 Zuschauer in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle wollten den Abstiegskrimi sehen, darunter eine stattliche Schar von SG-Fans, die erstmals in dieser Saison mit dem Fanbus angereist waren.
Viel Kampf dominierte die erste Hälfte und die Nervosität war im Abstiegskampf überall spürbar. Beispiele gefällig: Nur 9 von 17 Siebenmetern wurden auf beiden Seiten verwandelt. Gleich reihenweise scheiterten die Werfer an den guten Torleuten Kevin Klier auf Seiten der TSG und Darko Stanic bzw. Jan Kulhanek bei der SG BBM oder an ihren Nerven. Unter die Kategorie schlechte Nerven gehört wohl auch die Rote Karte gegen Friesenheims Oliver Tesch in der 21. Minute nach einem rüden Foul an Rok Praznik. Die beiden Unparteiischen Hörath/Hofmann hatten ihre Mühe, verteilten insgesamt 15 Zeitstrafen.
Abwehrreihen dominieren
Aber die Bietigheimer wie die TSG konnten kein entscheidendes Kapital aus Überzahlsituationen ziehen. Zwar fiel kurz darauf der 6:6-Ausgleich für die SG, Friesenheim nahm jedoch eine 9:7-Führung in die Pause.
Die Show der verpassten Chancen ging auch in der zweiten Hälfte zunächst weiter. Auffallend war, dass sich die Rückraumreihen beider Seiten immer wieder im Abwehrverband festrannten. Aus der zweiten Reihe ging fast gar nichts. Lediglich über die Außenpositionen mit Andre Lohrbach links und Christian Schäfer und Marco Rentschler rechts entstanden häufiger gefährliche Wurfgelegenheiten. Der angeschlagene Robin Haller, der erst nach der Pause eingewechselt wurde, konnte dann im Rückraum einige Akzente setzen und die SG beim 14:14 im Spiel halten. Auf der Gegenseite waren es Stefan Lex und Stephan Just, die für ihr Team in der Schlussphase diese Blockade lösten.
SG in den letzten Minuten ohne Tore
Nach dem 20:20 (54.) genügten einige wenige Aktionen, um die Gastgeber auf die Siegerstraße zu bringen. Einige unglückliche Entscheidungen der Unparteiischen, erneut Pfosten/Lattentreffer der Gäste, Wechselfehler auf Seiten der SG und eine um Nuancen schwächere SG-Abwehr nutzte Friesenheim entscheidend. Bietigheim gelang kein Treffer mehr, während das Team von Thomas König die beiden Punkte im Schlussspurt klarmachte.
Auf Seiten der SG bleibt der starke Eindruck haften, den diesmal die Abwehr hinterlassen hat. Das selbstgesteckte Ziel zu erreichen, bis zur Winterpause noch einige Punkte zu holen, wird seit Mittwoch jedoch schwerer denn je.
SG BBM Bietigheim: Stanic, Kulhanek; Lohrbach (5), Schäfer (4), Praznik (3/3), Haller (3), Kirveliavicius (2), Emrich (1), Blodig (1), Marco Rentschler (1), Patrick Rentschler, Salzer, Dahlhaus.
TSG Friesenheim: Klier, Bender; Just (8/3), Kossler (5), Grimm (4/2), Lex (3), Schmidt (3), Kogut (1), Büdel (1/1), Criciotoiu (1), Tesch, Dietrich, Hauk.