SG BBM zeigt die besseren Nerven
In einem bis in die Schlussphase umkämpften Match setzte sich die SG BBM Bietigheim am Samstag gegen den HC Elbflorenz Dresden mit 35:34 (18:18) Toren durch und verteidigt die Tabellenführung. Für Dresden war es die erste Niederlage nach zuletzt drei Siegen.
Am Ende ernteten die Jungs von Iker Romero vor den 2082 Handballfans in der EgeTrans Arena die Früchte dafür, dass sie nach dem 23:23 in der Schlussviertelstunde die Führung nicht mehr aus der Hand gaben. Bis in die letzten Züge jedoch blieb es ein Spitzenspiel auf Augenhöhe, in dem die letzten Angriffsaktionen die Entscheidung brachten.
„Das war leidenschaftlich ein Topspiel von beiden, handballerisch vielleicht nicht“, urteilte Elbflorenz-Coach André Haber. „Denn da waren schon einige Fehler drin auf beiden Seiten. Ich bin sehr traurig, weil für uns heute mehr drin war.“ Je zehn technische Fehler zählte am Ende die Statistik für beide Seiten, aber insgesamt zappelte auch 69-mal der Ball im Tor, weil beide Teams mit hoher Abschlusseffizienz aufwarteten. Während bei der SG BBM einmal mehr Christian Schäfer mit zehn Toren ohne Fehlversuch glänzte, Alexander Pfeifer 8 Tore markierte und Jonathan Fischer bei seinen fünf akrobatischen Treffern fehlerfrei blieb, waren bei den Gästen Spielmacher Sebastian Greß und Oliver Seidler am Kreis einfach nicht zu stoppen.
„Für mich war das sehr guter Handball auf beiden Seiten“, sagte SG BBM-Cheftrainer Iker Romero. „Technische Fehler ja, aber hier spielten auch zwei starke Mannschaften gegeneinander. Wir haben gekämpft um jeden Ball, alle Spieler wollten alles geben, das ist unbezahlbar. Das hohe Vertrauen in den Sieg hat uns am Ende geholfen.“
Vor der Schlussphase wechselte die Führung mehrmals. Zunächst war die SG BBM besser im Spiel. Christian Schäfer trifft zum 5:3, wenig später markiert Jonathan Fischer das11:8. Noch vor der Pause kann Elbflorenz das Spiel drehen, die Gäste führten nach einem Seidler-Doppelschlag mit 13:14, das 18:18 beim Seitenwechsel war sicher leistungsgerecht.
Ein wenig trauerte HCE-Coach Haber den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel nach. Dresden führt zwar wieder mit 18:19, doch es sollte das einzige Tor in neun Minuten nach dem Wechsel bleiben. Der im ersten Abschnitt eingewechselte Filip Baranasic pariert drei Würfe, Bietigheim ist jetzt in der Vorderhand. Kurios: Der Auszeit-Buzzer von André Haber annulliert beim 21:19 zunächst den Anschlusstreffer von Nils Kretschmer, wenig später kann Dresden ein letztes Mal zum 23:23 ausgleichen. Bietigheim ist jetzt in seinen Offensivaktionen nicht mehr zu stoppen, führt elf Minuten vor dem Ende mit 29:26 Toren.
Und doch wird es noch einmal ganz knapp. Iker Romero nimmt beim 33:32 in Unterzahl seine letzte Auszeit, beschwört noch einmal die Mentalität seines Teams. Am Ende ist es Christian Schäfer, der mit seiner ganzen Routine die entscheidenden letzten beiden Treffer für den Tabellenführer setzt.
SG BBM: Baranasic (6 Paraden), Genz (4 Paraden); Vlahovic (1), Claus (4), Wolf (2), Schäfer (10/5), de la Peña (1), Wiederstein (2), Velz (1), Barthe (1), Hejny, Bader, Pfeifer (8), Kaulitz, Fischer (5).
HC Elbflorenz Dresden: Mallwitz (6 Paraden), Noack (3 Paraden), Mohs (n.e.); Wucherpfennig (5/4), Niestroj, Greilich (1), Dierberg (1), Pehlivan (1), Kretschmer, Stavast (4), Greß (10), Klepp (2), Döbler (1), Thümmler (3), Seidler (6).
Zeitstrafen: Fischer (19.), Vlahovic (21., 58.), de la Peña (49.) - Greilich (37.), Pehlivan (43., 60.)
Siebenmeter: 5/5 - 4/4
Spielverlauf: 5:5 (10.), 11:8 (17.), 13:10 (21.), 13:14 (25.), 17:15 (28.), 18:18 (30.), 22:21 (41.), 23:23 (43.), 29:26 (49.), 30:29 (55.), 32:31 (57.), 34:32 (60.), 35:34 (60.)
Schiedsrichter: Sascha Schmidt / Frederic Linker (DHB Elitekader)
Zuschauer: 2082 (EgeTrans Arena Bietigheim)