Handball Hochburg Bietigheim

SG BBM will vor der Länderspielpause positives Zeichen setzen

„Es gibt in dieser Liga keine sicheren Punkte“, sagt Hartmut Mayerhoffer, „egal gegen wen es geht“. Rostock liegt mit 4:14 Punkten momentan auf Platz 17 der Tabelle. Bereits am Tag nach dem Ausscheiden im DHB-Achtelfinale bat der Trainer der SG BBM seine Mannen wieder in die Trainingshalle. Regeneration und Belastung wollen vor der Aufgabe am Samstag gegen das Ostseeteam wohl tariert sein, darauf hat der 47-jährige Kommandogeber bei der SG BBM in diesen Tagen ein waches Auge.

Pokal abhaken

Es gilt die 29:32-Niederlage gegen die TSG Friesenheim rasch aufzuarbeiten und den Blick wieder fest auf die Liga zu richten. „Wir waren gut im Spiel, aber an diesem Tag nicht gut genug, um Friesenheim zu schlagen“, sagt Mayerhoffer, der keinerlei Bedenken hat, dass die erste Niederlage nach elf Saisonspielen am Selbstvertrauen seiner Truppe kratzen könnte. „Wir haben den Anspruch formuliert, alle unsere Heimspiele gewinnen zu wollen. Daran wird sich auch am Samstag nichts ändern.“ Die eigenen Fans im Rücken sind bislang in jedem Spiel ein starker Faktor gewesen im 17:1 Punkte-Lauf der SG BBM.

Kann Aron Edvardsson spielen?

Dennoch scheint die Länderspielpause, in der Aron Rafn Edvardsson und Gerdas Babarskas zu ihren Nationalteams berufen wurden, nicht zur Unzeit zu kommen. Die SG BBM hofft, dass die 14-tägige Spielpause vor allem ihrem isländischen Torhüter gut tun wird. Seit Wochen beißt der 2,05-Meter-Hüne Edvardsson schon auf die Zähne. Die Hüftbeschwerden des 27-Jährigen ließen am Mittwoch im Pokal einen längeren Einsatz schließlich nicht mehr zu. Die Verletzung hat sich als wesentlich hartnäckiger herausgestellt und muss entsprechend therapiert werden. Mayerhoffer plant vernünftigerweise auch für den Samstag mit Domenico Ebner im Tor. Die Hintermannschaft ist es deshalb auch, die der Bietigheimer Coach noch einmal besonders akkurat auf den HC Empor einstellen wird.

Natürlich haben sich die Strategen bei der SG BBM auch schon in den Tagen vor dem Pokalspiel mit den Stärken und Schwächen des HC Empor Rostock beschäftigt. Das Team aus Mecklenburg-Vorpommern fährt unbestritten in einer schwierigen Situation zum Tabellenführer nach Bietigheim. Nach der vierten Niederlage in Folge und besonders nach der jüngsten 30:35-Heimpleite gegen den ebenfalls schlecht gestarteten TV Emsdetten hagelte viel Kritik auf die Mannschaft des neuen Trainers Robert Teichert, hauptberuflich Lehrer an einem Rostocker Gymnasium, nieder.

Schwierige Saison in Rostock

Dabei gestalten sich die Voraussetzungen für die Hansestädter in dieser Saison ausgesprochen schwierig. Ein erneuter personeller Umbruch ist finanziellen Zwängen geschuldet. Der Verein hat seinen Etat dem Vernehmen nach um fast ein Drittel auf etwa 750.000 Euro abspecken müssen. Namhafte Spieler haben den Club verlassen, vorwiegend junge Talente sind geholt worden. Nicht weniger als neun Spieler sind 20 Jahre und jünger, darunter die drei Torhüter. Mit Paul Porath steht einer der drei im aktuellen Aufgebot der DHB-Junioren. Auch der Innenblock ist mit jungen Leuten besetzt, die sich erst in der 2. Liga zurechtfinden müssen. Aktuell kassiert Rostock die meisten Gegentreffer der Liga, fast 31 sind es im Schnitt pro Spiel. Für Teichert war deshalb klar: „Wir spielen vom ersten Tag an um den Klassenerhalt“.

Dennoch gilt es, den 16. der letzten Saison unter keinen Umständen auf die leichte Schulter zu nehmen. „Rostock ist unter Druck, braucht jeden Punkt, wird entsprechend in der Viadukthalle auftreten und ist deshalb brandgefährlich“, ist sich Mayerhoffer sicher. Die erste Sieben ist in Rostock trotz aller Abgänge immer noch mit Topleuten besetzt. Allen voran der flinke Linksaußen Vyron Papadopoulos, der im letzten Spiel für 12 Tore sorgte. Ein treffsicherer Kapitän Norman Flödl am Kreis und routinierte Akteure wie Florian Zemlin sollen das Rostocker Spiel auf Kurs bringen. Die SG BBM war bislang jedoch stets gut beraten, zuerst auf ihr eigenes Spiel zu achten. Die Vorgabe des Trainers ist eindeutig: „Wir wollen gegen Rostock gewinnen, um in Ruhe in die Länderspielpause gehen zu können.“

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