Handball Hochburg Bietigheim

SG BBM will sich in Hagen stabilisieren

Die SG BBM Bietigheim gewinnt in dieser Saison einfach keine Konstanz. Nach einem Sieg folgt mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder eine Niederlage. Die größte Baustelle hat Coach Iker Romero aktuell in der Abwehr ausgemacht. Ausgerechnet in dieser Situation müssen die Schwaben am Mittwoch (19:30 Uhr, www.handball-deutschland.tv) beim offensivstarken Aufsteiger VfL Eintracht Hagen ran. Am Sonntag (17 Uhr) empfangen die Schwaben zum Abschluss der Hinrunde den TV Großwallstadt.

Nach der 32:34-Heimniederlage gegen den Tabellenletzten TuS Ferndorf war die Stimmung in Bietigheim auf dem Tiefpunkt. „Wir kriegen in jedem Spiel mehr als 30 Gegentore. Das ist nicht akzeptabel“; spricht der Spanier die wunde Stelle beim Bietigheimer Zweitligisten an. Bei drei von vier Spielen im Dezember trifft die Aussage ins Schwarze. Und auch die Statistik scheint eine Bietigheimer Abwehrschwäche zu bestätigen. Geht es nach der Quote gehaltener Bälle oder den Torhüterparaden liegt die SG BBM am unteren Ende des Rankings. Einzeln betrachtet sind diese Werte nicht aussagekräftig. Denn schließlich können die Schwaben mit ihren 14:18 Punkten (noch) ein positives Torverhältnis (+10) vorweisen. Und in der Statistik der Balleroberungen liegt die SG BBM mit ihrer offensiven Verteidigung ganz gut im Rennen. Aber Iker Romero fokussiert sich in seiner Analyse auf die letzten Auftritte, in denen der frühere spanische Weltklassespieler eklatante Schwächen im Zweikampfverhalten ausgemacht hat.

Und nicht immer kann die SG BBM diese durch ihre Offensivstärke kompensieren. Mit der Effektivität im Angriff ist Romero nämlich alles in allem zufrieden. „Mit 32 geworfenen Toren müssen wir jedes Spiel zuhause gewinnen“, legt Romero noch einmal den Finger auf die Ferndorf-Wunde. In dieser Situation gibt es sicher leichtere Aufbaugegner als die Eintracht aus Hagen. Der Aufsteiger liegt mit 25:9 Punkten aktuell auf einem Kurs, der schnurstracks in die 1. Liga führen könnte. Mit einem souveränen 22:29-Erfolg beim Bundesliga-Absteiger HSC Coburg hat die Truppe von VfL-Trainer Stefan Neff am letzten Samstag ihren zweiten Tabellenplatz eindrucksvoll bestätigt. Auch für Iker Romero gehört Hagen zu den Top-Teams der Liga, das bis zum Saisonende im Rennen um den Aufstieg mitmischen könnte.

Was ist das Erfolgsrezept der Südwestfalen? Pluspunkt ist nach dem bisherigen Erfolgslauf sicher ein unbändiges Selbstvertrauen. Hagen spielt einen attraktiven Tempohandball mit viel Struktur und Disziplin und dem richtigen Maß an Ballsicherheit. Der Tabellenzweite erzielt im Schnitt mehr als 30 Tore pro Spiel, hat mit den beiden Neuzugängen Philipp Vorlicek und dem Iraner Pouya Norouzi gleich zwei Rückraumwerfer unten den besten 10 Torschützen der Liga. Und dann ist da auch noch Valentin Schmidt. Der 27-jährige Spielmacher lief von 2016 an zweieinhalb Jahre für die SG BBM auf und war 2018 Teil des Teams, das den zweiten Aufstieg in die Bundesliga wahr machte. Jetzt ist „Vale“ zum Kapitän gereift und spielt eine wichtige Rolle im Getriebe der Eintracht, in dem aktuell ein Rädchen ins andere zu greifen scheint.

Die SG BBM ist also gut beraten, sich nicht auf einen allzu offensiven Schlagabtausch einzulassen. Die Gefahr ist groß, dass der am Ende an den stürmischen Tabellenzweiten geht. Doch Hagen kann nicht nur offensiv. Beim 22:29-Erfolg in Coburg glänzte Torsteher Tobias Mahncke mit 18 Paraden und wehrte 45 Prozent der auf sein Tor abgefeuerten Bälle ab. Der Eindruck täuscht nicht: die Bietigheimer Handballer haben in der Hagener Krollmann Arena eine ganz harte Nuss zu knacken.

Alle News

Spiele

Tabelle