Handball Hochburg Bietigheim

Bietigheim zurück an der Tabellenspitze

Was für ein Wochenende für die Handballer der SG BBM Bietigheim. Dem 30:25-Erfolg gegen die DJK Rimpar Wölfe vom Freitag ließen die Schwaben am Sonntag einen 27:23 (14:15)-Sieg im Baden-Württemberg-Derby bei Aufsteiger SG Leutershausen folgen. Die beiden Siege spülen die SG BBM zurück an die Tabellenspitze.

Das 23:27 war gleichzeitig die erste Niederlage für den Aufsteiger von der Bergstraße vor heimischem Publikum. Und SGL-Coach Marc Nagel zollte dem neuen Tabellenführer seinen Respekt: „Das war die bisher schwerste Aufgabe für uns.“ Besonders im zweiten Abschnitt spielte Bietigheim seine Stärken aus, ließ defensiv nur noch acht Gegentreffer zu und hatte auch in der Offensive im Sinne des Wortes den längeren Atem.

Aus einem 20:21-Rückstand drehten die Gäste das Spiel zum entscheidenden 25:21 sechs Minuten vor dem Ende. Danach wurde die SG BBM zwar noch mit einer ganz kniffligen Situation in doppelter Unterzahl konfrontiert. Aber die überstand die SG BBM mit ihrer ganzen Routine. Zwei der letzten fünf Treffer markierte ein starker Patrick Rentschler, drei Robin Haller. „Haller spielt einen wichtigen Part, kann ein Spiel kontrollieren und macht die entscheidenden Tore“, gab es Lob von SGL-Trainer Nagel für den Routinier, der gegen Leutershausen in die Spielmacherrolle schlüpfte. „Von der hitzigen Atmosphäre her war das heute kein einfaches Spiel“, sagte der Gelobte, „aber wir haben das heute vernünftig zu Ende gespielt.“

Unter den offiziell 800 Zuschauer waren rund 50 mitgereiste Fans der SG BBM. Und die konnten besonders im ersten Abschnitt verfolgen, warum der Aufsteiger zu Recht in der oberen Tabellenhälfte mitspielt. Zunächst mussten die Bergsträßer die Disqualifikation von Mark Wetzel schon in den Anfangsminuten wegstecken. Er hatte den stark beginnenden Gerdas Babarskas gefoult, der bis zum 4:4 drei der vier Gästetore beisteuerte. Aber Leutershausen führte im Anschluss mit 10:6. Besonders die Rückraumwerfer der SGL, Valentin Spohn und Stefan Salger, waren von der Defensive der SG BBM bei ihren Würfen von jenseits der 9-Meter-Linie nicht zu stoppen. „In der Phase fehlt es uns noch ein wenig daran, einfach nur die Führung zu verwalten“, sagte Nagel. Auf der anderen Seite bringen solche Rückstände die Bietigheimer Handballer mit ihrer Erfolgsserie im Rücken zurzeit nicht so leicht aus dem Gleichgewicht. Schon kurz vor der Pause war der Anschluss wieder hergestellt.

„Wir haben in der ersten Halbzeit eindeutig zu viele einfache Tore aus dem Rückraum nehmen müssen“, sagte SG BBM-Trainer Mayerhoffer. „Das hatten wir in der zweiten Halbzeit mit nur 8 Gegentoren deutlich besser im Griff.“ Und Mayerhoffer machte zur zweiten Halbzeit einen ungewöhnlichen, aber mit entscheidenden Schachzug. Mit André Lohrbach, Jan Döll, Max Emanuel und Valentin Schmidt brachte er komplett frische Kräfte. Das Quartett saß im ersten Spiel am Freitag noch praktisch 60 Minuten auf der Bank und brachte jetzt frischen Schub ins Spiel der Schwaben. Dank der stabileren Abwehr kam Bietigheim auch immer besser in sein Tempospiel, während die Leutershausener Werfer zunehmend an Domenico Ebner im Tor der SG BBM verzweifelten. Der 22-Jährige, der ein weiteres Mal den verletzten Aron Edvardsson vertrat, knüpfte an seine Leistung von Freitag an. Ebner vereitelte in einer bärenstarken Schlussphase gleich zweimal eine Doppelchance der Hausherren. „Am Schluss haben uns tatsächlich unsere gute Bank, die starke Abwehr und die Paraden von Domenico gegen eine wirklich gute SGL geholfen“, freute sich Mayerhoffer. Am Freitag (20 Uhr, EgeTrans Arena) gastiert mit dem Dessau-Roßlauer HV die nächste Aufsteiger-Überraschung in Bietigheim.

SG Leutershausen: Hübe, Mangold; Salger (9), Spohn (6), Räpple (2/1), Pfattheicher (2), Bauer (2), Möller (2), Ruß, Kupijai, Wetzel, Kubitschek, Conrad, Karpstein.

SG BBM Bietigheim: Ebner; Haller (6), Babarskas (5), Rentschler (4), Barthe (3), Schäfer (3/1), Dahlhaus (2), Scholz (1), Emrich (1), Schmidt (1), Lohrbach (1), Emanuel, Döll.

Spielverlauf: 6:6 (12.), 10:6 (15.), 11:11 (24.), 13:14 (28.), 15:14 (30.), 17:19 (40.), 21:20 (46.), 21:25 (53.), 23:27 (59.).

Strafminuten: Conrad (2.), Salger (38.), Kupijai (45.), Möller (55.)  -  Babarskas (20., 41.), Rentschler (54.), Mayerhoffer (54.)

Rote Karte: Wetzel (9.)

Siebenmeter: 2/1 - 1/1

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