Handball Hochburg Bietigheim

SG BBM sichert sich den Sieg in den letzten Sekunden

Wieder eine torreiche Partie mit Beteiligung der SG BBM Bietigheim. Die Schwaben setzen sich bei Schlusslicht Wölfe Würzburg knapp mit 36:37 (14:16) Toren durch. Während Bietigheim seinen sechsten Platz behauptet und am Mittwoch (19:30 Uhr) in der heimischen EgeTrans Arena gegen den ThSV Eisenach das nächste Spitzenspiel vor Augen hat, ist der Abstieg der Mainfranken aus der 2. Liga seit Freitag auch rechnerisch besiegelt.

„Das war ein genauso torreiches Spiel wie in der letzten Saison hier“, erinnerte SG BBM-Coach Iker Romero an den 32:35-Erfolg aus dem Vorjahr. Nur dass es beide Teams am Freitag noch ein wenig spannender und torreicher machten. „Bietigheim hat sich den Sieg verdient, weil sie fast das ganze Spiel in Führung lagen“, musste Wölfe-Coach Julian Thomann am Ende den Gästen gratulieren. Doch es wurde eine ganz knappe Kiste. Fabian Wiederstein trifft knapp drei Minuten vor dem Ende zum 36:37. Danach kann weder Bietigheim den vorentscheidenden Treffer setzen noch Würzburg gleichziehen. SG BBM-Keeper Fredrik Genz ist zweimal zur Stelle, entschärft Sekunden vor dem Ende auch den letzten Wurf von Felix Karle.

Klar, dass seine Mannschaftskollegen am Ende auf den 26-Jährigen einstürmten. Für Genz galt am Freitag das bewährte Torsteher-Motto: Man muss nicht viele Bälle halten, um ein Held zu werden, aber die entscheidenden. Denn wie es die 73 Tore in der Würzburger tectake Arena vermuten lassen: Offensive war am Freitag Trumpf, die Torsteher Fredrik Genz und Jonas Maier bei den Wölfen Würzburg sahen nur im ersten Abschnitt gut aus.

Die SG BBM lag gleich zu Beginn schnell mit 2:6 Toren in Front, doch der Tabellenletzte fand seine Sicherheit und kam selbst ins Spiel. Nach 18 Minuten markiert Dominik Schömig nach einem 4:0-Lauf der Hausherren den 9:10-Anschluss. Bietigheims Schützen nehmen sich in dieser Phase zu viele ungünstige Würfe, laden die Wölfe mit technischen Fehlern ein. Immerhin: Die SG BBM behauptet die Führung beim 14:16 nach den ersten 30 Minuten, in denen es längst noch nicht so vogelwild zuging wie nach dem Seitenwechsel. „Das ging hin und her, beide Seiten machen wenige Fehlwürfe“, musste auch Iker Romero eingestehen. Bietigheim bekam insbesondere die Anspiele an den Kreis nicht in den Griff. Würzburgs Oliver Seidler und Valentin Neagu hatten auf dieser Position am Ende 11 Tore auf ihrem Konto. Und auch wenn es nach einer verkorksten Saison ein schwacher Trost ist für die Mainfranken: die Wölfe spielten am Freitag alles andere, nur nicht wie ein Absteiger.

Aber der Tabellensechste hatte offensiv stets die richtigen Antworten parat. Klar, dass in einem torreichen Spiel auch Top-Torjäger Christian Schäfer kräftig mitmischt, der Routinier hatte am Ende 11 Torerfolge auf dem Zettel. Auch die Bietigheimer Rückraumreihe war in Sachen Tore äußerst produktiv. Immer wieder waren Juan del Peña und der wiedergenesene Dominik Claus zur Stelle. Doch spätestens nach dem Würzburger 35:35 und 36:36 steuerte die Partie auf eine Wimpernschlag-Entscheidung zu.

Iker Romer nahm vier Minuten vor dem Ende seine letzte Auszeit, sammelte seine Mannschaft - mit Erfolg. „Die letzten Minuten waren eines der positiven Dinge in diesem Spiel“, betonte der Spanier. „Wir haben in dieser Saison zu viele Spiele in den letzten Minuten verloren“, legte der frühere Weltklassespieler seinen Finger in eine Wunde, die bei den Schwaben immer noch nicht ganz verheilt ist. Und am Mittwoch gegen den ThSV Eisenach? „Da geben wir wieder Vollgas“, versprach der Spanier den rund 80 mitgereisten Fans, die ihre Jungs nach dem Wimpernschlagfinale ausgiebig feierten.


Wölfe Würzburg: Maier, Wieser; Krenz, Schömig (5/1), Böhm, Karle (7), Neagu (3), Schmidt (5), Kaufmann (4), Dürr, Hack, Geis, Brielmeier (1), Rose, Seidler (8), Franke (3).

SG BBM: Genz, Kanters; Vlahovic (2), Claus (8), Öhler (1), Schäfer (11/7), de la Peña (7), Wiederstein (2), Velz (3), Hejny, Bader, Clarius (1), Pfeifer (1), Kaulitz, Fischer (1).

Spielverlauf: 2:6 (10.), 5:10 (15.), 9:10 (19.), 11:14 (25.), 14:16 (29.), 16:19 (35.), 22:25 (41.), 23:27 (43.), 30:31 (49.), 35:35 (57.), 36:37 (58.).

Zeitstrafen: Schmidt (29.), Seidler (39.)  - Wiederstein (20., 43.), Hejny (25.), Öhler (29.)

Rote Karte: Brielmeier (51.)

Siebenmeter: 1/1 – 7/8

Schiedsrichter: Timo Hofmann / Thomas Hörath (DHB Bundesligakader)

Zuschauer: 806 (tectake Arena Würzburg)

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