Handball Hochburg Bietigheim

SG BBM muss zurück in Liga 2

Es hat nicht ganz gereicht zum großen Saisonziel. Die direkten Konkurrenten Erlangen und Stuttgart gewinnen im Herzschlagfinale der Handball-Bundesliga ihre Matches, ziehen an Bietigheim vorbei und schicken die Jungs von Iker Romero zurück in die 2. Liga. Die SG BBM Bietigheim selbst bleibt bei der 25:35-Niederlage gegen den SC Magdeburg chancenlos.

Die EgeTrans Arena war vor 3750 Zuschauern am finalen Spieltag der Schauplatz, an dem es gleichzeitig um Meisterschaft und Klassenerhalt ging. Magdeburg geht als Tabellenzweiter mit einem Punkt Rückstand in den letzten Durchgang und löst seinen Teil des Fernduells mit den Füchsen Berlin souverän. Zur Halbzeit haben die Spieler von Bennet Wiegert mit 10:18 Toren eine Hand an der Meisterschale, denn die Füchse liegen bei den Rhein-Neckar Löwen zurück. Doch Berlin dreht im zweiten Abschnitt sein Spiel und schon vor dem Abpfiff in der EgeTrans Arena ist absehbar, dass Magdeburg seinen Titel nicht wird verteidigen können.

Schon zur Pause war bei der deutlichen Führung der Sachsen-Anhalter auch klar, dass der Blick der SG BBM am zeitgleich ausgetragenen letzten Spieltag in die anderen Arenen gehen musste. Wenn es mit dem Klassenerhalt jetzt noch klappen sollte, durfte einer der Konkurrenten nicht punkten. Erlangen gewinnt in Wetzlar, Stuttgart siegt über Leipzig, die SG BBM fällt auf den vorletzten Tabellenrang zurück und geht nach nur einer Saison wieder runter ins Unterhaus.

Der aufmunternde und lange anhaltende Applaus aus beiden Fanlagern – gut 250 SCM-Anhänger unterstützten ihr Team in der EgeTrans Arena – kann die Spieler in den Momenten nach dem Abpfiff kaum über die Enttäuschung hinweghelfen. Der SC Magdeburg kann am kommenden Wochenende beim Final4 der EHF Champions League in Köln seine Saison noch krönen. Für die SG BBM aber ist das Abenteuer 1. Liga auch im dritten Anlauf gleich nach einer Saison wieder beendet.

Die SG BBM war mutig ins Spiel gestartet, nach zehn Minuten trifft Fynn Nicolaus zum 5:5-Ausgleich und Bennet Wiegert meldet kurz darauf in der ersten SCM-Auszeit Korrekturbedarf an. Die Bietigheimer Abwehr steht gut, Magdeburg macht seine Tore über den Siebenmeterpunkt, Omar Ingi Magnusson verwandelt.

Wenig später ist es Iker Romero, der zweimal in kurzer Folge per Auszeit eingreift. Der SCM ist mit 7:13 Toren auf Abstand gegangen. Viel geht bei Magdeburg im gesamten Spiel über die Mitte. Felix Claar kann sich durchsetzen, markiert vor der Pause fünf Tore. Zudem fehlt der SG BBM noch die Torhüterleistung, Magdeburg trifft mit hoher Wurfquote. Im zweiten Abschnitt sind es später die Durchbrüche von Philipp Weber, die der SG BBM weh tun. Währenddessen sind die insgesamt 15 Paraden von Sergey Hernández bei den Gästen auch die Folge einer immer stabileren Magdeburger Verteidigung.

Doch die SG BBM Bietigheim kämpft im zweiten Abschnitt weiter um einen guten Saisonabschluss in eigener Halle. Zwischenzeitlich liegt Magdeburg mit elf Toren vorn, nachdem Felix Claar zum 16:27 (48.) eingenetzt hatte. Aber drei Minuten vor dem Ende hat der 8-Tore-Rückstand vom Seitenwechsel wieder Bestand. Gonzalo Pérez trifft von rechtsaußen zum 24:32.

Faire Geste vom SC Magdeburg in der Schlussminute. Iker Romero nimmt die Auszeit, um Paco Barthe zu seinem Karriereende noch einmal einen besonderen Moment teilwerden zu lassen. 60 Sekunden Applaus von allen Seiten für den scheidenden Kapitän der SG BBM und „Geleit“ vom SCM zum allerletzten Tor des 32-Jährigen und zum 25:35-Endstand.

Die SG BBM Bietigheim muss nach dem Schlusspfiff nicht nur von der 1. Liga Abschied nehmen. Neben Paco Barthe werden auch Co-Trainer Ryoto Tanimura (kehrt zurück nach Japan), Fredrik Genz (TuS N-Lübbecke), Daniel Rebmann (TVB Stuttgart), Maximilian Hejny (TuSEM Essen), Gonzalo Pérez und Julius Kühn gebührend aus dem Kader verabschiedet.


SG BBM: Genz, Rebmann; Vlahovic, Kühn, Hadzimuhamedovic, Wolf (6/4), de la Peña (1), Nicolaus (2), Wiederstein (1), Pérez Arce (4), Barthe (2), Strosack, Pfeifer (1), Fischer (2), Hermann (1), Hejny (5).

SC Magdeburg: Hernandez, Portner; Lange (2/1), Claar (8), Zechel, Pettersson (2), Magnusson (6/4), Serradilla, Hornke, Weber (5), Lagergren (4), Mertens (1), Saugstrup (2), O’Sullivan, Damgaard, Bergendahl (5).

Zeitstrafen: Wiederstein (21.), Barthe (30.) – Serradilla (47.), Bergendahl (47.)

Siebenmeter: 4/4 – 6/8

Spielverlauf: 5:5 (11.), 6:10 (18.), 7:13 (23.), 9:16 (28.), 10:18 (30.), 12:18 (36.), 14:21 (41.), 16:27 (48.), 20:28 (52.), 22:30 (55.), 25:35 (60.).

Schiedsrichter: Jannik Otto / Raphael Piper (Elitekader des DHB)

Zuschauer: 3.750 (EgeTrans Arena, Bietigheim)

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