SG BBM-Männer mit zweiter Heimniederlage
Die Bietigheimer Handballer müssen erstmals in dieser Saison einen Aufstiegsrang räumen. Nach der 28:30 (15:12)-Heimniederlage gegen die HSG Nordhorn-Lingen ziehen die Rimpar Wölfe nach Pluspunkten an der SG BBM Bietigheim vorbei auf Rang drei. Für die Spieler von Hartmut Mayerhoffer war es die zweite Heimniederlage der laufenden Runde.
Gute Nachrichten gab es für die SG BBM diesmal nur vor dem Spiel. Patrick Rentschler hat den Vertrag bei seinem Stammverein um ein weiteres Jahr verlängert. Nach dem Schlusspfiff hatten die Gäste, die überraschend beide Punkte mit nach Hause nehmen durften, die Schlagzeilen auf ihrer Seite. Das schien so gar nicht zur Rekordkulisse der aktuellen Zweitliga-Saison zu passen. 3018 Zuschauern in der Ludwigsburger MHPArena wollten am Sonntag die Partie des Tabellendritten gegen den Achten sehen.
„Heute haben wir das Spiel im Angriff gewonnen“, freute sich HSG-Coach Heiner Bültmann. „Das passiert uns nicht so oft.“ Bis in die Schlussphase hinein hatten die Hausherren meist in Führung gelegen, zuletzt beim 26:25, ehe Nordhorn-Lingen in den letzten sechs Minuten die Partie drehte. „Das war ein glückliches Ende für Nordhorn“, sagte Mayerhoffer, „aber wir hatten in der zweiten Hälfte auch den einen oder anderen Fehler in unserem Spiel, den wir zuvor nicht gemacht hatten.“
Zweite Heimniederlage kostet Platz 3
Bis zu Beginn der zweiten Hälfte schien alles nach Plan zu laufen für die SG BBM. „Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt mit einer sehr guten Abwehr“, bestätigte Mayerhoffer. Bietigheim, das neben Tim Dahlhaus und Jan Döll kurzfristig auch noch auf seinen verletzten Kapitän Julius Emrich verzichten musste, erarbeitete sich einen Drei-Tore-Vorsprung, ehe beim Stand von 15:12 die Seiten gewechselt wurden. Lediglich die Kreise von Nordhorns Top-Werfer Jens Wiese einzudämmen, gelang nur bedingt. In Angriff fanden die Spieler um den treffsicheren Gerdas Babarskas immer wieder Lösungen und Lücken gegen eines der defensivstärksten Teams der Liga.
„Den Unterschied zur zweiten Hälfte sieht man schon an der Zahl der Gegentore“, so Mayerhoffer, „18 im zweiten Abschnitt waren zu viele.“ Das „Paket Abwehr-Torhüter“, wie es der Bietigheimer Übungsleiter nannte, funktionierte nicht mehr so gut wie noch vor der Pause und Mayerhoffer beorderte in der 38. Minute Domenico Ebner für Aron Edvardsson zwischen die Pfosten.
Zwei Dinge hat auch HSG-Coach Bültmann ausgemacht, die das Spiel nach der Pause zu Gunsten seines Teams kippen ließen. „In der ersten Halbzeit hatte Bietigheim mit Edvardsson das Torwartplus, im zweiten Abschnitt war mit Björn Buhrmester das Plus auf unserer Seite. Ein Faktor waren auch die einfachen Tore für uns“, sagte Bültmann weiter.
Nordhorn mit mehr Effektivität in Halbzeit 2
Die erste Führung der Gäste zum 19:20 (42.) im zweiten Abschnitt bewirkte bei der SG BBM einen Hallo-Wach-Effekt. Paco Barthe kurbelte das Spiel der SG BBM noch einmal auf Hochtouren und Robin Haller markierte seine vier Treffer allesamt in der Schlussviertelstunde. Doch nach der eigenen 23:21-Führung konnte die SG BBM nicht mehr nachlegen. „Insgesamt haben wir im zweiten Abschnitt zu vielen einfache Bälle liegen lassen“, klagte Rechtsaußen Christian Schäfer, mit seinen sieben Toren erfolgreichster Bietigheimer Werfer. Ein Umstand den Nordhorn-Lingen an diesem Abend zu nutzen wusste.
SG BBM: Edvardsson, Ebner; Schäfer (7/4), Babarskas (6), Haller (4), Barthe (3), Rentschler (3), Schmidt (2), Emanuel (2), Scholz (1), Schmid, Asmuth, Klein, Krautt.
HSG Nordhorn-Lingen: Buhrmester, Kaleun; Wiese (9), Miedema (6), de Boer (4), Mickal (4), Terwolbeck (3), Rooba (2), Madsen (2), Seidel, Schumann, Fraatz, Poll, Bergmann.
Spielverlauf: 6:6 (14.), 12:8 (19.), 15:12 (30.), 18:17 (38.), 19:20 (42.), 23:21 (45.), 25:24 (54.), 26:28 (58.), 28:30 (60.)
Zeitstrafen: Barthe (25., 58.), Scholz (40.) – Miedema (19., 44.), Schumann (22.)
Siebenmeter: 4/4 – 1/0
Zuschauer: 3018 (MHPArena Ludwigsburg)
Schiedsrichter: Hörath / Hofmann (Eibach/Helmbrecht)