Handball Hochburg Bietigheim

SG BBM geht in Coburg leer aus

Da war mehr drin für die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim. Die Schwaben unterlagen am Sonntag beim Bundesliga-Absteiger HSC Coburg mit 27:25 (11:11) Toren. Zehn Minuten vor dem Ende führte die SG BBM noch mit 20:22, doch die Schlussphase gehörte den Oberfranken.

Beide Trainer hakten in der Nachbesprechung am selben Punkt ein. Bietigheim führt 14 Minuten vor dem Ende mit 18:21, Sven Weßeling trifft zur ersten Drei-Tore-Führung für die Gäste, Coburg gerät in Unterzahl. SG BBM-Coach Iker Romero vermisst in solchen Situationen den „Killerinstinkt“ in seinem Team. „Das ist nicht das erste Mal, dass uns das passiert. Wir kontrollieren in dem Moment das Spiel, kriegen zwei, drei Tore gegen uns und werden unkonzentriert.“ Auch für Brian Ankersen, interimsweise in der Schlussphase der vergangenen Saison der Vorgänger des Spaniers in Bietigheim, war dies eine Schlüsselsituation: „Das sah schwierig aus. Dann meldet sich Kulhánek rein ins Spiel, wir klauen ein paar Bälle und drehen das Spiel nochmal.“ Für den Dänen, der erst vor gut drei Wochen als neuer Cheftrainer in Coburg vorgestellt wurde, war es „in unserer aktuellen Verfassung superwichtig, dass wir das Spiel heute gewonnen haben“.

Apropos Torhüter. Sowohl Jan Kulhánek im Coburger Tor wie auch Konstantin Poltrum bei der SG BBM zeigten eine gute Partie gegen ihre ehemaligen Vereine. Wobei der Tscheche in der Schlussphase die entscheidenden Paraden setzte.

Die SG BBM war gegen Ende der ersten Hälfte gut im Spiel, das 11:11 zur Pause war ein wenig schmeichelhaft für den fränkischen Bundesliga-Absteiger. Bietigheim führte zwei Minuten vor der Halbzeit mit 9:11, gab schon vor der Pause zweimal eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand. Die Strategie von Iker Romero schien mit zunehmendem Spielverlauf immer besser aufzugehen. Bietigheim spielte mit kontrolliertem Risiko, ging nicht ins Tempospiel und versuchte sein Glück im Positionsangriff. Gefährlichste Waffe der Schwaben waren die Anspiele an den Kreis, die Jonathan Fischer durchsetzungsstark und eiskalt verwandelte. Die größere Zahl an technischen Fehlern unterliefen indes den Gastgebern. Bei Coburg fehlte mit dem verletzten Tobias Varvne der herausragende Spielgestalter, sein Vertreter Lukas Juskenas kam nicht an dessen Torgefährlichkeit heran. Bietigheims Hintermannschaft blieb deshalb defensiver gestaffelt.

Bietigheim ließ sich zunächst auch durch Coburgs schnelle 13:11-Führung nach der Pause nicht aus dem Spielkonzept bringen und übernahm wieder die Initiative. Doch sowohl eine 15:17-Führung, als auch das 18:21 in der 46. Minute gab die SG BBM allzu leichtfertig wieder aus der Hand.

„Es ist immer schwer, in Coburg etwas zu holen, doch heute hatten wir eine richtig große Chance dazu“, sagte Sven Weßeling. Allzu lange können die Bietigheimer Handballer den verpassten Punkten nicht nachtrauern. Am Mittwoch müssen die Schwaben beim Dessau-Roßlauer HV antreten. Auf das Gesetz der Bietigheimer Serie, nach dem in dieser Saison auf jede Niederlage häufig ein Sieg folgt, will sich der Top-Torjäger der SG BBM nicht so recht einlassen: „Keine Frage: Das Spiel in Dessau wird eine richtig schwere Aufgabe für uns.“


HSC 2000 Coburg: Kulhánek, Jochens, Apfel; Preller (7), Fuß (3), Toom (4), Billek (1), Mubenzem (1), Juskenas, Schäffer (2), Schikora, Kurch (2), Grozdanic (3/3), Schröder (4), Bauer.

SG BBM Bietigheim: Poltrum, Lehmann; Vlahovic, Claus (2), Öhler, Dahlhaus (1), Schäfer (2), de la Peña (4), M. Urban, Barthe (1), Link (2), Weßeling (6/3), Pfeifer (1), Boschen, Fischer (6).

Spielverlauf: 3:3 (10.), 6:6 (19.), 7:9 (22.), 9:11 (28.), 11:11 (30.), 13:11 (44.), 15:17 (38.), 18:21 (46.), 20:22 (50.), 24:22 (57.), 26:25 (60.), 27:25 (60.).

Zeitstrafen: Kurch (10., 50.), Schäffer (19.), Toom (33., 46.), Schröder (44.) - Pfeifer (4.), de la Peña (13., 50.), Barthe (16., 53.), Claus (39.)

Siebenmeter: 2/2 – 3/3

Schiedsrichter: Timo Hofmann / Thomas Hörath (DHB Bundesligakader)

Zuschauer: 1224 (HUK-COBURG arena, Coburg)

 

Foto: Svenja Stache

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