Handball Hochburg Bietigheim

SG BBM fordert im Achtelfinale des DHB-Pokals die Füchse Berlin

Nach dem erneuten Sprung an die Tabellenspitze der 2. Liga ist bei den Handballern der SG BBM Bietigheim der Kopf frei für ein ganz besonderes sportliches Highlight. Im Achtelfinale des DHB-Pokals trifft die SG BBM am Dienstag (19:30 Uhr) in der EgeTrans Arena auf die Füchse Berlin, den aktuellen Tabellenzweiten der Handball-Bundesliga.

Vielen Spielern und Handballfans in Bietigheim-Bissingen und Umgebung ist noch das DHB-Achtelfinale in der vergangenen Saison in bester Erinnerung. In einer ausverkauften EgeTrans Arena empfing die SG BBM den THW Kiel, schied nach einem stimmungsvollen Spiel mit einer 28:35-Niederlage aus dem Pokalwettbewerb aus. Und auch in dieser Saison werden die Schwaben nach couragierten Auftritten in den vorausgegangenen Runden mit einem ganz besonderen Pokal-Abend belohnt. Wenige Tickets sind für das Spiel in der EgeTrans Arena noch zu haben.

Die SG BBM räumte auf dem Weg ins Achtelfinale den EHV Aue (30:33), TuS Ferndorf (27:41) und schließlich Anfang Oktober den Bundesligisten TuS Hannover-Burgdorf (31:29) aus dem Weg. Die Füchse Berlin stiegen erst in der 3. Runde in den Wettbewerb ein und qualifizierten sich mit einem 35:38-Erfolg nach Verlängerung beim HC Erlangen.

Das sind die nackten Zahlen vor einem Match, das besonders für zwei Akteure auf Seiten des Underdogs aus Bietigheim emotional ein ganz besonderes werden wird. SG BBM-Chefcoach Iker Romero und FüchseGeschäftsführer Bob Hanning verbindet eine ganz besondere Freundschaft. Hanning holte 2011 Romero in die Bundesliga. In die Berliner Zeit des spanischen Rückraumstars bis 2015 fallen die bislang größten Erfolge des Hauptstadtclubs. Romero gewinnt mit den Füchsen Berlin 2015 den EHF-Europapokal, 2014 werden die Füchse das erste und bislang einzige Mal DHB-Pokalsieger.

Die Nummer 1 im Tor der SG BBM, Fredrik Genz, wechselte 2022 von den Füchsen Berlin in die Stadt an Metter und Enz. 2017 holten die Füchse den damals 20-jährigen Keeper zum Hauptstadtclub. Genz spielte zunächst hauptsächlich in der 3. Liga, erhielt in der Saison 2019/20 dann ein Doppelspielrecht beim Zweitligisten TuSEM Essen. In der folgenden Saison kehrte er zusammen mit dem jetzigen Füchse-Trainer Jaron Siewert aus Essen in die Hauptstadt zurück und bildete mit dem aktuellen Berliner Keeper Dajan Milosavljevic noch 2021/22 das Gespann im Füchse-Tor. 86 Einsätze in Liga und Pokal bestritt Genz für die Hauptstadt-Handballer, wurde zudem mit dem Team Zweiter in der EHF European League.

Am Sonntag haben die Füchse durch ein 29:29 gegen FrischAuf Göppingen den Sprung an die Spitze der Bundesliga vorerst verpasst. Die aktuelle Saison verläuft dennoch rekordverdächtig: In der Liga top, im Finale des IHF Super Globe Wettbewerb, der Vereinsweltmeisterschaft in Doha, erst in der Verlängerung von Magdeburg gestoppt und als ungeschlagener Tabellenführer ihrer EHF European League Gruppe qualifiziert für die Hauptrunde.

Mit Fabian Wiede und Paul Drux muss Jaron Siewert aktuell auf zwei deutsche Nationalspieler verzichten, die einst dem eigenen Talentstall entstammten. Extern ergänzt wurde die Mannschaft in dieser Saison auf den beiden Außenpositionen durch den Färinger Hakun West av Teigum vom dänischen Erstligisten Skanderborg-Aarhus und dem schwedischen Nationalspieler Jerry Tollbring (GOG Håndbold). Nach dem Abgang des dänischen DoppelWeltmeister Jacob Holm sind die Füchse noch immer auf der Suche nach einer Verstärkung im zentralen Rückraum. Umso mehr nötigt der aktuelle Höhenflug Respekt ab, unterstreicht aber auch die Qualität und die Tiefe des Kaders, wenn solche Lücken im Rückraum mit eigenen Talenten wie den U21-Junioren-Weltmeistern Max Beneke, Moritz Sauter oder Lasse Ludwig vom Kooperationspartner und Ligakonkurrenten der SG BBM, dem VfL Potsdam, scheinbar ohne Bruch kompensiert werden können.

Auffälligste Spieler und zugleich erfolgreichste Werfer sind Mathias Gidsel und Lasse Andersson auf den beiden Rückraum-Halbpositionen. Die dänische Achse im Rückraum der Füchse wird durch Dauerläufer Hans Lindberg ergänzt. Der Rechtsaußen, dritter Däne im Bunde, war in den vergangenen sechs Spielzeiten ohne Unterbrechung der Torschützenkönig der Füchse. Der 42-Jährige ist seit 2015 beim Hauptstadtclub und spielt seine insgesamt 17. Saison in der deutschen Bundesliga. Seit der vergangenen Saison ist er Rekordtorschütze in der ewigen Rangliste der Liga. Am Sonntag erzielte der Linkshänder sein 3000. Bundesligator.

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