Handball Hochburg Bietigheim

SG BBM Bietigheim will am Doppelspieltag den 2. Platz verteidigen

Draußen gehen die Temperaturen in den Keller. Den Zweitliga-Handballern der SG BBM Bietigheim steht jedoch ein heißes Wochenende ins Haus. Zunächst geht es im Baden-Württemberg-Derby am Freitag zur HSG Konstanz (20 Uhr, Schänzlehalle). Alle Augen richten sich dann am Sonntag (16 Uhr, MHPArena Ludwigsburg) auf die Spitzenbegegnung gegen die Rimpar Wölfe.

Die Zuschauer in Bietigheim und Ludwigsburg dürfen sich in den Wochen bis zur Ende Dezember beginnenden EM- Pause auf eine Reihe von Spitzenbegegnungen freuen. Dafür sorgt zum einen der Spielplan der 2. Liga, der für die Bietigheimer Handballer am Ende der Vorrunde ausnahmslos zum Favoritenkreis zählende Teams auf dem Plan hat. Zu Spitzenbegegnungen gehören aber immer zwei. Und da hat die SG BBM mit einer bislang glänzenden Hinrunde, 18:4 Punkten und Rang 2 in der Tabelle selbst die besten Voraussetzungen geschaffen. Statistischer Höhepunkt war am letzten Samstag der 41:19-Erfolg über den EHV Aue, der höchste Saisonsieg eines Teams in dieser Runde und das Rekordergebnis für ein Bietigheimer Team seit der Zugehörigkeit zur 2. Liga.

Damit es weiter so gut läuft, muss die Truppe um den glänzend aufgelegten SG BBM-Kapitän Patrick Rentschler am Freitag zunächst in der Konstanzer „Schänzlehölle“ bestehen. Ausgerechnet der Kapitän ist vor dem Doppelspieltag ein Wackelkandidat und fehlt erkrankt in der Trainingswoche. „Er spielt bislang eine überragende Saison“, sagt Hartmut Mayerhoffer über seinen 26-jährigen Kreisspieler. „‘Pagge‘ ist vorne wie hinten einer der relevantesten Spieler für uns, auf den wir ungern verzichten würden“. Der Bietigheimer Trainer hofft noch auf eine rechtzeitige Genesung von Rentschler. Das Rekordergebnis war im Übrigen im Lager der SG BBM rasch abgehakt. „Das 41:19 darf man nicht überbewerten“, sagt Mayerhoffer, „Aue hat es uns streckenweise einfach gemacht. Positiv ist sicher, wie die Mannschaft ihr Spiel durchgezogen hat.“

Das Baden-Württemberg-Derby steht unter ähnlichen Vorzeichen wie in der letzten Spielzeit. Für die Gastgeber zählt in dieser Saison erneut nur der Klassenerhalt. Die Truppe von Cheftrainer Daniel Eblen belegt mit 4:18 Zähler auf Rang 18 einen der Abstiegsplätze, benötigt jeden Punkt. Die Bodensee-Handballer bauen auf ihre Heimstärke, die beiden einzigen Erfolge gegen Eisenach (30:25) und Wilhelmshaven (38:29) fielen nicht umsonst in der Schänzlehalle. Mayerhoffer warnt denn auch davor, die HSG in einer stimmungsvollen Halle ins Spiel kommen zu lassen: „Konstanz spielt sehr emotional, mit viel Tempo. Für uns gilt es von der ersten Minute an dagegenzuhalten.“

Ein Erfolg in Konstanz – es wäre bereits der vierte in fremder Halle für die SG BBM – wäre die optimale Einstimmung für das Heimspiel am Sonntag in der MHPArena. Die Rimpar Wölfe prüfen am Freitag in eigener Halle den Bundesliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten. Je nach Ausgang der Freitags-Partien könnte den Fans also ein echtes Spitzenspiel ins Haus stehen. Rimpar ist in der letzten Saison auf Rang 4 nur knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt und belegt derzeit den 8. Tabellenplatz. Für die derzeitige Form kann man getrost den jüngsten 28:21-Auswärtserfolg als Maßstab heranziehen. Beim VfL Lübeck-Schwartau brachten die Jungs von Dr. Matthias Obinger den Gastgebern nicht nur die erste Heimniederlage bei, sie machten nebenbei auch den Weg frei für die SG BBM auf Platz 2.

Große Stärke der Unterfranken ist in den letzten Jahren ihre personelle Kontinuität. Zur neuen Saison gab es keine spektakulären Wechsel. Nach wie vor ziehen Patrick Schmidt, Steffen Kaufmann, Benjamin Herth und Benedikt Brielmeier die Fäden im Rückraum der Gäste, womit auch schon die vier erfolgreichsten Werfer genannt wären. „Rimpar ist eine Mannschaft, die in der Endabrechnung oben stehen wird“, ordnet Mayerhoffer den nächsten Heimgegner ein. Mittelfristig wären die Rimpar Wölfe einem Abenteuer 1. Liga sicher nicht abgeneigt. „Wir müssen uns auf eine körperlich präsente Abwehr und ein sehr gutes Torhütergespann Brustmann/Wieser einstellen“, sagt Mayerhoffer. „Unser Anspruch ist ganz klar, unsere Erfolgsserie in der eigenen Halle fortzusetzen.“

 

Mitte September ist die SG BBM als einer der Gewinner aus dem kräftezehrenden ersten Doppelspieltag hervorgegangen. Das soll diesmal ebenso sein. „Die Jungs können mit solchen Konstellationen inzwischen sehr gut umgehen. Unser ausgeglichener Kader gibt uns Sicherheit“, ist Mayerhoffer optimistisch. „Wir können am Freitag in Konstanz alles in die Waagschale werfen.“

Bericht: Bernhard Gaus

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