SG BBM Bietigheim versucht bei den Rimpar Wölfen Boden gutzumachen
Eine schwere Aufgabe erwartet Bundesliga-Absteiger SG BBM Bietigheim am Samstag (19 Uhr) bei den heimstarken Rimpar Wölfen. 14 ihrer 18 Saisonpunkte holten die Franken in der heimischen s.Oliver Arena in Würzburg.
Beherrschendes Thema bei Drittletzten der 2. Handball-Bundesliga war in dieser Woche die Verletzung von Julius Emrich. Bei der unglücklichen 33:34-Niederlage gegen den TV Emsdetten hatte sich der Bietigheimer Kreisläufer eine Knieverletzung zugezogen. Die stellte sich im Nachhinein zwar nicht als der befürchtete Kreuzbandriss heraus. Der 30-Jährige fällt mit einem Innenbandriss jedoch mindestens bis zum Ende der EM-Pause Anfang Februar aus. „Es ist immer eine schwierige Situation, wenn ein Spieler der ersten Sechs ausfällt“, sagt Christian Schäfer, mit 121 Saisontreffern der Top-Torschütze der Bietigheimer. „Ich bin aber überzeugt, dass wir mit Patrick Rentschler und Nils Boschen zwei Spieler im Kader haben, die Lücke in den letzten drei Spielen in diesem Jahr schließen können.“
Der Bietigheimer Rechtsaußen selbst hat seinen Fehlwurf beim finalen Siebenmeter am letzten Sonntag gegen den TV Emsdetten bereits abgehakt. „Solche Situationen wird es immer wieder geben, wenn man die Verantwortung übernimmt“, sagt Schäfer. „Natürlich ist das ärgerlich, wenn man zuvor alle 16 Chancen verwertet hat. Den Punkt hätten wir gerne mitgenommen.“ Jetzt steht eben das nächste Spiel bei den Rimpar Wölfen im Fokus. Die Bietigheimer sind fest entschlossen, sich auch in Würzburg ihre Chance auf Punkte zu erarbeiten. Die wären in der gegenwärtigen Situation im umkämpften unteren Tabellendrittel Gold wert.
„Rimpar ist eine extrem kampfstarke Mannschaft“, weiß Christian Schäfer. „Das wird nicht einfach. Aber wir haben schon mit dem Unentschieden in Nordhorn gezeigt, dass wir auch bei sehr heimstarken Teams bestehen können.“ Rimpar hat in der vergangenen Saison eine extrem starke Runde gespielt, die das Team unter Jens Bürkle bis auf den fünften Tabellenplatz geführt hat. Bürkle, „Trainer des Jahres 2013/14“ in der 2. Liga folgte im Sommer dem Werben des Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf. Sein Nachfolger wurde mit dem promovierten Sportwissenschaftler Matthias Obinger ein gebürtiger Rimparer. Er trainierte zuletzt den Drittligisten HSC Bad Neustadt. Der Wechsel auf der Trainerbank ist gleichzeitig die größte Veränderung im Team der Wölfe zu dieser Saison. „Wir wollen uns weiter in der Liga etablieren“, gab der 35-jährige vor der Saison als Ziel aus, wohl wissend, dass eine Spitzenplatzierung oft schwer zu wiederholen ist.
Das Rimparer Erfolgsteam besteht zu einem nicht unwesentlichen Teil aus Spielern aus der eigenen Jugend und der Region. Typisch ist, dass die Torerfolge oft auf die gesamte Mannschaft verteilt sind. Das macht Rimpar schwerer ausrechenbar. Steffen Kaufmann (22) im rechten Rückraum mit 74/3 Toren und Sebastian Kraus (31) in der Rückraummitte mit 68/37 Toren sind die bislang erfolgreichsten Torewerfer der Franken. Kraus ist übrigens der Bruder von Wölfe-Coach Obinger. Ein großer Rückhalt im Team ist Max Brustmann, der Torhüter mit den meisten Paraden in der Liga. Er kann sich auf eine stabile Abwehr verlassen, die im bisherigen Saisonverlauf nur 417 Gegentore zuließ. Dieser Wert liegt bei der SG BBM mit 499 deutlich höher.
Ihre Heimstärke haben die Wölfe aus der Rimparer Dreifachsporthalle mit nach Würzburg genommen. Seit dieser Saison ist die 3000 Zuschauer fassende s.Oliver Arena die erste Heimspielstätte. Zuletzt sorgte ein 22:22 im Frankenduell beim Aufstiegskandidaten HSC Coburg für Aufsehen, mit dem Rimpar seinen neunten Tabellenplatz untermauert hat. Die Bilanz der SG BBM gegen Rimpar ist im Übrigen noch lupenrein. Aus der Aufstiegssaison 2013/14 stehen zwei Siege in den Annalen, darunter ein 25:22 in Rimpar.