SG-Männer beim Bundesliga-Absteiger HSC Coburg
Nach dem gelungenen Punktspielauftakt und einem 30:20-Sieg in der heimischen EgeTrans Arena gegen Neuling HC Rhein Vikings wartet am Samstag beim Bundesliga-Absteiger HSC 2000 Coburg ein echter Prüfstein auf die Handballer der SG BBM Bietigheim (19:30 Uhr, HUK-COBURG arena).
„Das wird schon nochmal eine andere Hausnummer“, verdeutlicht SG BBM-Coach Hartmut Mayerhoffer die bevorstehende Aufgabe. Keiner soll sich auf dem Auftakterfolg vom Sonntag ausruhen. „Ich war mit unserer Leistung gegen die Vikings sehr zufrieden“, sagt der Bietigheimer Übungsleiter, „aber wir werden in Coburg mit Sicherheit anders gefordert werden.“
Es geht in dieser Woche entspannt zu im Alltagsbetrieb der Schwaben, auch wenn aufgrund der Vorbereitungen zum 83. Bietigheimer Pferdemarkt nicht in der vertrauten Viadukthalle trainiert werden kann. Im Ausweichquartier Aurainhalle gehen alle im Kader hochmotiviert zur Sache. Kapitän Patrick Rentschler muss sich den einen oder anderen lockeren Spruch anhören, nachdem er laut Handballwoche erstmals in die Mannschaft der Woche aufgestiegen war. „Man weiß zu Beginn einer Saison nie so ganz genau, wo man steht“, sagt Mayerhoffer, „deshalb gibt uns der Heimsieg eine gewisse Sicherheit“. Man merkt, der Druck soll am Samstag mehr bei den Gastgebern liegen.
Bundesliga-Absteiger HSC 2000 Coburg hat bei der knappen 22:25-Niederlage beim VfL Lübeck-Schwartau am ersten Spieltag gleich den rauen Wind der 2. Liga zu spüren bekommen. Von einem Ausrutscher oder gar Fehlstart ist das Team von Trainer Jan Gorr allerdings meilenweit entfernt. Lübeck-Schwartau wird auch zum Kreis der Topteams gezählt, an der Ostsee werden noch andere Teams Federn lassen. Auch wenn das Coburger Gastspiel in der 1. Liga nach nur einem Jahr endete, wollen die Oberfranken ihre Erfolgsgeschichte der letzten Jahre fortschreiben. Die Rückkehr in die Beletage des deutschen Handballs steht auf der Agenda, im Idealfall gleich nach dieser Saison. Die Mannschaft ist mit wenigen Ausnahmen unverändert geblieben und eingespielt. Die Abgänge von Leistungsträger Nico Büdel und das Karriereende von Steffen Coßbau, die zusammen im Bundesligajahr 276 Tore erzielt hatten, müssen kompensiert werden. Erfahrene Neuzugänge wie der Schwede Tobias Varvne (von Bregenz Handball) und der Tscheche Petr Linhardt (Toulouse HB) sollen die frei gewordenen Rollen im Rückraum ausfüllen.
Zu Saisonbeginn klafft ausgerechnet auf der Königsposition im linken Rückraum nach dem Verletzungsausfall von Rückraum-Shooter Tom Wetzel eine Lücke. Jan Gorr hofft deshalb, dass Romas Kirveliavicius bis zum Samstag wieder fit wird. In Lübeck konnte der angeschlagene 29-jährige Rückraumhüne, der nach einer Saison im Trikot der SG BBM Bietigheim seit 2015 bei den Oberfranken spielt, seiner Mannschaft noch wenig helfen. In der Defensive ist Torsteher Jan Kulhanek, der mit Bietigheim 2014 den Bundesliga-Aufstieg feierte, ehe er im darauf folgenden Jahr zusammen mit Kirveliavicius zu den Franken wechselte, eine feste Bank.
„Wir wollen uns in Coburg so gut wie möglich verkaufen“, gibt Mayerhoffer seinen Jungs mit auf den Weg. Seine Spieler sollen emotional so ins Spiel gegen wie gegen die Rhein Vikings. „Wir werden versuchen unsere Leistung zu 100 Prozent abzurufen“, so Mayerhoffer. Das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter funktionierte vor Wochenfrist. Die Effektivität im Angriff stimmte. Wenn das alles auf den Weg gebracht ist, „dann schauen wir mal, zu was es für uns reicht.“
Bericht: Bernhard Gaus