Die Bietigheimer Handballer müssen weiter auf die ersten Auswärtspunkte der Saison warten. Die Erkenntnis des Sonntagnachmittags und der 28:21(15:11)-Niederlage beim VfL Gummersbach: die SG BBM konnte sich im Kellerduell der Handball-Bundesliga am Ende keine Chance auf die Punkte erarbeiten.

Ausgerechnet im Spiel beim 15. der Tabelle zeigte der Aufsteiger eine seiner schwächeren Leistungen in dieser Saison. Mit einem Erfolg hätte Bietigheim nach Punkten zum oberbergischen Traditionsverein aufschließen können. So verbleiben die Schwaben mit zwei Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz. SG BBM-Coach Ralf Bader fand eine realistische Einschätzung: „Es war heute nicht so, dass fünf Minuten das Spiel entschieden hätten. Es war ein verdienter Sieg des VfL. “ Aber der 38-Jährige weiß natürlich, dass seine Jungs in dieser Saison schon eine andere Seite gezeigt haben. Die soll schon am Donnerstag wieder zum Vorschein kommen, wenn GWD Minden in der EgeTrans Arena in Bietigheim zu Gast ist.

Der Anfang war vielversprechend für die Gäste aus Bietigheim, die nach einem Tempogegenstoß durch Martin Marcec mit 3:6 in Führung lagen. Doch nach dieser 10. Minute ging nicht mehr allzu viel bei den Gästen. „Nach dem guten Anfang hat sich bei uns ein kleiner Bruch im Spiel eingeschlichen“, musste Bader feststellen. Und das lag nicht nur daran, dass Gummersbach seine erste Überzahl bereits effektiv nutzte und zum 6:6 ausglich. „In der Abwehr haben wir gegen Pouya Norouzi nicht das umgesetzt, was wir besprochen hatten“, analysierte Bader. Der iranische Spielmacher der Gummersbacher nutzte seine Freiräume und war am Ende mit 8 Treffern erfolgreichster Werfer auf dem Feld.

Zudem tat sich der Aufsteiger bereits in Hälfte Eins im stehenden Angriff schwer, die gegnerische Abwehr in Bewegung zu bekommen. Im rechten Rückraum fehlte mit Dominik Claus, der mit einer Bänderverletzung aussetzen musste, eine wichtige Alternative. Auch im Kreisspiel erarbeiteten sich die Bietigheimer wenige Freiräume, genauso wenige wie über die Außenpositionen. Kapitän Patrick Rentschler blieb am Kreis ohne Torerfolg, Rechtsaußen Christian Schäfer konnte nur seine Sicherheit vom Siebenmeterpunkt (6 von 6) unter Beweis stellen. Der VfL Gummersbach hatte schon zur Pause die Partie beim 15:11 gut im Griff.

Und die Jungs von Denis Bahtijarevic bescherten ihrem Trainer nach dessen Aussage eine entspannte Partie wie schon seit einem halben Jahr nicht mehr. Denn der Vorsprung der Hausherren blieb nach der Pause konstant. Näher als die vier Tore zur Pause - letztmalig zum 23:19 in der 51. Minute - konnte die SG BBM nicht mehr heranrücken. „Wir haben versucht, mit allem dagegenzuhalten, was wir haben“, so Bader. Egal was der Bietigheimer Coach aus der Taktikkiste holte – wiederholte personelle und taktische Abwehrumstellungen, siebter Feldspieler. „Heute hat nichts davon gefruchtet“, musste Bader eingestehen. Bester Nachweis dessen waren die vier Treffer des VfL ins leere Bietigheimer Tor.

VfL Gummersbach: Lichtlein (1), Puhle; Norouzi (8), Sommer (5), Martinovic (5/3), Schröter (3), Preuss (3), Vukovic (1), Baumgärtner (1), Villgrattner (1), Köpp, Herzig, Becker, Busch.

SG BBM: Ebner, Müller; Schäfer (6/6), Link (4), Haller (3), Asmuth (2), Weber (2), Marčec (2), Vlahovic (1), Oehler (1), Rentschler, Schmidt, Döll, Emanuel, Fischer, Schwarz.

Spielverlauf: 3:6 (10.), 9:7 (18.), 13:8 (25.), 15:11 (30.), 18:13 (36.), 22:16 (48.), 23:19 (51.), 26:19 (54.), 28:21 (60.).

Zeitstrafen: Martinovic (26.), Sommer (31.), Köpp (59.)  -  Oehler (12.), Rentschler (21.), Vlahovic (52.)

Siebenmeter: 3/3  –  6/6

Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig

Zuschauer: 3004 (SCHWALBEarena Gummersbach)