Handball Hochburg Bietigheim

Schlägt die SG BBM zuhause auch den vierten Absteiger?

Die Heimbilanz der Bietigheimer Zweitliga-Handballer weist trotz aller Hochs und Tiefs in dieser Saison eine erstaunliche Serie auf. Gegen die Bundesliga-Absteiger aus Essen, Nordhorn-Lingen und Ludwigshafen erzielten die Schwaben jeweils deutliche Siege. Kann der Tabellensechste am Freitag (19 Uhr) in der EgeTrans Arena gegen den HSC Coburg das Quartett komplett machen?

Während sich die Jungs von Iker Romero gegen die Kellerkinder der Liga gerne auch mal einen Ausrutscher erlaubt haben, passte es meist in den Spitzenspielen auf den Punkt. So wie am Dienstag beim 26:22-Erfolg über die Eulen Ludwigshafen. Die SG BBM überzeugte ihren spanischen Trainer und die 1423 Fans vor allem vor der Pause und bewies nach einem 15-minütigen Durchhänger Comeback-Qualitäten in der Schlussphase. So könnte es nach dem Geschmack des früheren Weltklasse-Handballers am Freitag weitergehen. Doch Romero erkennt auch den Kräfteverschleiß vor dem fünften Spiel innerhalb von knapp zwei Wochen. „Natürlich werden wir auf die Situationen schauen, auf die wir uns am Freitag gegen Coburg fokussieren müssen“; sagt Romero. „Die drei Tage bis zum Spiel benötigen wir aber zur Regeneration. Die Kraft der Spieler ist schon an der Grenze.“ Die 14-tägige Pause, die dem Spiel am Freitag folgen wird, sei dringend geboten.

Die Bietigheimer werden auch am Freitag noch auf Nils Boschen (Achillessehnenreizung) verzichten müssen. Max Öhler hat es mit einem Außenbandriss im Fußgelenk schwerer erwischt. Der Mittelmann wird erst in einigen Wochen wieder auf dem Feld zurückerwartet. So gab es Platz auf der Bank für die beiden 18-jährigen A-Jugend-Youngsters Tim Titzmann und Vincent Brenner. Aufgrund des Spielverlaufs blieben beide gegen die Eulen jedoch ohne Einsatzminuten.

Während die letzten Kräfte mobilisiert werden müssen, scheint die Einstellung und der Einsatzwille der Schwaben aktuell top zu sein. Und mit Blick auf den HSC Coburg dürfte es Iker Romero auch kaum schwerfallen, seine Jungs einmal mehr zu motivieren. Da wäre zum einen das Resultat aus dem Hinspiel. Bietigheim kassierte im November eine ärgerlich knappe 27:25-Niederlage ausgerechnet gegen das Team, das wenige Tage zuvor Brian Ankersen übernommen hatte. Zur Erinnerung: Der 33-jährige Däne war im März nach dem Rücktritt von Hannes Jón Jónsson als Interimstrainer eingesprungen und hatte die SG BBM in der vergangenen Saison noch auf den achten Tabellenplatz geführt. Im Oktober folgte Ankersen dann dem Ruf aus Coburg, nachdem Alois Mráz beim Absteiger nach nur sechs Spieltagen von seinen Aufgaben als Cheftrainer entbunden worden war.

Auch für zwei Torhüter wird es ein Wiedersehen mit der sportlichen Vergangenheit. Konstantin Poltrum wechselt vor dieser Saison von Coburg an Enz und Metter. Für den ehemaligen Hüttenberger geht es zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage gegen einen Ex-Verein. Torhüter Nummer 1 in Coburg ist mit Jan Kulhánek ein alter Bekannter in Bietigheim-Bissingen. Für den Tschechen ist es seine letzte Saison in Coburg, vermutlich auch im deutschen Profihandball. Der 40-Jährige hatte sich vor seinem Wechsel nach Oberfranken zwischen 2013 und 2015 das Trikot der SG BBM übergestreift und war maßgeblich am Bundesliga-Aufstieg und dem ersten Bietigheimer Gastspiel in der Beletage des deutschen Handballs beteiligt. Der Routinier bei den Oberfranken spielte auch schon für Essen und Coburg in Liga 1 und bewies mit 13 Paraden im Hinspiel unveränderte Klasse.

Anders als die SG BBM muss die Ankersen-Truppe auf Rang 14 noch Punkte für den Klassenerhalt einfahren. Nach Verletzungsausfällen und Corona-Pause zeigt die Tendenz jedoch nach oben. Zuletzt punktete Coburg mit einem knappen 32:31-Heimerfolg über die Eulen Ludwigshafen doppelt. Am Sonntag reichte es beim EHV Aue zu einem 27:27. In beiden Spielen wurde der an einer Oberschenkelverletzung laborierende Top-Torjäger Florian Billek (122/16) auf Rechtsaußen schmerzlich vermisst.

Foto: Svenja Stache

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