Saisonabschluss der SG BBM Bietigheim gegen den EHV Aue
Nach vier Niederlagen in Folge ist die SG BBM auf Rang 5 raus aus dem Aufstiegsrennen, will aber mit ihren Fans zusammen einen positiven Saisonabschluss feiern.
„Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir vier entscheidende Spiele in Folge verloren haben“, redet SG BBM-Coach Hartmut Mayerhoffer Klartext. „Wir haben nicht die Leistung gezeigt, die wir bringen können und die uns im Saisonverlauf bis dahin auch ausgezeichnet hat“. Großes Ziel der Mannschaft ist es jetzt, am vorletzten Spieltag die Negativserie zu durchbrechen. Man darf gespannt sein, ob und in welcher Weise dies gegen den Erzgebirgischen Handballverein aus Aue gelingen wird, ehe eine nach wie vor herausragende Saison mit einem Fest vor der EgeTrans Arena gebührend gefeiert werden wird.
„Ich erwarte, dass die Jungs zeigen wollen, dass sie es besser können“, sagt Mayerhoffer. Bei der 25:30-Niederlage im Aufstiegs-Schlüsselspiel in Hüttenberg vermisste der Coach in der entscheidenden Phase „Aggressivität, Kooperation und Abstimmung“. Wie ein kleiner roter Faden zieht sich eine zu geringe Chancenauswertung – A und O im Spitzenhandball – durch die Rückrunde. „Wir erspielen uns die Chancen, lassen aber zu viele Würfe liegen“, sagt Mayerhoffer. Beim hessischen Aufsteiger reihten sich alleine vier vergebene Siebenmeter in die ausgelassenen Großchancen. Eine Sache von Kraft und Konzentration? „Fakt ist, dass wir nicht das spielen, wozu wir in der Lage sind“, wiederholt Mayerhoffer.
Zumindest personell gibt es im Vorfeld des letzten Heimspiels etwas Entwarnung. Die Verletzung von Torhüter Domenico Ebner, der in Hüttenberg mit einem Gegenspieler zusammengeprallt war, erwies sich nicht als der zuerst befürchtete Adduktorenschaden. „“Wir sind froh, dass es nichts Ernstes ist. Domenico wird spielen können“, sagt Mayerhoffer. Auch bei Robin Haller, der in Hüttenberg „praktisch nicht werfen konnte“ (Mayerhoffer), stellt sich Besserung ein. Lediglich Valentin Schmidt fehlt in dieser Trainingswoche mit Rückenbeschwerden. Doppeltes Pech für den talentierten Spielmacher, dessen Einsatz am letzten Samstag bereits nach wenigen Spielminuten mit einer umstrittenen Roten Karte beendet war.
Auch für die Erzgebirgs-Handballer aus Aue brachte der letzte Spieltag Klarheit - jedoch am anderen Ende der Tabelle. Nach dem 25:20-Heimerfolg gegen den TUSEM Essen können die Sachsen hinter den Klassenerhalt einen Haken machen. Mit vier Punkten Vorsprung und einer um 57 Treffer besseren Tordifferenz gegenüber der SG Leutershausen auf Platz 17 sind die Spieler von Stephan Swat auf Rang 11 aus der Gefahrenzone.
Der schlechte Saisonstart will nicht so richtig ins Bild des sächsischen Teams passen, das sich in den Augen von Mayerhoffer „richtig gut verstärkt hatte.“ Beispielsweise mit dem aus Rostock gekommenen Marc Pechstein. Der Rückraum-Shooter liegt mit 197 Treffern auf Platz 7 der ligaweiten Torschützenliste. Erst nach einem Trainerwechsel – Stephan Swat löste im November den glücklosen Maik Handschke ab – zeigte der EHV Aue wieder alte Tugenden. In der Rückrunde hat Aue in der Erzgebirgshalle nur ein Spiel abgegeben, konnte aber auswärts auch nur einmal gewinnen. Dennoch warnt Mayerhoffer vor dem Tabellenelften, der zuletzt auch in fremden Hallen „einige richtig gute Spiele“ gezeigt hatte. Auch die Punkteteilung beim 25:25 im Hinspiel, als die SG BBM trotz zwischenzeitlich klarer Führung am Ende mit dem Remis zufrieden sein konnte, kann als Warnung dienen.
„Das ist unser letztes Heimspiel. Wir wollen uns noch mal gut präsentieren und uns bei unseren Zuschauern für die tolle Unterstützung während der gesamten Saison bedanken“, bekräftigt Mayerhoffer. Ob der Übungsleiter da schon an die unvermeidlichen Verabschiedungen nach dem Abpfiff denkt? Für zwei echte Leistungsträger der letzten Jahre, Kapitän Julius „Emma“ Emrich (zum SV Kornwestheim) und Tim Dahlhaus (Pays d’Aix Université Club), wird es das letzte Heimspiel im Dress der SG BBM werden.
Bericht: Bernhard Gaus