Noch zwei herausfordernde Gegner für den Spitzenreiter
Die SG BBM Bietigheim will zum Rückrundenauftakt da weitermachen, wo sie vor einer Woche aufgehört hat – an der Tabellenspitze der 2. Liga. Am Samstag (18 Uhr) kommt der VfL Eintracht Hagen in die Bietigheimer EgeTrans Arena.
Am Tag vor Heiligabend steht vielen Fans in Bietigheim-Bissingen und Umgebung offenbar der Sinn nach Handball. Das Spiel gegen den Tabellenneunten aus Südwestfalen wird gut besucht sein, alle wollen die Mannschaft von Iker Romero auch nach den letzten beiden Partien in diesem Jahr noch ganz vorne sehen. Und die zwei Rückrundenspieltage vor der Heim-EM haben es in sich. Nach der Partie gegen Hagen müssen die Schwaben am 26. Dezember bei den Eulen Ludwigshafen bestehen. Dann erst geht es in die verdiente Winterpause.
Der 17. Spieltag markierte ein historisches Datum für die SG BBM. Noch nie ist ein Bietigheimer Team in der 2. Liga nach Abschluss der Hinrunde ganz oben gestanden. Die Statistik seit Einführung der eingleisigen 2. Liga in der Saison 2011/12 spricht eine deutliche Sprache. Mit einer Ausnahme hatte der Halbzeitmeister am Ende auch den Aufstieg in der Tasche.
Doch Statistik ist Statistik. Die meisten SG BBM-Akteure haben wie ihr Trainer Iker Romero die Partie beim Dessau-Roßlauer HV schnell abgehakt. Der 26:34-Erfolg fällt in den Annalen unter die Kategorie Arbeitssieg. Die volle Konzentration gilt jetzt dem Spiel gegen Eintracht Hagen. Nicht so bei Fabian Wiederstein. Der Kreisläufer bringt eine Zerrung im Oberschenkelbereich mit zurück an Metter und Enz, die unter der Woche nicht an eine Teilnahme am Mannschaftstraining denken lässt. Hinter dem Einsatz des Abwehrstrategen der SG BBM steht für Samstag ein Fragezeichen. Christian Schäfer jedoch, der erkrankt die Fahrt nach Sachsen-Anhalt nicht mitgemacht hatte, gibt grünes Licht. Und Max Öhler ist in dieser Woche wieder mit leichter Belastung ins Mannschaftstraining eingestiegen. Für den schnellen Linksaußen ist nach seiner Fersenoperation jedoch der Rückrundenstart Anfang Februar das große Ziel.
Eines haben die nächsten Gegner Ludwigshafen und Hagen gemeinsam. An einem guten Tag können beide auch den topplatzierten Teams der Liga ein Bein stellen. Nur an der Konstanz, da mangelt es in der Rheinpfalz und in Südwestfalen gelegentlich noch.
Die Formkurve der Eintracht aus Hagen indes zeigt nach oben. Der jüngste 23:30-Erfolg beim TuS Vinnhorst beschert dem Team von Eintracht-Coach Stefan Neff am Ende der Hinrunde erstmals eine positive Punktebilanz. 18:16 Zähler bedeuten Platz 9, die Grün-Gelben stehen in etwa dort, wo sie die letzte Saison (Platz 10) beendet hatten. Die Hagener Ausfallliste in Vinnhorst war lang. Zu den Langzeitverletzten gehört auch Kapitän Valentin Schmidt, der Anfang 2019 von Bietigheim ins Ruhrgebiet gewechselt war. Neuzugang und Ex-Nationalspieler Niclas Pieczkowski fehlte bei Sieg gegen den Aufsteiger ebenso wie Rückraum-Shooter Philipp Vorlicek. Im breiten Kader der Eintracht stehen aber immer noch Ausnahmekönner und Spieler mit reichlich Erfahrung aus 1. und 2. Liga, wie der iranische Spielmacher Pouya Norouzi, Valentin Spohn oder Frederic Stüber am Kreis.
Zum Saisonauftakt hatte die SG BBM in Hagen mit 26:32 Toren die Nase vorn, setzte mit dem Auftaktsieg ein erstes Ausrufezeichen. Weil sich die verletzungsbedingten Ausfälle schon seit Saisonbeginn bemerkbar machen, hat Hagen seitdem nachgerüstet. Anfang September noch nicht dabei war der Isländer Hakon Styrmisson auf der linken Außenposition (kam vom VfL Gummersbach). Auch Alexander Weck stieß erst Ende Oktober zur Eintracht, Hagen reagierte mit der Ausleihe vom Bergischen HC auf die Verletzung von Valentin Schmidt.