Handball Hochburg Bietigheim

"Natürlich wollen wir das Maximale"

Nach der Länderspielpause und fünf Spieltage vor dem Saisonende ist die Ausgangslage an der Spitze der 2. Liga klar: Wer jetzt den besten Endspurt hinlegen kann, spielt in der nächsten Saison in der Beletage des deutschen Handballs. Der Tabellenzweite SG BBM Bietigheim versucht am Samstag in Eisenach (19:30 Uhr, Werner-Aßmann- Halle) die nächsten Punkte zu ergattern.

Spitzenreiter TuS N-Lübbecke hat mit einem klaren 33:17-Erfolg am Mittwoch gegen die SG Leutershausen nach dem Aufstieg jetzt auch die Meisterschaft gebührend gefeiert. Hinter dem frisch gebackenen Meister zählt Bietigheims Coach Hartmut Mayerhoffer fünf Teams, die für die restlichen beiden Aufstiegsplätze in Frage kommen. Neben seiner SG BBM, den Rimpar Wölfen und dem TV Hüttenberg sind das auch Ludwigshafen-Friesenheim und der VfL Bad Schwartau. Die letzten beiden Teams verdienen auch wegen ihres vermeintlich einfacheren Restprogramms Beachtung, treffen am Samstag jedoch aufeinander.

Damit hat Mayerhoffer sämtliche Teams auf der Liste, die theoretisch noch Chancen auf ein Ticket in die 1. Liga haben. Der ThSV Eisenach auf Rang 8 zählt nicht mehr dazu. Die Thüringer Handballer haben den personellen Umbruch nach dem Bundesliga-Abstieg den eigenen Erwartungen entsprechend gemeistert und wollen in der nächsten Runde wieder die Spitze angreifen. Dabei verhindert in der aktuellen Saison eine Serie von Ausfällen eine bessere Platzierung der Wartburgstädter. So verletzte sich beispielsweise Daniel Luther im Dezember schwer an der Achillessehne. Im Spiel zuvor hatte der Eisenacher Kapitän noch einen Sahnetag erwischt, zehn Tore im Spiel in der Bietigheimer Viadukthalle erzielt und den Thüringern mit seinem Treffer zum 33:33 in der Schlusssekunde einen Punktgewinn beschert.

Eisenach will Negativtrend stoppen

Mit wichtigen Paraden in den Schlussminuten war auch Stanislav Gorobtschuk an dem als Husarenstück gefeierten Unentschieden beteiligt. Der Eisenacher Keeper stand in der Vorsaison noch im Kasten der Bietigheimer Handballer. „Ich erwarte, dass beide Mannschaften alles geben werden. Für die SG BBM geht es um den Aufstieg und für uns geht es darum nicht unten reinzurutschen und auch ein Stück weit um die Ehre. Wir brauchen und wollen diesen Sieg“, wird Gorobtschuk auf der Eisenacher Homepage zitiert.

Der 29-jährige ThSV-Goalie spielt auf eine kleine Negativserie an. Vier Spiele wartet das Team von Christoph Jauernik nun auf einen Punktgewinn. Der ThSV-Coach bleibt insbesondere vor den Heimspielen optimistisch: „Mit einer guten Tagesleistung stellen wir sehr viele Mannschaften vor Probleme.“ In der Rückraummitte fehlt Marcel Schliedermann nach einem Autounfall schon seit Ende Januar, der als Ersatz verpflichtete Lette Tom Lielais kommt immer besser ins Spiel. „Mit Matthias Gerlich und Duje Miljak hat Eisenach zwei Klasseleute, die auf Halb die einfachen Tore machen können“, weiß Mayerhoffer um die Gefährlichkeit einer körperlich robusten Eisenacher Mannschaft.

„Müssen am Limit spielen“

Die Werner-Aßmann-Halle, mit im Schnitt rund 1700 Zuschauer eine der bestbesuchten Arenen der Liga, hat auch in den Annalen der SG BBM ihren Platz. In Stein gemeißelt ist das 19:36 vom 28.3.2012, die höchste Niederlage eines Bietigheimer Teams seit dem kometenhaften Aufstieg aus Landesliga-Gefilden überhaupt.

„Eisenach ist zu Hause immer eine Macht. Wir werden uns auf ein hartes Spiel gefasst machen“, verspricht Mayerhoffer den vollen Einsatz seiner Recken. Der Coach hält den Druck auf sein Team klein. Auch nach der jüngsten 20:22-Niederlage bei defensivstarken Aufsteiger in Dessau-Roßlau ist die Ausgangslage für ihn unverändert.

„Die Situation als Gejagter hatten wir in dieser Saison schon oft. Wir sind immer gut damit gefahren, dass wir die Spiele sehr pragmatisch angegangen sind und uns nicht über die Situation in zwei Wochen Gedanken gemacht haben.“ Dankbar ist Bietigheims Coach für jede unterstützende Stimme in der Werner-Aßmann-Halle. Mit dem Angebot eines kostenfreien Fanbusses will die SG BBM für wertvolle Rückendeckung in Eisenach sorgen.

Bericht: Bernhard Gaus

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