Handball Hochburg Bietigheim

Nächstes Verfolgerduell in Bietigheim

Ein weiteres Mittelfeldduell wartet am Sonntag (17 Uhr) auf die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim. Eine Woche nach dem 34:34-Unentschieden bei den Eulen Ludwighafen kommt der TUSEM Essen in die Bietigheimer EgeTrans Arena.

In den direkten Duellen mit den Kontrahenten in der oberen Tabellenhälfte entscheidet sich, wer sich die Chance offenhalten kann, zu den führenden Mannschaften aufzuschließen. Wie hart umkämpft das Feld der Kandidaten ist, zeigte wieder einmal exemplarisch der 23. Spieltag. Bietigheim erreichte bei den Eulen Ludwigshafen ein Unentschieden, TUSEM Essen (Platz 9) teilte sich beim 17:17 mit dem Tabellenfünften Nordhorn-Lingen die Punkte. Die großen Gewinner der zurückliegenden Englischen Woche sind Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten mit 5 Punkten aus drei Spielen und der ThSV Eisenach, der mit ebenfalls 5 Punkten seinen zweiten Tabellenplatz festigen konnte.

Der Blick auf die Konkurrenz und die Tabelle, das hört man vom Trainer des Tabellenachten aus Bietigheim immer wieder, gehören nicht zu seinen wichtigsten Disziplinen. Viel begeisterter klingt Iker Romero, wenn er über den Auftritt seiner Jungs am Sonntag in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle redet. Der war nämlich so ganz nach dem Geschmack des Spaniers. Exemplarisch dafür stehen die Schlusssekunden. „Die Mannschaft glaubt bis zum Schluss an ihre Chance“, sagt der frühere Weltklassespieler, „Das ist gut und wichtig für den Lernprozess, den wir durchlaufen müssen.“ Einen Zwei-Tore-Rückstand in den letzten 60 Sekunden aufzuholen, das geschieht nicht alle Tage. Die Spieler und die rund 150 mitgereisten Fans der SG BBM feierten den Punktgewinn anschließend wie einen Sieg. „Normalerweise holt man da keinen Punkt mehr – sollte man denken“, sagt Romero. Manch ein Team hätte sicher schon vor dem Schlusspfiff abgeschaltet. Und weil es nach Romero „immer weiter, immer weiter“ geht, sollen seine Jungs gegen den TUSEM nun die Fans in der heimischen EgeTrans Arena mit demselben Einsatz und derselben Einstellung begeistern.

Am Sonntag treffen zwei Teams im emotionalen Hoch aufeinander. Auch der TUSEM Essen erkämpfte sich im Spiel gegen Nordhorn-Lingen den Punkt erst in der Schlussphase und ließ in den letzten fünf Minuten keinen Gegentreffer mehr zu. Das Endergebnis in Essen, ein ausgesprochen torarmes 17:17, scheint ein wenig aus der Zeit zu fallen. Die Liga steuert nach den tempoverschärfenden Regeländerungen in dieser Saison auf einen Torrekord zu. Tatsächlich ist die Mannschaft des früheren deutschen Nationalspielers Michael Hegemann das Team, das die wenigsten Gegentreffer in der Liga hinzunehmen hat. Im Schnitt müssen Essens Torsteher nur 25-mal pro Spiel den Ball aus dem Netz holen.

Eine der spielentscheidenden Fragen am Sonntag ist deshalb, ob eines der torgefährlichsten Teams der Liga die stärkste Defensive knacken kann. 698 Tore erzielte die SG BBM bislang in der Saison, es klingelt also im Schnitt mehr als 30-mal in Gegners Kasten. Nur die Tempospezialisten vom Dessau-Roßlauer HV trafen zweimal mehr als die SG BBM.

Dass Essens Handballer um Kapitän Jonas Ellwanger auch anders können, hat das Hinspiel gezeigt. Mit einem für TUSEM-Verhältnisse torreichen 30:33 setzten sich die Schwaben am 5. Spieltag bei den Ruhrpott-Schmieden durch.

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