Mit voller Konzentration zur Eintracht Hildesheim
Die Auswärtsstärke hat einen großen Anteil daran, dass die Bietigheimer Handballer momentan den zweiten Tabellenplatz in der 2. Handball-Bundesliga belegen. Der würde ganz am Ende zum Aufstieg in die Beletage berechtigen. Drei Punkte beträgt der Vorsprung auf den härtesten Verfolger und nächsten Heimgegner ASV Hamm-Westfalen und diese Konstellation soll auch am Sonntagabend noch Bestand haben. „Wenn wir in Hildesheim etwas holen wollen, müssen wir bereit sein, unsere maximale Leistung an den Tag zu legen“, sagt Hartmut Mayerhoffer.
Auch wenn von der Papierform her klar ist, wer am Sonntag in der Hildesheimer Volksbank Arena favorisiert sein wird, mahnt der Bietigheimer Trainer sein Team zur vollen Konzentration. Der Tabellenvorletzte hat am letzten Spieltag mit einem 25:25 bei Lübeck-Schwartau einen verdienten Punktgewinn gefeiert. Das sollte für den nötigen Hallo-Wach-Effekt bei den Jungs um Kapitän Patrick Rentschler sorgen. „Hildesheim ist sicher unter Zugzwang. Gerade die letzten Spiele haben aber gezeigt, dass Hildesheim in der Liga mithalten kann“, lautet Mayerhoffers Einschätzung. Der Aufsteiger wartet gleichwohl seit rund drei Monaten auf einen doppelten Punktgewinn. Das 28:19 gegen Eisenach von Anfang Dezember war der erst zweite Heimsieg des Teams vom zweitgrößten Sportverein Niedersachsens. Die Nachverpflichtungen des tschechischen Linkshänders Radek Dolezel und von Julius Heil vom Ligakonkurrent HSG Konstanz in der Winterpause sollen den Kader fit machen für die heiße Phase des Abstiegskampfes. „Der Punkt in Lübeck hat uns schon wieder eine Portion mehr Selbstvertrauen gegeben“ sagt Kapitän Robin John.
Hildesheim mit neuem Selbstvertrauen
Eintracht-Cheftrainer und Manager Gerald Oberbeck, der erstmals 1981 das Traineramt in Hildesheim übernommen hatte und seither in wechselnden Positionen den Handball in der 104.000 Einwohner zählenden Stadt südöstlich von Hannover mitprägt, wird sein Team zu einem kämpferischen Auftritt vor eigener Kulisse motivieren. Hildesheim hat mit dem griechischen Nationalspieler Savvas Savvas den Top-Torschützen der Liga in seinen Reihen. Der erst 20-jährige Rückraumlinke erzielte bislang 201/52 Saisontore. „Wir werden versuchen, die einfachen Tore nicht zuzulassen“, sagt Mayerhoffer. Doch die SG BBM-Defensive kann sich nicht nur auf den Topwerfer der Niedersachsen konzentrieren. „In Verbindung mit dem Kreisläuferspiel kommt da eine extrem schwer zu verteidigende Rückraumachse auf uns zu“, weiß der SG BBM-Coach und denkt dabei neben Savvas an Eintracht-Kapitän John und an Nikolaos Tzoufras, den torgefährlichsten Kreisspieler der Liga. Das Trio erzielte im Hinspiel 19 von 26 Hildesheimer Toren. Am Ende setzte sich die SG BBM in der EgeTrans Arena jedoch mit 33:26 verdient durch.
Hürde nehmen vor Spitzenspiel gegen Hamm-Westfalen
Wieder einmal wird die Bietigheimer Hintermannschaft mächtig gefordert sein. „Patrick Rentschler und Paco Barthe machen im Moment einen Riesenjob im Innenblock“, gibt es deshalb Streicheleinheiten vom Trainer für seine zentrale Defensivachse. „Das ist extrem wichtig für unser Spiel. In dem Moment, in dem wir in der Abwehr stehen, sind wir immer in der Lage die einfachen Tore nach vorne zu machen“, sagt Mayerhoffer. Zudem ist der Deutsch-Franzose Barthe häufig eine Schlüsselfigur im Umschaltspiel. Wie die Bietigheimer Spielanlage nahezu im Idealfall aussehen kann, dafür lieferte der jüngste 36:25-Heimerfolg gegen den VfL Eintracht Hagen quasi die Blaupause. Eine Vielzahl von Ballgewinnen in der Defensive wurde mit viel Tempo und Ballsicherheit in der ersten und zweiten Welle in eigene schnelle, „einfache“ Torerfolge umgemünzt.
Schmaler Kader in Hildesheim
Die Erfolgsserie des Tabellenzweiten ist auf mittlerweile neun Siege aus den letzten 10 Begegnungen angewachsen und soll so lange wie möglich anhalten. Wie schon in den letzten Spielen muss die SG BBM weiter auf das angeschlagene Trio Gerdas Babarskas, Panagiotis Erifopoulos und Nikola Vlahovic verzichten. Und auch wenn Mayerhoffer in bewährter Weise niemals über das jeweils nächste Spiel hinausschauen will, einen Satz lässt er sich am Ende dennoch entlocken: „Ein kleines Polster wäre angesichts der schweren Aufgaben in den nächsten Wochen sicher nicht verkehrt.“