Mit Stehvermögen in den Doppelspieltag
Bietigheims Handballer gehen in den nächsten Doppelspieltag. Am Freitag steht das Spiel beim Aufstiegsfavoriten GWD Minden auf dem Spielplan, ehe die SG BBM am Sonntag (14.45 Uhr) in der Ludwigsburger MHPArena den SV Henstedt-Ulzburg erwartet.
Doppelspieltage sind nicht das Ding von SG BBM-Trainer Hartmut Mayerhoffer Er verlangt von seinen Spielern gerne, in jedem Spiel an ihre Grenzen zu gehen. Dabei könnte gerade an diesem Wochenende das richtige Haushalten mit den eigenen Kräften Gold wert sein. Besonders gilt dies für die Konstellation, die auf die Bietigheimer Handballer wartet. Zuerst die „Riesenaufgabe“ beim Tabellenzweiten, dann das eminent wichtige Duell im Abstiegskampf gegen das Nordteam aus Henstedt-Ulzburg. Auf keinen Fall will der Tabellenzwölfte am Ende mit leeren Händen dastehen.
Kein Taktieren
Aber solche Überlegungen haben keinen Platz bei Hartmut Mayerhoffer. Etwas anderes, als in beiden Partien das Maximale anzustreben, kommt für ihn ohnehin nicht in Frage. Bei einem solch kräftezehrenden Programm kommt dem SG BBM-Trainer die positive Entwicklung entgegen, die sein Team in den letzten Wochen genommen hat. Dem Bietigheimer Übungsleiter steht am Freitag in der Mindener Kreissporthalle sein kompletter Kader zur Verfügung. Zudem hat sich gezeigt, dass er auf Breite bauen kann. Beispiel Außenpositionen: Links teilen sich André Lohrbach und Johnny Scholz beinahe gleiche Spielzeiten. Rechts hat neben Dauerbrenner Christian Schäfer auch Jan Döll zuletzt sein Können zeigen dürfen. Beispiel Kreis: neben Patrick Rentschler und Nils Boschen ist auch der wiedergenesene Julius Emrich zur Alternative geworden. Im Rückraum wird ohnehin kräftig rotiert und auch der umjubelte Einstand von Neuzugang Aron Edvardsson beim jüngsten 32:24-Heimerfolg über Essen dürfte bei Mayerhoffer ein gutes Gefühl hinterlassen haben. Zusammen mit Stanislaw Gorobtschuk stellt der Isländer ein stabiles Duo zwischen den Pfosten.
Minden mit bundesligareifem Kader
Dieselben Tugenden gelten in vielleicht noch größerem Maße auch für das Team von GWD Minden. „Es gibt zwei, drei Mannschaften in der Liga, die in der Qualität und der Breite des Kader herausragen“, meint Julius Emrich und dachte dabei in erster Linie auch an die Dankerser. Der Bundesligaabstieg in letzter Sekunde und die Verärgerung in Ostwestfalen über den irregulären Lizenzantrag des inzwischen in die Pleite gegangenen HSV Hamburg Handball sind Geschichten von gestern. Die Mannschaft von Cheftrainer Frank Carstens ist auf direkten Kurs Wiederaufstieg gegangen. Der GWD-Coach kann zudem wie sein Kollege Mayerhoffer auf einen nahezu vollständigen Kader zurückgreifen. Und der ist in den Augen von Mayerhoffer bundesligatauglich. Und er ist bundesligaerfahren, dafür stehen Namen wie Christoffer Rambo, Nenad Bilbija, Miladin Kozlina, Dalibor Doder oder auch das Torhütergespann Gerrie Eijlers / Kim Sonne. „Alles Spieler, die eine Partie entscheiden können.“
"Wenn sich die Chance ergibt, wollen wir bereit sein"
Die Bilanz der letzten Begegnungen zwischen Bietigheim und Minden ist überraschend ausgeglichen. Während in der letzten Bundesligasaison beide Teams ihre Heimspiele gewinnen konnten, siegte Minden diesmal in der Hinrunde in Ludwigsburg klar mit 31:24. Der letzte Erfolg der SG BBM in Minden datiert aus dem Jahr 2011, mit dabei bei diesem 37:35 war unter anderen Robin Haller. „Damals hatte uns auch keiner auf der Rechnung“; sagt der Halblinke der SG BBM. „Vor allem im Angriff ist uns in Minden alles gelungen.“ Mit seinen Aussagen zum heutigen Spiel bleibt Haller allerdings vorsichtig. „Wenn wir uns bei 25 Gegentoren halten können, dann ist für uns ein gutes Ergebnis drin.“ Auch er weiß, dass die zu Hause bärenstarken Dankerser vor eigenem Publikum noch keinen Punkt abgegeben haben.