Handball Hochburg Bietigheim

Meisterschaftsanwärter in der EgeTrans Arena

Die Topteams der Liga waren fast alle schon zu Gast bei Aufsteiger SG BBM Bietigheim. Am Samstag (19 Uhr) gibt mit der MT Melsungen der Tabellendritte seine Visitenkarte bei den Schwaben ab. Die Nordhessen liegen vor dem 25. Spieltag nur einen Zähler hinter einem punktgleichen Spitzenduo. Alle Handballfans bis 17 Jahren haben am „Kids Day“ freien Eintritt in die EgeTrans Arena.

Kann ausgerechnet der Aufsteiger indirekt in den Meisterschaftskampf eingreifen? Manche Beobachter erinnern an das Hinspiel, als die Jungs von Iker Romero in der Kasseler Rothenbachhalle bei der 26:24 Niederlage Anfang Oktober nur knapp an einer Überraschung vorbeischrammten. Neuzugang Julius Kühn hatte gegen seinen Ex-Verein fünfmal eingenetzt. Nicht nur Melsungen hat im Kopf-an-Kopf-Rennen an der Tabellenspitze hinter den Füchsen Berlin und dem TSV Hannover-Burgdorf jetzt überhaupt nichts mehr zu verschenken. Auch die SG BBM Bietigheim muss im sich zuspitzenden Kampf um den Klassenerhalt mit den eigenen Fans im Rücken jede Chance auf Punkte suchen.

Nach dem 24. Spieltag ist der Vorsprung der SG BBM auf die Abstiegszone wieder auf zwei Punkte zusammengeschmolzen. Während der HC Erlangen einen 23:26-Erfolg im Kellerduell bei Schlusslicht VfL Potsdam feiern konnte, kassierte die Mannschaft um Kapitän Paco Barthe eine 32:18-Schlappe bei der TSV Hannover-Burgdorf und gerät zusätzlich beim Torverhältnis gegen die Franken ins Hintertreffen. Eines haben sich die Romero-Buben deshalb gegen die MT Melsungen als Teilziel vorgenommen: es wird um jedes Tor gekämpft. Eine weitere Vorgabe darf da schon als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Der wenig inspirierte Auftritt zuletzt in Hannover soll sich nicht wiederholen. Nur einmal, beim 24:39 zuhause gegen den THW Kiel, war in dieser Saison eine Niederlage noch deutlicher ausgefallen.

Das Saisonende und die Zeit der Entscheidungen rücken näher. Die MT Melsungen ist aktuell noch in allen drei Wettbewerben aussichtsreich im Rennen. Das Final4 im DHB-Pokal rückt in wenigen Tagen ins Blickfeld, bei dem die Nordhessen am 12. April gegen Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten in der Favoritenrolle sind. Manche Beobachter sahen nach einer deutlichen 42:32-Niederlage in Hamburg und der 29:26-Niederlage im European League-Hinspiel gegen den VfL Gummersbach schon die Felle davonschwimmen, nicht zuletzt mit Verweis auf die lange Verletztenliste der Nordhessen. Zeitweise fehlten Melsungen acht Spieler, darunter Stammkräfte wie aktuell Aaron Mensing, David Mandic, Mohamed Darmoul oder Alexandre Cavalcanti.

Umso erstaunlicher, wie die Mannschaft des spanischen Trainers Roberto Garcia Parrondo ihre Kritiker eines Besseren belehren kann und in der Liga zunächst den THW Kiel mit 27:22 Toren nach Hause schickt und das Rückspiel in der European League gegen Gummersbach dreht und mit einem 29:25-Sieg am Dienstag hauchdünn das Erreichen des Viertelfinales feiert. Der Kader, der am Samstag in der EgeTrans Arena antreten wird, hat also Qualität und Tiefe - vorne wie mit einer sattelfest strukturierten Verteidigung, vor der der montenegrinische Keeper Nebojsa Simic mit Top Statistikwerten sein Tor verschließt.

Der spanische Spielmacher Erik Balenciaga (1,68 m) und RückraumHüne Dainis Krištopāns (2,15 m) bleiben schwer zu verteidigen. Der Lette ist mit seinen 86 Saisontoren alles andere als der Alleinunterhalter im variantenreichen MT-Angriff. Schon acht Werfer der Melsunger Turngemeinde haben die 50-Tore-Marke geknackt.

Alle News

Spiele

Tabelle