Handball Hochburg Bietigheim

Matchball für die SG BBM

Der Kampf um den Klassenerhalt nähert sich seinem Höhepunkt. Im Zentrum steht am Sonntag (18 Uhr) in der EgeTrans Arena das Spiel, auf das viele als das entscheidende getippt hatten. Die SG BBM Bietigheim empfängt den Vorletzten HC Erlangen.

Alles kulminiert sich im Saisonfinale auf die direkten Duelle unter den beteiligten Teams. Bislang hat die SG BBM darin ihre Position verbessern können, geht aus den württembergischen Derbys gegen FRISCH AUF! Göppingen und den TVB Stuttgart als Sieger hervor. Jetzt also ist es da, das Match gegen den HC Erlangen.

Um es gleich vorwegzusagen: Eine endgültige Entscheidung, wer den Tabellenletzten VfL Potsdam in die 2. Liga begleiten darf, wird am 32. Spieltag höchstwahrscheinlich nicht fallen. Doch der Verlierer wird Unmögliches schaffen müssen, um die Liga zu halten. Und so ist die Ausgangslage: Die beste Position unter den drei Kontrahenten hat der TVB Stuttgart, der am Donnerstag überraschend bei den Rhein-Neckar Löwen gewinnen konnte und mit einem Punkt vor der SG BBM und mit zwei Zählern vor Erlangen liegt. Am Sonntag hat es Stuttgart mit Tabellenführer Füchse Berlin zu tun. Ein Überraschungssieg und der TVB hält die Klasse.

Auch die SG BBM hat am Sonntag Matchball. Gewinnen die Jungs von Iker Romero gegen den HC Erlangen, dann können sie mit drei Punkten Vorsprung von den Franken nicht mehr eingeholt werden. Denn dem Team von Johannes Sellin bleibt dann nur noch die Partie am letzten Spieltag bei der HSG Wetzlar für die Hoffnung auf Punkte. Aber Verlieren ist am Sonntag auch keine Option für Aufsteiger Bietigheim. Mit einem Punkt Rückstand ginge es in die letzten beiden schweren Spiele in Leipzig und zuhause gegen Magdeburg. Zudem spricht das Torverhältnis gegen die Schwaben, ein in dieser Situation nicht zu unterschätzendes Plus für den HC Erlangen.

Da ist klar, dass am Sonntag beide Teams alles in das Spiel der Spiele investieren werden. Die EgeTrans Arena ist nahezu ausverkauft, das erste  Mal in dieser Saison. Es gibt noch einzelne Sitzplätze und die SG BBM hat den zweiten Stehplatzbereich geöffnet. Viele Anhänger der Franken werden den Weg nach Bietigheim finden. Die Fankulisse ist der Bedeutung des Spiels angemessen.

Doch die Entscheidung fällt in 60 Minuten auf dem Parkett. Am Donnerstag haben die Jungs um ihren Kapitän Paco Barthe mit dem 29:29 gegen den hohen Favoriten SG Flensburg-Handewitt viel Selbstvertrauen getankt. Da war nach der Schlusssirene noch Hunger auf mehr in den Augen der SG BBM-Spieler. Die Chance auf zwei Zähler war nach einer zwischenzeitlichen 9-Tore-Führung (24:15) greifbar. Iker Romero kann – mit Ausnahme des langzeitverletzten Dominik Claus - auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Die kurze Regenerationsphase nach dem Donnerstags-Match wird weggedrückt.

Mit einem Tag mehr Abstand zur 23:34-Niederlage beim SC Magdeburg geht der HC Erlangen in die Partie. Es war eine wilde Saison für das Team des verletzten Kapitäns Sebastian Firnhaber, auf den die Franken auch in diesem entscheidenden Match verzichten müssen. Eine Trainerrochade in zwei Zügen sticht beim HCE heraus. Im Oktober rückte Johannes Sellin ins zweite Glied und Martin Schwalb wurde als Feuerwehrmann in die fränkische Metropole geholt. Doch unter dem früheren deutschen Nationalspieler erzielte Erlangen nur 5 Punkte. Nach 15 Spielen war für Schwalb Schluss und Sellin übernahm erneut.

In den Kader konnte der HC Erlangen – anders als viele der Konkurrenten im Tabellenkeller – unter der Saison kräftig investieren, holte die Torsteher Dario Quenstedt (vereinslos) und Finn Zecher (TuS N-Lübbecke) sowie Milos Kos (RK Zagreb) für den Rückraum. Herausragender Transfer war aber die Verpflichtung des Isländers Viggo Kristjansson. Den Top-Torjäger des SC DHfK Leipzig kauften die Franken aus seinem Vertrag. Der Halbrechte traf in seinen elf Spielen für Erlangen bislang 80-mal.

Und dennoch hängt der Erlanger Ligaverbleib jetzt an der einen Partie am Sonntag. Die SG BBM muss sich auf die Körperlichkeit der Erlanger Defensive einstellen, die im Schnitt nur 29 Gegentore zulässt, Bestwert unter den Teams ab Platz 9. Die kompromisslose Defensive liegt auch in der Strafenstatistik der Liga vorne. Nur Eisenach kassierte mehr Zeitstrafen und Potsdam führt bei den Roten Karten vor den Franken. Schon im Hinrundenspiel Anfang Dezember haben die Erlanger Offensivstärken gezündet. Östereichs Nationalspieler Tobias Wagner traf über den Kreis achtmal und Erlangen versuchte immer wieder im Tempospiel zu Toren zu kommen. Am Ende stand ein 25:25-Unentschieden - dank einer herausragenden Leistung von SG BBM-Torsteher Daniel Rebmann und elf Toren von Tom Wolf.

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