Männer der SG wollen endlich auch auswärts punkten
Die Auswärtsbilanz ist für Bundesliga-Absteiger SG BBM Bietigheim wenig ermutigend. In sechs Spielen ging das Team von Hartmut Mayerhoffer sechsmal als Verlierer vom Platz. Am Samstag (19.30 Uhr, Sporthalle Kreuztal) folgt gegen Aufsteiger TuS Ferndorf der nächste Anlauf auf die ersten Punkte.
Damit ist die Auswärtsschwäche ein Teil der Probleme des letztjährigen Erstligisten, Bietigheim belegt den letzten Platz der Auswärtstabelle. Das soll sich nach dem Willen des Teams nach den beiden aufeinander folgenden Auswärtspartien beim TuS Ferndorf und in zwei Wochen beim HSC Coburg geändert haben.
Der TuS Ferndorf hat als souveräner Meister der 3. Liga West (56:4 Punkte) lange mit der Entscheidung gekämpft, den Aufstieg in die 2. Liga auch tatsächlich anzutreten. Die Siegerländer haben ihre Ligatauglichkeit inzwischen absolut unter Beweis gestellt und belegen nach einem Viertel der Saison mit 10:12 Punkten einen Platz im Mittelfeld. Dabei musste der Aufsteiger seinen Kader vor der Saison kräftig runderneuern. Der erst 31-jährige Michael Lerscht löste Aufstiegstrainer Erik Wudtke ab. Lerscht war beim TuS Ferndorf bis dahin für die 2. Mannschaft verantwortlich gewesen. Einige Leistungsträger verließen das Team, aber Ferndorf bewies mit seinen Neuverpflichtungen auch ein gutes Händchen. Der Kader profitiert zusätzlich von einer Kooperation mit dem benachbarten Bundesligisten VfL Gummersbach, Florian Baumgärtner und Andreas Heyme sind mit Zweitspielrecht in Ferndorf am Ball.
Ferndorf kämpft mit dem Ausfall von Alex Koke
Schwer treffen den Aufsteiger aktuell zwei Ausfälle von Leistungsträgern. Neben Julian Schneider (Kreuzbandriss) fehlt jetzt auch mit Alex Koke der Denker, Lenker und Torschütze im Spiel der Westfalen. Koke erlitt im Spiel beim ASV Hamm einen komplizierten Kieferbruch. Der 36-Jährige fungiert in Ferndorf nicht nur als Co-Trainer, er stand nach zehn Spieltagen mit 72 Treffern ganz an der Spitze der Torschützenliste der 2. Liga und ist mit einer Quote von 89% verwandelter Würfe auch eine sichere Bank von der Siebenmeterlinie. Die Mannschaft wird nach den Ausfällen noch enger zusammenrücken. Auch wenn das Ferndorfer Spiel bislang auf Koke zugeschnitten war, wird die Lerscht-Truppe Alternativen finden. Einen Vorgeschmack dafür bot am vergangenen Sonntag die Heimpartie gegen den HC Erlangen. Gegen den Aufstiegskandidaten gab es zwar eine 23:32-Niederlage, aber auch Lob für das mutige Spiel des Aufsteigers. Die Heimpartie gegen die SG BBM Bietigheim wird dafür sicher einen besseren Gradmesser bieten als dieses erste Spiel nach dem Ausfall von Koke.
Technische Fehler runter, Wurfquote nach oben
Bietigheim hofft sich nach der Punkteteilung gegen Hamm weiter stabilisieren zu können. Insbesondere die Art und Weise, wie sich das Team nach einem 6-Tore-Rückstand zurückgekämpft hat, nötig Hartmut Mayerhoffer Respekt ab. Im Training wird weiter akribisch an Ball- und Passsicherheit gearbeitet, um einerseits die Quote an technischen Fehler zu minimieren und andererseits die Wurfquote zu verbessern. „Wir werden auch gegen Ferndorf um unsere Chance kämpfen“, verspricht der Coach der SG BBM. Wohl wissend, dass die Atmosphäre in der engen Sporthalle in Kreuzdorf zu einem großen Plus für die Hausherren werden kann. Abgesehen von der Partie gegen Erlangen und einem Unentschieden gegen Aue ging Ferndorf viermal, gegen Springe, Rostock, Bad Schwartau und Essen, als Sieger aus der heimischen Halle. Personell gehen die Bietigheimer praktisch unverändert ins Spiel. Mayerhoffer muss weiter ohne seinen Regisseur Timo Salzer planen. Dafür wird Rechtsaußen Jan Döll erstmals nach seiner Daumenverletzung wieder in der Mannschaft stehen. Den erfolgreichsten Torewerfer der Schwaben, Christian Schäfer, plagt unterdessen weiter eine Fersenprellung. Der 27-jährige Rechtsaußen musste im Training passen. „Er wird auf die Zähne beißen“, ist sich sein Coach sicher.