Handball Hochburg Bietigheim

Letztes Spiel des Jahres in Unterfranken

Profihandballer kennen es nicht anders. Rund um Weihnachten ist Spielbetrieb vor großer Kulisse, erst dann werden sie in die wohlverdiente WM-Pause entlassen. Die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim spielen ihr letztes Punktspiel des Jahres am Montag (17 Uhr) beim TV Großwallstadt. Das Spiel ist als kostenfreier Livestream unter www.sportdeutschland.tv zu sehen.

Im letzten Spiel des Jahres, gleichzeitig der vorletzte Spieltag der Hinrunde, geht es meist um etwas mehr als nur um zwei Punkte. Alle Teams wollen sich mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause verabschieden. Schließlich bietet sich erst Anfang Februar wieder die Gelegenheit, einen negativen Eindruck geradezurücken. Die Jungs von SG BBM-Coach Iker Romero könnten mit einem Erfolg am 18. Spieltag in der Aschaffenburger Frankenstolz-Arena zudem vom siebten Tabellenplatz nach vorne rücken.

Erste Parallele zwischen beiden Teams: An der Seitenlinie steht ein ganz Großer des Handballsports. Seit dieser Saison gibt beim TV Großwallstadt Igor Vori die Marschrichtung vor. Der Kroate kommt mit Trainererfahrung bei RK Zagreb und der kroatischen U20-Auswahl an den bayrischen Untermain. In seiner Spielerkarriere hat der frühere Kreisläufer und Abwehrstratege so ziemlich alles gewonnen, war es an Titeln gibt. Er ist Champions League-Gewinner (mit dem HSV Hamburg), Weltmeister und Olympiasieger. Bei der SG BBM ist der spanische Weltklassehandballer Iker Romero – mit einer genauso eindrucksvollen Titelsammlung als Spieler - in seiner zweiten Saison als Cheftrainer. Beide sind übrigens 42 Jahre alt, beide spielten gemeinsam von 2005 bis 2007 beim FC Barcelona und feierten in dieser Zeit nationalen Titelerfolge.

Auch der TV Großwallstadt war wie die SG BBM am Donnerstag im Achtelfinale des DHB-Pokals gefordert und konnte den Bundesligisten HSG Wetzlar bis in die Schlussminuten unter Druck setzen. Wetzlar erreichte mit einem 23:25(15:14)-Erfolg den Einzug ins Viertelfinale. Doch wenn ein, zwei Aktionen am Ende anders verlaufen wären, zumindest eine Verlängerung wäre im Bereich des Möglichen gelegen. Der starke Auftritt der Vori-Truppe überrascht vor allem deshalb, weil aktuell fünf Stammspieler verletzt ausfallen. Zuletzt erwischte es Torsteher Jan-Steffen Minerva (Sehnenverletzung). Neben dem 33-jährigen Routinier werden auch Neuzugang Adrian Kammlodt (Bänderriss) und Kapitän Florian Eisenträger (Muskelfaserriss) vermisst. Für Kammlodt jedoch trumpft auf der halblinken Rückraumposition HSV Hamburg-Neuzugang Finn Wullenweber (70 Saisontore) auf und im Tor zeigte der Grieche Petros Boukovinas (kam von AEK Athen) im Pokal eine starke Leistung. Welches Potential in der Mannschaft steckt, beweist der Blitzstart in die Saison, als Großwallstadt im September Siege gegen Eisenach, in Nordhorn-Lingen und gegen N-Lübbecke holte. Beim Traditionsverein dürfte man deshalb zufrieden sein mit der bisherigen Ausbeute von 15 Punkten und mindestens fünf Zählern Abstand zur Abstiegszone.

Großwallstadt schöpft sicher viel Selbstvertrauen aus dem Pokalauftritt. Das gilt in gleichem Maße aber auch für die Bietigheimer Handballer. Über 4000 Zuschauer in der EgeTrans Arena verfolgten am Donnerstag, wie die Schwaben den THW Kiel, Pokalgewinner und aktueller Tabellenzweiter der Bundesliga, ganz ordentlich beschäftigten. Auch wenn sich am Ende die Norddeutschen mit 28:35 Toren durchsetzen, der Lohn war ein hochklassiges Pokalspiel und viel Lob von allen Seiten für den couragierten und gleichzeitig sehr disziplinierten Auftritt der Romero-Jungs. Alle im Kader sind bereit für die letzte Kraftanstrengung des Jahres.

Zwei Rückblenden. Finaler Spieltag der Vorsaison. Der TV Großwallstadt schafft in letzter Sekunde durch einen 27:23-Heimsieg über die SG BBM den Klassenerhalt nur dank dem besseren Torverhältnis gegenüber dem TuS Ferndorf. Die Paarung Bietigheim-Großwallstadt gab es schon im Weihnachtsspiel 2021. Vor exakt einem Jahr setzte sich die SG BBM in der Viadukthalle – damals noch unter Coronabeschränkungen – vor 420 Zuschauern mit 29:24-Toren durch.

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