Jonas Maier im Interview

Torhüter Jonas Maier wechselte im Sommer vom Erstligisten TVB Stuttgart zur SG BBM Bietigheim. Im Interview spricht er über die Beweggründe seines Wechsels, das Team und seine Ziele.
Jonas, du hast in der letzten Saison noch beim TVB Stuttgart gespielt. Wie kam der Wechsel nach Bietigheim zu Stande?
Es war so, dass ich in Stuttgart für zwei Jahre mit einer Option unterschrieben hatte – ebendiese Option hätte im Januar diese Jahres gezogen werden müssen. Im Gespräch mit Jürgen Schweikardt (Geschäftsführer und Trainer TVB Stuttgart) haben beide Parteien erkannt, dass die Situation in Stuttgart für mich sehr ungenügend ist. Jogi Bitter hatte unglaublich viele Spielanteile, was für mich natürlich im Umkehrschluss bedeutete, dass ich häufig auf der Bank saß. Während meiner Zeit in Lemgo habe ich teilweise schon deutlich mehr gespielt und mit 25 Jahren bin ich inzwischen in einem Alter, in dem es auch unheimlich wichtig ist zu spielen. Ich habe sowohl von Jogi Bitter als auch von Piotr Wyszomirski in den letzten Jahren definitiv profitiert, ich durfte von ihnen lernen und konnte vieles aufsaugen. Jetzt ist es aber an der Zeit, mehr zu spielen und das Erlernte auf die Platte zu bringen.
Du hattest zahlreiche Angebote von anderen Clubs in der 1. und 2. Liga - was waren die Gründe für deine Entscheidung, nach Bietigheim zu kommen?
Zum Ersten auf jeden Fall das Umfeld. Zudem ist die Nähe zu Stuttgart natürlich gegeben, wo meine Freundin Jonna und ich uns in den letzten Jahren sehr wohlgefühlt haben. In den Gesprächen hat Bastian Spahlinger (Geschäftsführer der SG BBM Bietigheim) mir außerdem immer das Gefühl gegeben, dass die SG mich wirklich für sich gewinnen will. Darüber hinaus wurde mir klar, dass die Strukturen in Bietigheim gegeben sind, um das Ziel, das man hier im Rahmen des 74321-Projekts verfolgt, auch erreichen zu können. Die Rahmenbedingungen, um mittelfristig in der 1. Liga zu spielen, sind gegeben.
Wie sehr hat dich der Abstieg am letzten Spieltag getroffen?
Klar, es war alles spitz auf Knopf, am letzten Spieltatg gegen den vermeintlich direkten Konkurrenten aus Gummersbach um den Klassenerhalt zu spielen. Ich war jetzt vier Jahre in der Bundesliga aktiv und ich hätte mir natürlich gewünscht, dass ich auch mit Bietigheim in der 1. Liga antrete. Gleichzeitig habe ich immer gesagt, der Fokus liegt auf den Spielanteilen und darauf, Erfahrung zu sammeln. Und es ist ganz klar so, dass auch die 2. Liga inzwischen eine enorme Qualität aufweist und sicher sieben oder acht Teams gemeinsam mit uns um den Aufstieg mitspielen werden. Und darauf freue ich mich.
Was ist dein erster Eindruck von deinem neuen Team?
Ja, der war durchweg positiv. Bietigheim hat den Ruf, ein sehr eingeschworener Haufen zu sein, in dem jeder für den anderen einsteht und das hat sich in den ersten Wochen hier absolut bestätigt. Ich bin super aufgenommen worden und fühle mich seit Tag 1 als fester Bestandteil dieses eingeschworenen Teams. Wir haben ein großes Ziel und eine funktionierende Mannschaft bildet in meinen Augen das Fundament, um Erfolg haben und dieses Ziel erreichen zu können. Entsprechend bin ich glücklich, dass das hier so gut passt.
Welche persönlichen Ziele hast du dir gesetzt für die kommende Saison?
Persönlich ist das klar: ich will so viel spielen wie möglich. Ich denke das wird sehr anspruchsvoll, wenn man sich die Leistung von Jürgen Müller in der letzten Saison anschaut. Vor ihm habe ich großen Respekt, wie er sich immer wieder hinten angestellt und trotzdem seine Leistung abgerufen hat, wenn es darauf ankam und gleichzeitig ein wichtiger Motivator war. Deshalb freue ich mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm, werde aber natürlich um meine Spielzeiten kämpfen. Mannschaftlich ist das große Ziel eindeutig - ich glaube, da müssen wir auch nicht drum herum reden – der Aufstieg. Und ich denke, dafür sind wir gut aufgestellt. Nun gilt es, die Qualität, die wir haben, in den Spielen auch abzurufen.
Wo wohnst du und wie verbringst du deine Freizeit in Bietigheim?
Wir leben in einer Altstadt-Dachgeschosswohnung mitten in Bietigheim – das ist bei dem Wetter natürlich gerade eine kleine Herausforderung, dennoch fühlen wir uns rundum wohl. Die Innenstadt hat sehr viel zu bieten und wir nutzen die zahlreichen Restaurants und Cafés auf jeden Fall so gut es geht. Außerdem sind wir täglich mit unserem Hund im Wiesental an der Enz unterwegs.