In zwei Tagen zum Achtelfinale. Das ist die neue Formel für den Pokalwettbewerb des Deutschen Handball-Bundes (DHB). Die Männer der SG BBM Bietigheim müssen am Samstag im Pokalturnier in Rimpar zunächst gegen Drittligist TV Hochdorf ran.

„Unser Fokus liegt auf dem ersten Punktspiel in einer Woche beim Aufsteiger Eintracht Hagen“, betont SG BBM-Trainer Hartmut Mayerhoffer. „Aber natürlich wollen wir das Pokalspiel am Samstag gewinnen.“ Der Bietigheimer Übungsleiter ist nicht ganz glücklich über den neuen Austragungsmodus, der im Erfolgsfall am Sonntag ein weiteres Spiel in Runde 2 bescheren würde (gegen den Sieger aus Rimpar Wölfe gegen FrischAuf Göppingen). „Das passt nicht so optimal in die Vorbereitung.“ Der Gegner am Samstag aber wohl schon. Der letztjährige Tabellendritte der 3. Liga Süd wird ein echter Gradmesser für den Bundesligaabsteiger werden.

Mayerhoffer: "Pokal ist noch Teil unserer Saisonvorbereitung"

Hochdorf ist keine gänzlich unbekannte Größe für den Bietigheimer Coach wie auch für Linksaußen Johnny Scholz. „Wir haben in der 3. Liga mit Friedberg einige Male gegen Hochdorf gespielt. Das ist eine spielstarke Truppe, eines der Spitzenteams“. Eine günstige Gelegenheit zur Beobachtung gab’s auch noch: Der TV Hochdorf belegte am Sonntag Platz 3 beim Joker-Jeans Cup des benachbarten TV Bönnigheim.

In der letzten Saison hat Hochdorf am Relegationsplatz zur 2. Liga geschnuppert, hätte aber letztendlich dankend abgelehnt. Ein Aufstieg käme nach eigenen Aussagen einige Jahre zu früh, auch wenn er mittelfristig ein Ziel darstellt. Die Mannschaft der „Pfalzbiber“ ist eingespielt, lediglich auf der Trainerposition gab es einen Umbruch. Nachdem Benny Matschke zum Bietigheimer Ligakonkurrenten TSG Friesenheim wechselte, übernahm Marco Sliwa das Ruder. Er trainierte zuletzt die 2. Mannschaft. Kopf des Teams ist mit Steffen Bühler (30) ein alter Bekannter in Bietigheim. Der Kreisläufer spielte von 2009 an zwei Spielzeiten bei der SG BBM, bis er über die Stationen Friesenheim und Großwallstadt (damals 1. Liga) 2013 in Hochdorf landete. Der Kapitän ist nicht nur erfolgreichster Werfer (121 Saisontore) und Siebenmeterschütze des TVH, sondern auch in der Abwehr eine zentrale Figur.

Mit der nur rund 15 km entfernten TSG Friesenheim gibt es seit Jahren einen regen Austausch. Vier junge Nachwuchshandballer kamen vor der Saison aus der starken Jugend von Friesenheim. Darüber hinaus hat mit Pascal Kirchenbauer ein U19-Nationalspieler ein Zweitspielrecht bei den Pfalzbibern, den auch die SG BBM gerne an sich gebunden hätte. Das Nachwuchstalent aus Pforzheim hat sich nicht zuletzt wegen der Option 3. Liga für das Angebot der TSG Friesenheim entschieden. „Diese Option konnten wir nicht bieten“, gesteht Mayerhoffer.

Max Emanuel soll rasch im Spiel sein

Am Samstag kann Hartmut Mayerhoffer in Rimpar vermutlich auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Lediglich Robin Haller musste nach erneuten Fersenproblemen im Training kürzer treten. Derweil scheint die Integration von Max Emanuel genauso problemlos vonstatten zu gehen wie die der drei weiteren Neuzugänge, Jan Döll, Gerdas Babarskas und Stanislaw Gorobtschuk. Der von DHfK Leipzig gewechselte Nationalspieler ist nach seiner Rückkehr von der Junioren-WM in Brasilien mit seinem neuen Team am letzten Wochenende bereits beim Pfänder-Cup in Bregenz im Einsatz gewesen, und zeigte eine ansprechende Leistung. „Er ist körperlich voll da“, so sein Trainer. „Jetzt gilt es natürlich noch, ihn in unsere Spielabläufe zu integrieren.“

Der Pokal steht traditionell am Auftakt einer neuen Saison. Da gibt es kein Wenn und Aber, Spielmodus hin oder her. Die Jungs um Timo Salzer scheinen am Ende einer intensiven und positiv verlaufenen Vorbereitung fit und heiß auf den Saisonauftakt. „Es wäre schön, mit einem positiven Erlebnis in die Saison zu starten“, gesteht Mayerhoffer.