In Coburg wartet eine hohe Hürde auf die SG BBM Bietigheim
Die Handballer der SG BBM Bietigheim wollen den Schwung der beiden letzten erfolgreichen Partien mitnehmen auf ihrem Weg aus dem Tabellenkeller. Am Sonntag (17 Uhr) wartet beim HSC 2000 Coburg nach der Länderspielpause allerdings keine leichte Aufgabe auf die Männer von Hartmut Mayerhoffer.
Die Oberfranken gelten unter ihrem Trainer Jan Gorr in dieser Saison als einer der Favoriten auf den Aufstieg in die 1. Liga. Die Ergebnisse nach dem ersten Viertel der Runde unterstreichen diesen Eindruck. Coburg rangiert mit 16:8 Punkten gegenwärtig auf dem vierten Rang. Der jüngste 26:27-Auswärtserfolg beim ASV Hamm wurde als „Trendwende“ gefeiert nach – das Pokalspiel gegen den THW Kiel eingerechnet - vier aufeinander folgenden Niederlagen. Coburg wurde dadurch von der Tabellenspitze verdrängt. Die drei Niederlagen setzte es gegen Minden, Erlangen und Friesenheim, also nicht gegen die schlechtesten Adressen der Liga. Das relativiert diese kleine Negativserie. Zuhause wartet der Tabellenachte der letztjährigen Saison aber immerhin seit sechs Wochen auf ein Erfolgserlebnis. Zuletzt gab es gar Unmutsbekundungen in der schmucken HUK arena.
Coburg hat sich nochmals verstärkt
Die Ansprüche wachsen in Coburg, das sich unzweifelhaft auf dem Weg in die Beletage des deutschen Handballs befindet. Der Kader wurde in dieser Saison nochmals in der Breite und in der Spitze verstärkt. Von der SG BBM Bietigheim kamen Torhüter Jan Kulhánek und Rückraumbomber Romas Kirveliavicius zu den Oberfranken. Der gebürtige Litauer ist mit seinen 49 Treffern hinter Rechtsaußen Florian Billek (74/4) der zweitbeste Scorer. Und mit Adnan Harmandic (48 Tore) hat sich ein weiterer bundesligaerfahrener Neuzugang von der HSG Wetzlar bei den Oberfranken ausgezeichnet eingelebt.
Erfolgreiche Länderspiele für Dominik Schmid
Mit positivem Schwung kehrte Dominik Schmid von den Länderspielen zurück nach Bietigheim. Mit dem österreichischen Nationalteam feierte er zum Auftakt der WM-Qualifikation zwei Siege. „Das war schon sehr positiv und hat gut getan“, war der Kommentar des Rechtshänders nach seiner Rückkehr zur SG BBM. Österreich gewann gegen Rumänien mit 27:24 und siegte drei Tage später auch in Finnland mit 32:29. Ein Wiedersehen mit seinem Nationalmannschaftskollegen Romas Kirveliavicius gab es übrigens nicht. Der Neu-Coburger war mit ausgekugeltem Mittelfinger ausgefallen. Hinter seinem Einsatz am Sonntag steht deshalb ein Fragezeichen.
Timo Salzer spielt wieder
In Bietigheim kündigt sich indes nach achtwöchiger Verletzungspause die Rückkehr von Spielmacher Timo Salzer an. Mitte September war der 31-jährige Routinier mit einem Muskelbündelriss im Oberschenkel ausgefallen. Jetzt will er zurück aufs Spielfeld. „Es fühlt sich gut an“, so Salzer. „Ich habe mit Nils Heinze in der Athletik, mit unseren Physios, wie auch zuletzt mit der Mannschaft wirklich gut gearbeitet.“ Auch der Kapitän sieht sein Team zuletzt im Aufwärtstrend. „Wir stehen in der Abwehr wirklich gut“, sagt er. Dem Spiel nach vorne habe aber Leichtigkeit und Sicherheit gefehlt. „Daran arbeiten wir aber intensiv.“ Mit etwas Zählbarem aus den Spielen in Coburg und am nächsten Mittwoch in der heimischen Viadukthalle gegen Wilhelmshaven könnte der Anschluss an das untere Mittelfeld eventuell schon hergestellt werden. „Mit der Tabelle beschäftigen wir uns im Moment gar nicht so sehr. Wir denken lieber von Spiel zu Spiel“, sagt jedoch Salzer und beschwört wohl ganz bewusst ein wenig den Geist der Aufstiegssaison herbei.
Derweil blicken nicht nur die Bietigheimer Handballer in dieser Spielrunde ob des sportlichen Erfolges und der finanziellen Möglichkeiten etwas neidisch nach Coburg. Auch die Spielstätte, die 2011 eröffnete auf 3282 ausgelegte
HUK-COBURG arena, ist ein besonderes Schmuckkästchen, das die Bietigheimer Handballer am Sonntag an die auf Eis gelegten Pläne einer Ballsporthalle in Bietigheim-Bissingen erinnern wird.