Im letzten Heimspiel 2017 geht es um Platz 2
Bereits an diesem Freitag (19.30 Uhr, EgeTrans Arena) steht für die Bietigheimer Zweitliga-Handballer das letzte Heimspiel in diesem Jahr auf dem Programm. Gegen den Tabellensechsten Dessau-Roßlauer HV hoffen die Männer um Kapitän Patrick Rentschler noch einmal auf eine große Kulisse. Mit viel Rückenwind der eigenen Fans soll der zweite Tabellenplatz gefestigt werden.
Ein gelungenes Jahr steht für die SG BBM kurz vor seinem Abschluss. Nach dem fünften Rang in der vergangenen Saison liegen die Jungs von Trainer Hartmut Mayerhoffer erneut aussichtsreich im Rennen. Selbst eine Wiederholung der außergewöhnlichen Hinrunde der Saison 2016/17 (29:9 Punkte) liegt mit den momentan 25:9 Zählern noch im Bereich des Möglichen. „Das wird allerdings eine ganz schwere Nuss“, sagt der SG BBM-Coach. Nach dem Spiel am Freitag stehen 2017 noch die Partien bei HBW Balingen-Weilstetten und der Auftakt der Rückrunde bei den Rhein Vikings in Düsseldorf auf dem Programm, ehe der Ligabetrieb durch die Europameisterschaften für 6 Wochen ruhen wird.
Bereits vor dem Anpfiff können sich die SG BBM-Fans vor der EgeTrans Arena bei Glühwein und Punsch auf die Top- Begegnung einstimmen. Im Anschluss an die Partie werden nach dem Spielertalk im Foyer original getragene Trikots von Robin Haller und Jan Asmuth für einen guten Zweck versteigert. „Als großer und erfolgreicher Verein mit Bietigheimer Wurzeln ist es uns wichtig, vor Ort soziale und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen“, so Geschäftsführer Bastian Spahlinger. Alle Erlöse der Versteigerung kommen der Wohnstätte Lebenshilfe e.V. (Wohneinrichtung für erwachsene Menschen mit Behinderung) zu Gute. „Diese Einrichtung liegt uns sehr am Herzen und wir freuen uns auf zahlreiche Gebote“. Und dann startet nach dem Schlusspfiff auch noch die Heimstärke Christmas Party in der Bietigheimer Lama Bar.
Dass die Zuschauer den letzten Heimauftritt vor der EM-Pause in guter Erinnerung behalten, dafür sollen in erster Linie die Jungs auf dem Spielfeld sorgen. Die Aufgabe gegen das zweitbeste Auswärtsteam der Liga (13:5 Punkte) wird erneut keine einfache werden. Der Dessau-Roßlauer HV hat sich unter Trainer Uwe Jungandreas im zweiten Jahr in der 2. Liga längst etabliert, spielte bereits in der letzten Saison eine herausragende Rückrunde, unter anderem mit einem 22:20-Heimerfolg über die SG BBM. In der aktuellen Runde hat sich das Team aus Sachsen-Anhalt nach 0:6 Punkten zu Beginn geradezu heimlich, still und leise in der Tabelle bis auf Platz 6 nach vorne gearbeitet. Erst die jüngste 26:31-Heimniederlage im Ost-Derby gegen den EHV Aue beendet die Serie des DRHV.
„Hinter der funktionierenden Mannschaft steckt ein starkes Konzept“, weiß Hartmut Mayerhoffer. In der Jugend in Magdeburg, Leipzig oder Berlin bestens ausgebildete Spieler, die sich nicht sofort in die dortigen Erstliga-Kader einreihen können, erhalten wertvolle Spielzeiten in der 2. Liga. Zu dieser Garde zählen beispielsweise die erfolgreichsten Rückraumwerfer Vincent Sohmann (103 Tore), Max Scheithauer und Johannes Wasielewski. Hinzu kommt eine sechs Mann starke Fraktion von tschechischen Handballtalenten um den erfahrenen Rechtsaußen Tomas Pavlicek. „Wir wissen aus der letzten Saison, dass das eine sehr schwer zu spielende Mannschaft ist, die immer Vollgas gibt“, sagt Mayerhoffer. Und: „Wir müssen uns auf eine aggressive Abwehr einstellen.“
„Wir tun gut daran, uns voll auf Dessau-Roßlau zu konzentrieren“, mahnt der Coach der SG BBM, wenn er auf das bevorstehende Württemberg-Derby bei HBW Balingen-Weilstetten in einer Woche angesprochen wird. Tendenz und Selbstvertrauen scheinen jedoch bei der SG BBM zu stimmen. Das bestätigt auch der hinter Gerdas Babarskas zweitbeste Torewerfer bei den Schwaben, Christian Schäfer: „OK, das Spiel gegen den Bergischen HC müssen wir mal ausnehmen, da waren wir einfach nur schlecht“. Dafür lief es bei den jüngsten Erfolgen gegen die Topteams aus Emsdetten und Lübeck-Schwartau umso besser.
„Natürlich wollen wir von Anfang an im Spiel sein“, sagt Hartmut Mayerhoffer zur jüngsten Achterbahnfahrt gegen den VfL Lübeck-Schwartau. Aus einem 6-Troe Rückstand wurde am Ende ein viel umjubelter 31:28-Erfolg. „Das darf uns gegen Dessau-Roßlau definitiv nicht mehr passieren“. Die Truppe von Trainer-Fuchs Uwe Jungandreas soll ihre Stärken nicht ausleben können, die SG BBM will in der Defensive von Beginn an aggressiv die Räume zustellen. Umgekehrt finden sich in der mit einem Schnitt von 31 Treffern torgefährlichsten Offensivreihe der Liga immer wieder neue Akteure, um das Spiel vorne in die Hand nehmen. Gegen Lübeck-Schwartau füllten Felix König, Robin Haller und Jan Döll diese Rolle aus.