Im Derby soll endlich der erste Heimsieg her
Der Kampf um den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga ist im Dezember eng getaktet. Nur vier Tage nach dem Spiel beim HC Erlangen müssen die Jungs von Iker Romero im Montagsspiel (19:30 Uhr) in der EgeTrans Arena ran. Derselbe Spielrhythmus gilt auch für die Gäste vom TVB Stuttgart.
Der Kampf in der unteren Tabellenhälfte kann noch einmal an Fahrt zulegen. Die SG BBM hält am Donnerstag mit einem 25:25 beim HC Erlangen seine drei Punkte Distanz zum Drittletzten der Tabelle. Zeitgleich erkämpft sich der TVB Stuttgart mit einem 30:26-Erfolg über FRISCH AUF! Göppingen den zweiten Saisonsieg und den ersten unter der Regie von Jürgen Schweikardt. Am 14. Spieltag treffen die beiden Lokalrivalen in der Ege Trans Arena aufeinander, vier Punkte trennen aktuell den Tabellenvorletzten vom Aufsteiger. Spannung pur kurz vor der WM-Pause.
SG BBM punktete beim HC Erlangen
Gewonnener oder verlorener Punkt? Da war sie in der Nürnberger Arena wieder, die ewige Frage, wem die Punkteteilung mehr nützt. Ganz am Ende der Spielzeit verteidigt die SG BBM aufopferungsvoll den letzten Angriff des HC Erlangen. Der Aufsteiger sichert den achten Pluspunkt, musste dabei den Ausfall des erkrankten Dominik Claus kompensieren. Aber das Pendel hätte genauso zugunsten der Schwaben ausschlagen können, die gut in die Partie gestartet waren und zur Pause durch einen Buzzer-Beater von Tom Wolf mit 13:14 Toren in Führung gelegen waren. Lange Phasen in der zweiten Halbzeit hatte Erlangen das Momentum auf seiner Seite. Doch ein Daniel Rebmann hält mit insgesamt 14 Paraden und einer Quote von 36% gehaltener Bälle Bietigheim im Spiel. Dann ist es wieder der überragende Tom Wolf (11 Tore), über den vieles im Positionsspiel der SG BBM läuft, der in der 56. Minute zur Bietigheimer 24:25-Führung getroffen hatte.
TVB Stuttgart mit zweitem Saisonsieg
Turbulent verläuft die Saison bislang beim Lokalrivalen der SG BBM. Nach einem 11. Rang in der letzten Saison, der besten Platzierung in den neun Erstliga-Spielzeiten überhaupt, hat der TVB Stuttgart jetzt perspektivisch einen einstelligen Tabellenplatz im Auge. Doch der bisherige Saisonverlauf weckt da noch nicht so richtig Hoffnung. Mit nur vier Punkten liegt der TVB nach zwölf Spieltagen auf dem vorletzten Rang. Und der magere Auftakt hatte Konsequenzen. Cheftrainer Michael Schweikardt wurde nach dem 10. Spieltag freigestellt. Sein älterer Bruder und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt übernimmt zusammen mit Jens Bürkle bis zum Saisonende.
Auf personelle Ausfälle zu Beginn der Saison hat der TVB Stuttgart fast zeitgleich reagiert und den französischen National-Keeper Samir Bellahcene (vom THW Kiel) sowie Torben Matzken (Kadetten Schaffhausen) für die Spielmacherposition verpflichtet. Die Ausfallliste beim TVB ist lang in dieser Saison. Immer noch wird bei den WILD BOYS auf dieser Position der langzeitverletzte Max Häfner schmerzlich vermisst. Mit Jonas Truchanovičius fällt ein weiterer Rückraumspieler längerfristig aus. Bis zum Jahresende wird wohl auch Kapitän Patrick Zieker nach einer OP am Daumen fehlen. Die Verletzungswelle kommt in einer Saison, in der der TVB ohnehin einen größeren personellen Umbau meistern muss, zur Unzeit.
Viele der jetzt neun Neuzugänge müssen noch zu einer stabilen Form im Mannschaftsgefüge finden. Immerhin führt Lenny Rubin (HSG Wetzlar) die interne Torschützenliste an, Kreisläufer Gianfranco Pribetic (Nexe Nasice) liegt in der Statistik auf Rang 4. Nico Schöttle ist vom ASV Hamm-Westfalen zum TVB zurückgekehrt, Luka Krivokapic im Tor kam von Puerto Sagunto, der Grieche Achilleas Toskas von Bianco Monte Drama und Bruno Reguart spielte zuletzt bei Granollers in Spanien.
Auch einem anspruchsvollen Spielplan ist es geschuldet, dass der TVB sich bislang nicht von einem Abstiegsplatz lösen konnte. Der Umschwung soll jedoch bis zur WM-Pause geschafft werden. Jetzt stehen Begegnungen mit Teams aus der unteren Tabellenhälfte an wie gegen die beiden Aufsteiger Bietigheim und Potsdam, in denen der TVB weiter punkten und die bislang negative Bilanz noch in der Hinrunde wieder in die richtige Richtung drehen will.