Handball Hochburg Bietigheim

Heute geht es um Punkte für den Klassenerhalt

Am Donnerstag (19 Uhr) gastiert Aufsteiger SG BBM Bietigheim beim Tabellennachbarn HSG Wetzlar. Mit
vier Punkten liegen die Schwaben gleichauf mit den Mittelhessen. Beide Teams wollen sich nach zuletzt
deutlichen Niederlagen vor der Länderspielpause wieder besser präsentieren.

Wetzlar unterliegt bei der SG Flensburg-Handewitt mit 36:22 Toren, Bietigheim zieht in der EgeTrans Arena
ebenso deutlich mit 24:38 gegen die Füchsen Berlin den Kürzeren. Der 8. Spieltag verlief also für beide
Mannschaften alles andere als erfreulich.

Der Frust musste gleich nach dem Schlusspfiff raus bei Iker Romero. Der Spanier kam angekratzt zum
Pressegespräch. Man darf davon ausgehen, dass es zuvor laut geworden war in der Kabine der SG BBM.
Bietigheims Trainer ärgerte besonders, dass sein Team am Sonntag gegen den Vizemeister zwei so völlig
unterschiedliche Gesichter gezeigt hatte. 35 Minuten lang hat der Aufsteiger prima mitgehalten, die Partie
bis zum 19:19 ausgeglichen gestaltet. Der folgende Einbruch kam so unvermittelt wie heftig, Bietigheim
verliert die letzten 25 Minuten mit 5:19 Toren. Es ist weniger die Niederlage gegen die haushoch
favorisierten Gäste aus der Bundeshauptstadt an sich, sondern es sind vielmehr die kollektiven Kipppunkte
im Spiel, die der Aufsteiger analysieren und im Idealfall daraus schon bis zum Donnerstag seine Lehren
ziehen muss.

Angesichts der knapp bemessenen Vorbereitungszeit hatte Iker Romero seine Jungs bereits am Montag
wieder um sich versammelt. Aller Erfahrung nach ist es nicht das Allerschlechteste, wenn eine solche
Situation innerhalb kurzer Frist auf dem Spielfeld verarbeitet werden kann.

Auch Wetzlars Coach Frank Carstens hatte von seinem Team im hohen Norden mehr Gegenwehr erwartet.
„Wir haben in der zweiten Halbzeit Vieles vermissen lassen, was man braucht, um nicht nur eine Sensation
zu schaffen, sondern einfach ein Bundesliga-Spiel zu bestreiten“, wird der 53-jährige Handballlehrer, der seit
2023 die Mittelhessen trainiert, nach der Flensburg-Schlappe zitiert.

Im Jahr 1992 entstand die Handballspielgemeinschaft aus Dutenhofen und Münchholzhausen, die heute als
HSG Wetzlar an den Start geht und mittlerweile im 27. Jahr ununterbrochen der 1. Liga angehört. In der
letzten Saison erreichten die Mittelhessen einen 13. Tabellenplatz. In den wechselvollen Bundesligajahren
hat auch ein gebürtiger Bietigheimer seine Spuren in Wetzlar hinterlassen. Heute trainiert Timo Salzer die
Bietigheimer A-Jugend in der Bundesliga. Doch von 2006 bis 2012 hatte der 40-Jährige als Spielmacher das
Wetzlarer Trikot getragen, ehe er mit der SG BBM Historisches schaffte und Bietigheim 2014 in die 1. Liga
führte.

Einmal mehr stand die HSG Wetzlar vor dieser Saison vor einem größeren personellen Umbruch. Sieben
Neuzugänge müssen integriert werden, mit Philipp Ahouansou (Rhein-Neckar Löwen), Jona Schoch (HBW
Balingen-Weilstetten), Dominik Mappes (VfL Gummersbach) und Justin Müller (Nordsjaelland Håndbold)
schließen Spieler mit Erstligaerfahrung die Reihen im Rückraum.

Im letzten Heimspiel konnten die Jungs von Frank Carstens ihre Fans in der rund 4500 Zuschauer
fassenden Buderus Arena mit einem 31:26-Erfolg gegen den HSV Hamburg überzeugen, zuvor gelang ein
23:26-Sieg beim TVB Stuttgart.

Der direkte Bundesligavergleich beider Teams sieht in vier Spielen die Schwaben vorne. In der Saison
2014/15 konnte die SG BBM beide Partien für sich entscheiden, beim zweiten Bietigheimer Gastspiel in der
ersten Liga steht 2019 immerhin zuhause ein Unentschieden zu Buche.

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