Heimspielauftakt der SG BBM
Mit Ferndorf kommt einer der Gewinner des 1. Spieltages in die Viadukthalle
Die Handballer der SG BBM Bietigheim können am Freitag ihren bislang lupenreinen Saisonauftakt veredeln. Zum ersten Heimspiel in der 2. Liga erwarten die Schwaben den TuS Ferndorf. Anpfiff in der Bietigheimer Viadukthalle ist um 20 Uhr.
Dem Einzug ins DHB-Achtelfinale ließ die SG BBM am vergangenen Samstag einen 26:23-Auftaktsieg bei der HSG Nordhorn-Lingen folgen. „Wir wollten von Saisonbeginn an voll da sein“, freute sich Jens Lause über den Coup seiner Jungs in der Emsland Arena in Lingen. „Solche positive Ergebnisse brauchen wir, wenn wir in Bietigheim-Bissingen die Begeisterung bei den Fans wieder richtig wecken wollen.“ Nach den Vorstellungen des neuen Geschäftsführers der SG BBM kann am Freitag ruhig der dritte Streich folgen. Denn schon am darauf folgenden Wochenende wartet ein erstes Highlights dieser Saison auf die Fans in der Region, wenn in der Ludwigsburger MHP Arena der erste Handball-Doppelpack mit den Spielen der Frauen (EHF-Quali gegen Naisa Nis) und Männer (gegen Bad Schwartau) steigen wird.
"Es wird ein Fight werden"
Zunächst jedoch treffen in der Viadukthalle zwei Gewinner des ersten Zweitliga-Spieltages aufeinander. Der TuS Ferndorf landete mit einem 24:22-Erfolg über Bundesliga-Absteiger ThSV Eisenach eine der Überraschungen des ersten Durchgangs. Nach einer kämpferisch sehr engagierten Leistung des letztjährigen Tabellen-Siebzehnten blieben die Punkte verdient im Siegerland. Nicht nur wegen dieses Husarenstücks warnt SG BBM-Coach Hartmut Mayerhoffer vor dem kommenden Gegner. „Unsere klaren Erfolge aus der letzten Saison taugen keinesfalls mehr als Maßstab“, ist er sich sicher. In der vergangenen Runde landete Bietigheim deutliche Siege (30:23 und 32:21) gegen einen in beiden Partien verletzungsbedingt geschwächten Gegner. Auch SG-Torjäger Tim Dahlhaus ist sich sicher: „Den Erfolg werden wir uns hart erkämpfen müssen. Es wird ein Fight werden, Ferndorf wird die Punkte nicht abschenken.“
Ferndorf startet stark
Die Mannschaft von Michael Lerscht hat trotz einer sich durch die komplette Saison ziehenden Verletzungsmisere den Klassenerhalt geschafft und geht gestärkt in ihre zweite Saison in Liga 2. Besonders die Rückkehr von Leistungsträger Julian Schneider nach Kreuzbandriss scheint dem Spiel der Kreuztaler gut zu tun. Ihm fehlt zwar in dieser Saison mit Alexander Koke (wechselte als Spielertrainer nach Dormagen) der kongeniale Nebenmann im Rückraum. Aber Ferndorf hat sich in Marius Kastening (von der TSG Friesenheim) einen starken Neuzugang auf der Spielmacherposition gesichert.
Auf Florian Baumgärtner im rechten Rückraum und Daniel Mestrum auf Linksaußen wird die Bietigheimer Defensive ebenfalls ein waches Auge werfen müssen. Beide Talente spielen mit einem Doppelspielrecht des benachbarten Erstligisten VfL Gummersbach. Zwar fehlt der zweite Neue im Team, Tim Oliver Brauer nach einer Sprunggelenksverletzung zum Saisonauftakt, aber Michael Lerscht scheint im kurzerhand zum Kreisläufer umfunktionierten Linksaußen Tim Sartisson mehr als eine Notlösung gefunden zu haben. Den Rest auf dem Weg zum Saisonziel Klassenerhalt sollen wie gegen Eisenach jede Menge Einsatz und Leidenschaft richten.
Der Edvardsson-Faktor
Gleich das zweite Punktspielwochenende stellt die Teams in der 2. Liga mit einem der ungeliebten Doppelspieltage vor besondere Herausforderungen. Nur 44 Stunden nach dem Abpfiff in der Viadukthalle müssen die Bietigheimer Handballer am Sonntag im Baden-Württemberg-Derby bei Aufsteiger HSG Konstanz antreten (18 Uhr, Schänzle-Sporthalle Konstanz). Zuvor jedoch soll die Konzentration vollständig der Aufgabe am Freitag gegen den TuS Ferndorf gelten. Unverändert kann Hartmut Mayerhoffer auf seinen kompletten Kader bauen. Insbesondere in der Defensive will die SG BBM an die Leistung in Lingen anknüpfen und hofft erneut auf den „Edvardsson-Faktor“. Der isländische Schlussmann der SG BBM war am Samstag nicht nur in vier Versuchen von der Siebenmeterlinie unbezwingbar, sondern lieferte in der Schlussphase die entscheidenden Paraden. „Es war aber die Gesamtleistung des Teams, sowohl in der Defensive wie in der Offensive, die uns am Ende die Punkte sicherte“, betont Mayerhoffer. „Wir werden uns in dieser Saison über die Mannschaft definieren“, ist er sich sicher. Bietigheims Fans würden dieses Statement nur zu gerne am Freitag erneut hören.