Handball Hochburg Bietigheim

Geht gegen Flensburg-Handewitt etwas?

Lassen sich im Endspurt um den Klassenerhalt die Gesetzmäßigkeiten der Handball-Bundesliga außer Kraft setzen? Auf diese Frage will die SG BBM Bietigheim in ihrem Heimspiel am Donnerstag (19 Uhr) gegen die SG Flensburg-Handewitt in der EgeTrans Arena eine positive Antwort setzen. Im komprimierten Saisonfinale steigt schon am Sonntag (18 Uhr) an gleicher Stelle das im Kampf um den Klassenerhalt vorentscheidende Spiel gegen Tabellennachbar HC Erlangen.

Der Kampf um den Erstliga-Startplatz in der nächsten Spielzeit könnte für die Handballfans in Bietigheim-Bissingen und Umgebung nicht prickelnder verlaufen. Nach dem 26:30-Derbysieg der SG BBM beim TVB Stuttgart liegen drei Teams mit 14 Pluspunkten gleichauf. Erlangen, Stuttgart oder Bietigheim lautet die Frage. Eine der Mannschaften muss Schlusslicht VfL Potsdam in die Zweitklassigkeit begleiten, während Wetzlar und Göppingen die letzten theoretischen Zweifel noch vor dem Saisonfinale beseitigen können.

Aufsteiger gehen mit schöner Regelmäßigkeit sofort wieder runter in die 2. Liga. Dieses Kräfteverhältnis in der Handball-Bundesliga, das auch die SG BBM schon zweimal in ihrer jüngeren Geschichte am eigenen Leib erfahren durfte, können die Bietigheimer Handballer vor dem 31. Spieltag noch immer aushebeln. Nach ihrem Doppelschlag in den Lokalderbys gegen Göppingen und Stuttgart haben sich die Jungs von Iker Romero in eine Position manövriert, aus der sie den Klassenerhalt aus eigener Kraft erreichen können. Doch die Konkurrenz aus Erlangen (gegen Magdeburg) und Stuttgart (bei den Rhein-Neckar Löwen) schläft nicht. Deshalb zählt jeder Punkt und jeder Versuch auch gegen vermeintlich übermächtige Teams wie den Tabellensechsten aus Flensburg.

Emotional, kämpferisch und physisch scheinen die Spieler um Kapitän Paco Barthe für den Endspurt gerüstet zu sein. Bietigheim glänzt im für beide Teams wichtigen Lokalderby am vergangenen Samstag beim TVB Stuttgart mit einem sehr disziplinierten und fokussierten Auftritt, bringt seine Stärken erfolgreich ins Spiel ein, kann taktisch auf den Gegner reagieren und Spitzen setzen. Die Crunchtime geht an die SG BBM, die in den letzten Minuten ihre Tore macht und mit ihren Fans einen 26:30-Sieg in der Porsche-Arena feiert.

Flensburg-Handewitt kommt als frisch gebackener European League-Sieger

Es war der achte und neunte Auswärtspunkt für Juan de la Peña und Co., während die Bilanz in der heimischen EgeTrans Arena noch nicht so rosig aussieht. Die Frage ist: Was geht gegen die Mannschaft von Aleš Pajovič, die am Sonntag im Hamburger Final4 gerade in beeindruckender Manier ihren Titel in der European League erfolgreich verteidigt hat? Als European League-Sieger haben die Ostsee-Handballer ihren internationalen Startplatz in der nächsten Saison sicher. Das Flensburger Selbstverständnis sieht jedoch keine Niederlagen und Geschenke bei Kellerteams vor, selbst wenn alle noch erreichbaren Saisonziele seit Sonntag abgehakt sind.

Denn im Kampf um die Deutsche Meisterschaft ist das Team um ihren Kapitän Johannes Golla nicht mehr im Rennen. Wenn am Donnerstag im eventuell vorentscheidenden Spitzenspiel die punktgleichen Füchse Berlin und die MT Melsungen aufeinandertreffen, ist Platz 1 für die SG Flensburg-Handewitt auch theoretisch nicht mehr erreichbar.

In der EgeTrans Arena treffen übrigens der frühere und der zukünftige österreichische Nationaltrainer aufeinander. Ende Januar hatte Österreichs Nationalcoach Aleš Pajovič zunächst in einer Doppelfunktion den Flensburg-Chefposten vom freigestellten Nicolej Krickau übernommen. In der kommenden Runde wird sich der frühere Bundesligaspieler (Kiel, Magdeburg, N-Lübbecke) komplett auf die anspruchsvollen Aufgaben bei der SG Flensburg-Handewitt konzentrieren. Bietigheims Coach Iker Romero folgt dem Slowenen nach, wird der neue österreichische Auswahltrainer - zunächst parallel zu seinem Engagement in Bietigheim. Internationale Zusatzaufgaben wie in Flensburg stehen mit der SG BBM nicht auf der Agenda.

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