Frühes Spitzenspiel in der EgeTrans Arena
Es ist die unbestrittene Top-Begegnung des 8. Spieltages der 2. Handball-Bundesliga. Am Samstag (18 Uhr) empfängt die SG BBM Bietigheim den ASV Hamm-Westfalen. Die Schwaben dürfen sich auf eine volle EgeTrans Arena und die lautstarke Unterstützung ihrer Fans freuen.
Auch wenn die Tabelle im Oktober noch wenig Aussagekraft hat: Hier spielt der Tabellenzweite gegen den Spitzenreiter. Beim Match „Aufstieg“ (Saisonziel SG BBM) gegen „Anspruch, vorne dabei zu sein“ (Saisonziel ASV) geht es ganz klar um zwei Punkte für den Einzug ins Oberhaus.
Beide Teams haben sich diese Top-Begegnung redlich verdient. Bundesliga-Absteiger ASV Hamm-Westfalen marschiert mit sieben Siegen aus sieben Ligapartien vorneweg. Die Westfalen haben in dieser Saison überhaupt nur einmal nicht als Sieger den Platz verlassen, unterlagen im Pokal dem HSV Hamburg denkbar knapp mit 35:36 Toren. Die SG BBM Bietigheim holte sechs Siege in der Liga und steht nach dem Erfolg über den TSV Hannover-Burgdorf im Achtelfinale des DHB-Pokals. Durch die Niederlage beim TV Großwallstadt (34:33) reihen sich die Schwaben hinter Hamm-Westfalen ein.
Wer am Samstag ein mit hohem Tempo geführtes Offensivspektakel erwartet, der liegt vermutlich nicht ganz falsch. Am 7. Spieltag marschierten beide Teams torreich im Gleichtakt. Hamm-Westfalen setzte sich mit 34:31 gegen den Dessau-Roßlauer HV durch, Bietigheim siegte in Dormagen mit 35:40 Toren. Nicht von ungefähr erzielen beide Kontrahenten bislang die meisten Tore in der Liga. Sowohl bei ASV-Coach Michael Lerscht wie bei Bietigheims Iker Romero gehört der Tempohandball zum festen Repertoire.
Paradebeispiel für die Spielweise der Schwaben war die Partie in Dormagen. Trotz starker zweiter Welle des TSV Bayer Dormagen spielt die SG BBM durchgängig mit zwei bis drei Angriff/Abwehr-Wechseln. In der Analyse betrachtet kostet das zwar das eine oder andere schnelle Gegentor. Die Jungs von Iker Romero weichen aber nicht von ihrem Spielkonzept ab, landen am Ende bei 40 geworfenen Toren. Das Endergebnis gibt dem früheren spanischen Weltklasse-Handballer Recht, Bietigheim wird für seine attraktive Spielweise gelobt. Alexander Pfeifer rückt, wie schon eine Woche zuvor Christian Schäfer und Tom Wolf, in die Mannschaft des Spieltages der 2.HBL. Am Samstag könnte bei den Schwaben der zuletzt fehlende Nikola Vlahovic wieder in die Aufstellung rücken.
Dass die Absteiger aus der 1. Liga im Unterhaus gleich wieder vorne mitspielen, ist nicht selbstverständlich. Dem ASV gelingt es, Mitabsteiger GWD Minden hat mit 7:7 Punkte so seine Schwierigkeiten. „Sicherlich ist es gut, dass wir diesmal mit einem in weiten Teilen eingespielten Kader an den Start gehen“, sagt ASV-Cheftrainer Lerscht. Die Neuen, Philip Jungemann (Elbflorenz), Jakub Sterba (Dormagen) und Jonas Stüber (Gummersbach) haben sich prächtig eingefügt. Auch den späten Wechsel von Rückraum-Shooter Savvas Savvas nach Piräus konnte Hamm-Westfalen kompensieren und verpflichtete über ein Zweifachspielrecht Nico Schöttle vom TVB Stuttgart. Der 20- jährige Rückraumhüne erzielte bislang 31 Tore und liegt damit im teaminternen Ranking gleich hinter Linksaußen Fabian Huesmann (48/22) und Spielmacher Björn Zintel (32). Gegen Dessau-Roßlau fehlten zuletzt mit Andreas Bornemann, Marian Orlowski und Yonatan Dayan prominente Akteure. Hamm-Westfalen machte das mit seinem breiten Kader spielend wett.